Archive for the Category Glauben

 
 

Christrose

Wir suchten sie,die Blume,
auf Schnee bedecktem Feld,
Christrose, dem zum Ruhme,
der alles hier erhält.

Der Sonne, Luft und Regen
zur Erde hat geschickt,
des Lebens sanften Segen
uns zeigt im Blütenglück.

Wir fanden und erschauten
das zarte Sterngesicht
in Eis und Schnee, das traute
Hoffnungs -und Lebenslicht.

© Ingrid Herta Drewing

Die drei Weisen

Am blauschwarzen Himmel
ein leuchtender Stern,
der zeigte den Weg
einst den Weisen.
Beschwerlich war es,
sie kamen von fern,
dem Heiland Ehr‘ zu erweisen.

Sie suchten den König
und fanden ein Kind,
hilflos und klein,
dort im Stall,
in einer Krippe
bei Esel und Rind,
und es roch nach Mist überall.

Auch arme Hirten
mit Schafen und Hund
hatten sich fromm eingefunden.
Sie führten Einen,
der Mann war blind,
seine Hände
von Dornen zerschunden.

Des Kindes Mutter,
der Vater, so schlicht,
sie wachten treu bei dem Kinde,
in Lumpen gehüllt,
bei spärlichem Licht,
durch Ritzen heulten die Winde.

Jedoch die Weisen
traten heran,
überreichten in Demut die Gaben,
Weihrauch und Myrrhe
dem göttlichen Kind,
Ehre dem liebreichen Knaben.

Maria und Josef,
das traute Paar
blickte beglückt in die Runde.
Von Frieden
sang freudig der Engel Schar.
Sie priesen die göttliche Stunde;
und die Weisen
erkannten die Kunde.

Ingrid Herta Drewing

Neujahrsblick

Noch steht das neue Jahr in Kinderschuhen,
unschuldig schlägt’s die hellen Augen auf,
erblickt die Welt mit kindlichem Vertrauen,
beginnt nun freudvoll, munter seinen Lauf.

Die guten Paten sollten es begleiten,
zumal sich rührt der Pessimisten Heer.
Sie sehen es zum Untergange schreiten,
berufen sich auf Maya-Priester-Mär.

Ein kosmisch’ Unheil droh’ zur Sonnenwende,
vernichte im Dezember diese Welt.
Die Prophezeiung lähmt doch nur die Hände
der Menschen, die jetzt Wahn und Angst befällt.

Wir aber woll’n mit Zuversicht nach vorne schauen,
geborgen sind wir; lasst uns Gott vertrauen!

© Ingrid Herta Drewing

Gedanken zum Jahreswechsel

Ein neues Jahr in unsrem Erdenleben,
es rauscht heran; wie schnell das alte schwand,
dem Strome gleich, der fließt, verlässt das Land,
um sich dem großen Meere hinzugeben.

Wir stehen staunend, seh’n den Lauf der Jahre
an uns vorüber gleiten; Freud und Leid
empfinden wir, und langsam löst die Zeit
das Dunkel, webt uns Licht in Herz und Haare.

Es lehrt Erfahrung uns, nun tief zu schauen,
und Flügel tragen uns jetzt ohne Hast.
Wir wissen, dass wir hier nur kurz zu Gast.

Und Wehmut unsre Seele zart erfasst,
auch wenn wir dann, befreit von Angst und Last,
bereit sind, ganz dem Herrgott zu vertrauen.

© Ingrid Herta Drewing

Weißt du, wie viel…

Ein altes Lied aus Kindertagen
irrlichtert mir noch im Gemüt
und lässt auch heut’ naiv mich fragen,
wie wir beim Flor der Sterne wagen
zu sagen, wie die Welt erblüht’.

Unkundig leben wir im Wissen
und Glauben, dass im großen All
ein Gott uns liebt, der Mensch, sein Fall,
so einzigartig mit Gewissen,
erweckt ward nach dem ersten Knall.

Werd‘ schwindlig, denk‘ ich an Milliarden
der Sterne und der Galaxien,
an jene Kräfte, Energien,
die leuchtend dort im dunklen Garten
des Nicht-Nichts ihre Bahnen ziehen.

