Kraniche
Hoch in den Himmel
schreibt sich der Kraniche Zug
für eine Weile.
Ihre Abschiedsgesänge
klingen noch lange Zeit nach.
© Ingrid Herta Drewing (21.10.12)
Hoch in den Himmel
schreibt sich der Kraniche Zug
für eine Weile.
Ihre Abschiedsgesänge
klingen noch lange Zeit nach.
© Ingrid Herta Drewing (21.10.12)
Vom Fluss her Morgennebel gleiten
und hüllen ein das stille Land.
Diffus nur kann sich Licht verbreiten,
du siehst es grau vor deiner Hand.
Jedoch am Mittag, welch ein Fest!
In warmem Golde darf erstrahlen
die Landschaft; farbenfroh nun lässt
Frau Sonne Frühherbst Bilder malen.
Mit Blattgold glänzen stolze Buchen,
im Flammenkleid der Amberbaum.
Die Kinder, die Kastanien suchen,
beglückt der kleine, runde Traum
Der Himmel wölbt sich, zart und blau,
beschirmt Septembers milde Welt.
Das Eichhörnchen,das weiß genau,
dass jetzt die Nuss zur Erde fällt.
Am See singt leise in den Weiden
die Sommerzeit ihr Abschiedslied
vom Werden, Wachsen und vom Scheiden,
ein Silberfädchen tanzend zieht.
© Ingrid Herta Drewing
Es liegt ein Schatten auf den Sonnenuhren.
Mir ist es, als ob stünde still die Zeit.
Wehmütig träumt der Sommer auf den Fluren.
Zum Abschied, scheint es, hält er sich bereit.
Sein warmer Blick, der nun so sanft und mild,
fast lächelnd, ruht auf letzten, roten Rosen,
auf dem an Früchten reichen Erntebild,
bemerkt, zwar zögerlich, die Herbstzeitlosen.
Ich sehe Kraniche nach Süden ziehen.
Ein Zeichen, dass hier bald der Sommer geht,
obwohl Reseden, Oleander blühen,
und hell die Sonne noch am Mittag steht.
Wie gerne hielte ich die Uhren an, die Zeit!
Doch die Vernunft sagt mir: Vermessenheit!.
© Ingrid Herta Drewing