Archive for the Category Glauben

 
 

Karfreitag, 03.04. 2015

Als sei der Winter hier zurück,
so kühl gibt sich der Tag,
obwohl der Park im Blütenglück
sich sonnig zeigen mag.

Der Morgen schenkt dem Städtchen Ruhe.
Nur Ringeltauben rufen.
Ihr dunkles Gurren, sanft Getue,
begleitet Frühlings Stufen.

Doch dann die Glocken hell ertönen
zum Gottesdienst. Sie laden ein
zur Andacht. Gott gewährt Versöhnen
in Christi Liebe gnadenrein.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Gewissheit

Und dieses Frühlingstages Helle
wird Kummer, Ängsten, Sorgen wehren.
Was widerwärtig auf der Stelle,
es überschreite nicht die Schwelle,
um hier zu herrschen, zu verheeren!

Das Licht wird deinen Tag begleiten,
beschwingen dich; mit sanftem Sinn
mag dich dies Blütenlächeln leiten,
das farbig strahlt in Wiesenweiten,
des Lebens Spiel im Neubeginn.

Was nur ein Ahnen, wird Erkennen,
die Freude wächst. Der Liebe Band
lässt nimmer sich vom Lichte trennen,
preist seinen Namen, will bekennen,
dass gütig walte Gottes Hand.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Richtschnur

Ja, es lässt uns das Leid
sorgend auf Erden wohnen,
auch wenn Tage voll Freud
uns oft lächelnd belohnen.

Niemals sind wir vor Ort
sicher in diesem Leben.
Auch das göttliche Wort
kann uns da nicht entheben.

Dennoch verleiht es Mut,
hilft uns aufrecht zu gehen.
Zeigt uns die Liebe gut,
lehrt uns, menschlich zu sehen.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Rituale

Auch wenn dein aufgeklärter Geist sich sträubt;
wir Menschen brauchen sie, die Rituale.
Wir mögen’s, wenn zur Weihnacht Schnee hier stäubt
und Lichtersterne sich ins Dunkel malen.

Ein Festtagszauber darf den Alltag schönen.
Wir ruhen uns von grauen Sorgen aus,
und wollen schenken, herzensfroh verwöhnen
die Lieben unterm Tannenbaum zuhaus.

Genießen freudig auch den Weihnachtsjubel,
die alten Lieder, die erneut erschallen,
und danken Gott, wenn sich gestillt der Trubel,
andächtig in der Kirche weiten Hallen.

Zum Innehalten sind wir nun bereit;
das Christfest schenkt uns jedes Jahr die Zeit.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Adventszeit-Gedanken

Ach, Herr, wie gerne will ich glauben
der Weihnachtsbotschaft Hoffnungsklang,
mir wünschend, dass die Friedenstauben
beenden Krieg und Tod, erlauben
des Lebens hellen Lobgesang.

Warum, oh Herr, sind wir so blind,
wir Menschen, die wir hasten, eilen?
Du zeigst uns doch, dies schwache Kind,
das in der Krippe liegt so lind,
vermag durch Liebe Leid zu heilen.

So lass uns neu dies Wunder sehen!
Schenk täglich weihnachtlichen Blick,
damit wir Deine Wege gehen,
einander lieben und verstehen,
erkennen klar das wahre Glück!

© Ingrid Herta Drewing,2014

Weihnachtsmarkt

Nun schwindet endlich der Nebel! Die Lüfte,
sonnendurchwirkt, hell erstrahlen in Blau.
Hier auf dem Weihnachtsmarkt locken uns Düfte,
Tannenbaum, Krippe und Sternlilien-Schau.

Ein Karussell, sehr nostalgisch, dreht Kreise.
Pferdchen und Kutsche bewegen sich mit.
Die Kinder wagen begeistert die Reise,
und Glocken-Klänge begleiten den Ritt.

Erwachsene auch gerne hier verweilen,
bewundern Kunsthandwerks Waren am Stand.
Zur Weihnacht will schenkend man Freude teilen,
ist froh, wenn sich da das Passende fand.

Besucher sich treffen zum munteren Plausch,
an Glühweinbuden die Menschentrauben.
Der gewürzte Wein wärmt, erzeugt keinen Rausch;
da darf sich jeder sein Gläschen erlauben.

Rostrot dort am Markt sich der Dom hoch erhebt,
gewährt Raum zu besinnlicher Stunde,
lädt ein zur Adventszeit; der Glaube, er lebt,
schenkt uns Liebe und Frieden im Bunde.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Gebet in der Not

Wie Falschgeld, Herr, missbraucht man deinen Namen,
auch richtet wieder Willkür, bringt den Tod.
Unmenschen, Wahn verblendet, mordend kamen,
und lebensfeindlich blutet Morgenrot.

Die Unschuld hilflos, fleht mit blassen Händen,
dass du sie rettest, wendest ab das Leid.
Sie bangen, hoffen, dass sie Hilfe fänden,
ein Licht sich zeige in der dunklen Zeit.

Da kann man nicht nur betend Hände falten,
wenn nach dem Leben trachtet böse Macht.
Denn es fällt schwer, die Wange hinzuhalten,
wenn Terror, Tod, Gewalt dein Wort verlacht.

Gib Kraft den Rettern, diesem Hohn zu wehren,
damit dann endlich Friede kann einkehren!

© Ingrid Herta Drewing,2014

Trost

Bald hat die Zeit das letzte Blatt gelesen
und klappt das Jahrbuch sodann stürmisch zu.
Die Blätter fallen, welken und verwesen;
und Raureif friert dies‘ Weben ein im Nu.

Ich schreibe mir den Nebel von der Seele,
der uns des Morgens jetzt stets grau empfängt.
Wie gerne sänge ich aus froher Kehle
dies’ Sommerlied, das noch im Herzen drängt.

Ich werde es wohl tief in mir bewahren,
die Glut des Lebensfeuers fest im Blick,
mich wärmend, wenn die Fröste rau hier fahren,
kalt flüstern mir von Ende und Geschick.

Dann schenkt mir dieses frohe Sommer-Bild
ein Licht der Hoffnung, das die Nacht erfüllt.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Herbstsonntag,9.November

Ich gehe durch die Sonntags stillen Straßen,
wo Herbst den Morgen kühl und klar bestimmt.
Ein Blätterteppich ziert den grünen Rasen,
und durch die Wipfel zart die Sonne glimmt.

Ein blauer Himmel darf den Tag erhellen.
Der Farbenfülle opulente Pracht
zeigt sich im Blattwerk schön an vielen Stellen,
wo Wind und Regen nicht ihr Werk vollbracht‘.

Ich nehm‘ dies‘ Herbstbild auf mit allen Sinnen;
mein Weg führt durch den Park zur Kirche hin.
Beschaulich darf ich hier den Tag beginnen,
und fühle, dass ich heute glücklich bin.

© Ingrid Herta Drewing, 2014

Gebet

Herr, halt‘ in deinen Vaterarmen
uns Menschenkinder fest geborgen!
Schenk uns nach dunkler Nacht den Morgen.
Lass uns empfangen dein Erbarmen,
befrei uns aus der Not!

Schütz uns vor unsren Schwächen, Sünden!
Hilf uns zu hegen diese Erde,
damit sie grünend blühen werde!
Es soll die Freude hier verkünden
das neue Morgenrot.

Gib , dass wir finden deinen Frieden,
der uns das Dasein hier erhellt
auf dieser wunderbaren Welt,
dass Hass und Elend wird vermieden.
Kein Krieg mehr bringe Tod!

© Ingrid Herta Drewing, 2014