Archive for the Category Landschaft

 
 

Intermezzo

Der Himmel grau, es regnet,wie ersehnt,
ein Balsam für die angesengten Fluren.
Nur leider sind auch, herbstlich angelehnt,
zu tief bei Tag und Nacht Temperaturen.

Gemäßigt nennt sich unsre Klimazone.
Jedoch zeigt sie zu oft uns jetzt Extreme:
Hitze und Stürme; auf dem Wetterthrone
nistet sich quälend ein das Unbequeme.

Die Leichtigkeit des Sommers, die wir lieben,
wird durch den Wettertanz uns fast vergällt.
Nun gilt es wohl Gelassenheit zu üben,
bis wieder warm der Sommer sich einstellt.

Vielleicht ist’s ja ein Intermezzo nur,
und bald erstrahlt im Licht die Sonnenuhr.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Albtraum

Kein Seehund wird der Eisbärjagd erliegen.
Nur virtuell gibt’s Gletscher noch zu sehen.
Wo große Ströme flossen vor’m Versiegen,
sind Trockentäler, Landschaften vergehen.

Nur wenig Siedlungsraum ist noch geblieben,
die Eiszeit hüllt bald ganz den Norden ein.
Und weil im Süden kaum noch Regen fällt,
wachsen die Wüsten weit ins Land hinein.

Die Menschheit dezimiert,in Reservaten,
die sich die Super-Reichen flugs erstellt‘,
nun Wissenschaftler Biotope warten,
hermetisch abgeschirmt vom Rest der Welt.

Ein Alptraum war’s, wohl hat die Angst geirrt.
Ich hoffe, dass dies niemals hier so wird!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Hitze

Schwül ist’s, die heißen Sonnenhände greifen
der Stadt trotz Morgenfrühe ins Gesicht.
Noch kann vom Fluss kein frisches Lüftchen streifen.
Du schließt die Fenster, leistest Lichtverzicht.

Da möchtest du den Tagesrhythmus ändern,
am Tage schlafen, schaffen in der Nacht,
erst unter Sternen durch die City schlendern,
wenn nachts geschäftig‘ Leben hier erwacht‘.

Weithin hält Hitze nun das Land gefangen;
und Wälder brennen, denn die Trockenheit
lässt welk verdorren, was so grün gehangen.
Das Klima wandelt sich, wie prophezeit.

Nach Regen lechzt du, hoffst auf neu‘ Ergrünen.
Fern sei’s Extreme auf des Lebens Bühnen!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Am Meer

Die Wellen spielen und kräuseln,
netzen den sandigen Strand.
Die Dünen rauchen; es säuseln
Aufwinde leicht über Land.

Weiß überm Wasser dort schweben
die Möwen im Sonnenlicht.
Bilder des Meeres beleben
wogend des Sommers Gesicht.

Und weit deine Blicke schweifen;
schier grenzenlos scheint’s zu sein.
Da mag Natur dich ergreifen,
webt auch dein Dasein mit ein.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Kindheits-Sommer

Es streift der Sommer durch die Wiesenwogen,
beschirmt von einem klaren Himmelblau.
Schon früh sind wir zum Wandern losgezogen.
Des Waldes Lichtung schien uns einzuladen,
ein Picknick-Plätzchen an der Luft, die lau.

Hier will ein heller Bach die Wiese säumen,
an dem noch knorrig alte Erlen steh’n.
Ein Bild, romantisch, lädt mich ein zum Träumen.
Dort mag ich mir die Füße kühlen, baden,
sanft spüren auch des Sommerwindes Weh’n.

Da wird die Kindheit wach, Erinnerungen,
wie wir das Wasser eifrig einst gestaut,
im kleinen Teiche planschten ungezwungen,
Indianer spielten, die an Sees Gestade
dann stolz ihr Dorf, den Wigwam aufgebaut.