Doch weiß ich mich als Menschenkind
in meinem Glauben aufgehoben,
als Wesen, das im Gotteslobe
sich ortet, menschlich wieder find’t,
ein Funke, liebend, hier verwoben.

© Ingrid Herta Drewing

Silvesterwunsch

Wie sich das Herbstblatt löst vom Baume,
so fällt das Jahr in seine Zeit,
die wir in unsrem Erdentraume
erfasst als Los im Sonnenraume
und sind zum Neubeginn bereit.

Ein neues Jahr weckt neues Hoffen,
erwartend einen guten Lauf,
dass sich Probleme lösen auf,
die schmerzvoll uns zuvor betroffen;
Silvesterwünsche gibt ’s zuhauf.

Und vieles, was wir selbst gestalten,
soll besser werden, sagt man sich
und macht deshalb nun reinen Tisch.
Doch vor Unwägbarem, Gewalten,
davor schütz’ Gott auch dich und mich!

© Ingrid Herta Drewing

Abendspaziergang im Winter

Der blauen Buden Türen sind verriegelt,
und sanft kehrt Stille auf dem Markt nun ein.
Hell leuchtend glänzt der vielen Sterne Schein,
Adventszeitlichter, himmelwärts beflügelt.

Und leise rieselt Schnee; in goldnem Licht
mag märchenhaft die Nacht den Zauber schenken.
Ich stapfe durch den tiefen Schnee, bedenke,
was uns das Weihnachtsfest als Heil verspricht.

Im harten Winter, wenn durch Frost erstarrt
der See und Bäche dicht von Eis gesäumt,
erscheint der Hoffnung Licht im Dunkel klar,
der Friede, von den Menschen neu erträumt.

Die Rettung, die die Liebe kann gewähren,
die Christus, Gottes Gnade uns bescheren.

© Ingrid Herta Drewing

Adventsgesang

Lasst uns die frohen Lieder singen
und Gott den Herren loben!
Unsre Musik soll hell erklingen
gleich Engelschören droben!

Bald Weihnacht ist, und Jesus Christ,
als Gott und Mensch geboren,
doch unser aller Heiland ist,
hat uns in Lieb erkoren.

Er ist im Dunkeln unser Licht,
lehrt uns mit Liebe sehen.
Lasst folgen uns und zagen nicht
zu aller Wohlergehen!

Drum singt mit Freuden, dass es schalle
dringe in Herzen, Ohren!
Christ ist geboren für uns alle,
wir sind nicht mehr verloren!

Ingrid Herta Drewing

Weihnachtsgesang

Jetzt glänzen golden in den Straßen Sterne,
Adventszeitlichter, leuchtend aufgestellt,
die Dunkelheit verdrängend, die wir gerne
nun eingetauscht für alles, was erhellt.

Wir sehnen uns nach Wärme, Freude, Frieden.
Der Kerzen Flammen strahlen licht und mild
und zaubern in dem Lärmen auch hienieden
ein wohl vertrautes, schönes Weihnachtsbild.

Und hell ertönt der Chöre frohes Singen,
im Hoffnungslicht erstrahlt der Tannenbaum.
„Jauchzet, frohlocket…!“hören wir erklingen,
Bachs Oratorium füllt hier den Raum.

Verkündet uns in seiner Harmonie
der Weihnachtsbotschaft Freudenmelodie.

© Ingrid Herta Drewing,

Lebenslust

Wie seltsam ist’s, dass seit Beginn des Lebens
das Sterben immer auch zugegen ist,
dem Leben setzt die kurze Daseinsfrist,
das Hoffen auf ein Bleiben ist vergebens.

Es sind die Erde, auch das weite All
auf Werden und auf Wandel eingestellt.
Das Leben im Bewusstsein, unser Fall,
ist wohl ein Funke nur im großen Feld.

Der Welt, die wir im Ansatz kaum erahnen,
mit Fragen tastend suchen zu verstehen;
die Religion uns bindet an ein Mahnen,
dass wir einander liebend leben sehen.

Denn dieses eine Leben, unser Traum,
kann sein so wunderschön im Erdenraum.

© Ingrid Herta Drewing