Wie schön, dass diese Landschaft blieb erhalten,
den Enkeln noch schenkt Wunder der Natur,
für sie erfahrbar macht des Lebens Spur,
und dass nicht nur ein virtuell‘ Gestalten
ein blasses Abbild zeigt, so künstlich fade!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Ausblick

Vom Söller in die Weite schauen,
und ganz tief unten fließt der Rhein.
Ihn säumen keine grünen Auen,
steil ist der Fels aus Schieferstein.

Wie Spielzeug Bahnen, Autos fahren
auf schmalem Wege da entlang,
die Fachwerkhäuschen, hoch an Jahren,
steh’n dicht gedrängt vor Berges Hang.

Doch wo ein Bach, ein Flüsschen mündet
hier in den großen Strom hinein,
sich auch ein Schwemmlandfächer findet,
der früh schon lud zur Siedlung ein.

Die weißen Schiffe, die dort halten,
laden Touristen ein und aus.
Hinauf zur Burg zieh’n die Gestalten,
wo Rheinromantik ist zu Haus.

Terrassen, die nach Süden blicken,
sind für den Weinbau gut bestellt.
Der Rebensaft darf dann beglücken
Genießer aus der ganzen Welt.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Im Mittelrheintal

Nun mit den weißen Schiffen fahren,
hier auf dem Rhein im Sonnenschein,
an Tagen, himmelblauen, klaren
Schönheit erschaun am Mittelrhein!

Hoch auf den Felsen Burgen grüßen,
die Zeugen der Vergangenheit.
Im Abendrot romantisch fließen
des Rheingolds Wasser in die Zeit.

Im kleinen Winzerort die Schenke
zeigt’s Sträußchen, lädt zum Riesling ein,
und hier, fern der Touristen-Tränke,
genießt du traulich guten Wein.

© Ingrid Herta Drewing

Nach dem Sommerregen

Des Sommerregens Reste tropfen
herab vom Blätterdach der Bäume.
Ein zögerlich‘ Synkopen-Klopfen
gluckst auf, spielt RegenfassesTräume.

Die Tauben auf dem Dachfirst pflegen,
nun frisch geduscht, ihr Federkleid.
Bald mag sie milde Wärme hegen,
denn Sonne grüßt schon, strahlbereit.

Und in den Pfützen auf den Wegen,
da spiegelt sich des Himmels Blau.
Ein Regenbogen, farbverwegen,
wölbt hoch sich über Stadt und Au.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Sommermittag

Es ruht der Mittag auf den Fluren,
in Park und Garten, Wald und Feld.
Der Sommer träumt, hat Sonnenuhren
hier wieder grünend, schön erhellt.

Ein leichter Wind streift durch die Linden,
trägt weithin süßen Duftes Hauch.
Die Immen, die nun Nektar finden,
sie summen sanft im Blütenstrauch.

Im Park, auf einer Bank am Teiche
wird Ruhe, Schatten mir gewährt;
dort, wo in ihrem Wasserreiche
ein Entenpaar sich gründelnd nährt.

So fern ist mir geschäftig‘ Treiben;
des Mittags Sanftmut mag so bleiben!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühlingsrausch

Der Lenz ist da, der Sonne Licht
konnt‘ Winter ganz bezwingen.
Es wich dies neblige Gesicht,
das öde, grau sprach von Verzicht.
Jetzt will das Leben singen!

Schon zeigt hier Herz der Lindenbaum,
entfaltet seine Blätter.
Der Birke lichter Seidenflaum,
ein Flüstern, lieblich sanfter Traum
im blauen Frühlingswetter.

Der Kirsche zartes Kleid, ein Rausch
aus rosahellen Blüten;
es strahlt und lockt zum Nektartausch
die Immen, die im Summgeplausch
die Pollenschätze hüten.

Und auch der Wiese Blumenpracht
mag nicht mehr farblich schweigen.
Als hätt‘ ein Maler über Nacht
hier seine Kunst im Grün vollbracht,
darf sie sich leuchtend zeigen.

Der Frühling feiert nun im Tal
sein Fest.Ein Blühen, Grünen
beglückt den Blick. Von Mal zu Mal
glänzt schöner seiner Pflanzen Wahl
auf sonnenheller Bühne.

© Ingrid Herta Drewing,2015