Im Hof
Eichhörnchen-Frühsport
in den Blauregen-Ranken
der Hausfassade.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
Eichhörnchen-Frühsport
in den Blauregen-Ranken
der Hausfassade.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
Zwei Schmetterlinge fand ich heut im Garten.
Wo ich sonst nur Kohlweißlinge geschaut,
da durfte ich bewundern andre Arten,
die mir bisher hier waren nicht vertraut.
Es saß, berauscht vom Duft, in den Zypressen
ein C-Falter, die Flügel ausgestreckt.
Ich war auf Spatzenfotos grad versessen,
als ich ihn leuchtend hell im Grün entdeckt.
Der Unterseite C konnte ich nicht sehen,
jedoch erschien sein Flügelkleid perfekt,
orangefarben sein Grundton tat bestehen,
in schwarz-braun-gelbem Muster war ’s gefleckt.
Dort auf der Dahlie, die meist‘ Bienen meiden,
saß, Nektar sammelnd, sanft ein Admiral
mit samtig schwarzen Flügel-Oberseiten,
die Binde rot mit Punkten reich an Zahl.
Und es erschienen mir die zarten Wesen
wie kleine Elfen aus dem Feen-Land,
in ihrer Schönheit, die so auserlesen,
erschaute ich im Licht sie wie gebannt.
© Fotos u. Text: Ingrid Herta Drewing
Es tropft der Regen auf die Sonnenuhren,
kein Zeigerschatten zeigt nun an die Zeit.
Doch farbig sind im Blumenrund die Spuren
des Sommers, der sich blühend hält bereit.
Auch glänzt ein sattes Grün in Wald und Wiesen,
wo Flora mag das Wasser wohl begrüßen.
Der Teich, der See sich bis zum Ufer füllen.
Wo ’s in den letzten Jahren trocken, sandig war,
dort wachsen Seerosen, und Enten stillen
beim Gründeln ihren Hunger; doch Gefahr
droht da den Fischen, die hier schwimmen,
weil auch die Kormorane mitbestimmen.
Jedoch im Flüsschen ziehen Bachforellen
an diesen Tagen munter ihren Lauf.
Sie dürfen zügig durch die Fluten schnellen,
und nicht einmal ein Angler hält sie auf.
Davor bewahrt sie nun der Dauerregen:
Was Mensch nicht mag, das ist für sie ein Segen.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
Zwar ungeladen, doch als Gäste
sah sich ein Stubenfliegen-Paar,
tat gütlich sich beim Hochzeitsfeste,
wo neben Kuchengabeln Reste
von Sahne lockten wunderbar.
–
Mit ihren Rüsseln einzusaugen
die Süße, die dort lag bereit,
das sollte ihnen wohl nun taugen,
auch wenn der Gabeln Zinken-Augen
noch stahlhart funkelten derzeit.
–
„Wie herrlich ist doch unser Leben,
das wir genießen hier zu zweit,
wir müssen uns nicht mühen, schweben,
weil uns die Menschen stetig geben
den Abfall voller Herrlichkeit!“
–
Jedoch ihr Glück war nicht von Dauer,
sie wurden jäh beim Schmaus gestört.
Die Wespe lag dort auf der Lauer
und zeigte Stachels Todes-Schauer;
da flogen sie davon empört.
© Foto: Johann Kowalczik
© Text :Ingrid Herta Drewing,
Ist er auf Brautschau
zeigt sich schlau der Moorfrosch blau
zu Paarungszeiten.
Dieses Farbsignal
soll die Holde seiner Wahl
zur Paarung leiten.
Menschenmann, so blau,
würde selten einer Frau
Freude bereiten.
© Ingrid Herta Drewing,
Foto: Pixabay
Wie schnell vergingen Frühlings Tage, Mai!
Den Winter zog es heuer spät nach Norden.
Doch Juni schaut jetzt sommerlich vorbei,
lässt am Balkon die Blumen überborden.
Wo unlängst Wolken waren, dicht und grau,
nun Mauersegler, die zurück, dort schweben
hoch in den Lüften, in des Himmels Blau
versprechen sie mir Sommers leichtes Leben.
Und Rosen blühen lieblich, schenken Duft
mir schon am Morgen, danken für ’s Begießen.
Ich höre, staune, atme frische Luft,
der Amsel Solo-Melodie lässt grüßen.
Ein sonnig junger Tag beginnt zu spielen,
und ich darf freudig mich lebendig fühlen.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Am Warmen Damm ergrünt der Mai
und lässt die Vögel singen.
Doch ist manch’ Misston auch dabei,
der nicht so recht will klingen.
Vom Wipfel hoch in den Platanen
tönt fortwährend Gekrächze.
Die Krähenküken lauthals mahnen
und hungrig fordern, ächzen.
Gar emsig ist der Eltern Mühe,
die Pflicht gut zu erfüllen
Sie fliegen los in aller Frühe,
die Zeternden zu stillen.
Und auch der grüne Papagei
schwirrt keckernd in den Bäumen.
Sein heller Laut, Stakkato-Schrei,
ist kaum hier zu versäumen.
Im Teich schwimmt Mutter Ente schon
mit ihren Küken, leise.
Die Nilgans warnt im Schnatter-Ton
die Jungen vor der Reise.
Inmitten einer Taubenschar
die Gänschen, ganz verwegen
auf Futtersuche; droht Gefahr,
will sie die Henne hegen.
Am Abend kehrt dann Ruhe ein,
und traumhaft hörst du’s klingen.
Nun darf die Amsel wunderfein
ihr schönes Solo singen.
© Fotos u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Am Warmen Damm
Der Morgen graut;
ich hör‘ der Ringeltaube Tönen,
ihr tiefes Gurren klingt so sehnsuchtvoll,
das wohl dem fernen Partner gelten soll,
mit ihm den neuen Tag zu krönen,
so lieb und traut.
Der Himmel grau,
jedoch Forsythien-Büsche strahlen,
als sollten sie nun statt der Sonne scheinen,
mit diesem Frühlingstag sich lind vereinen,
sich golden in die Landschaft malen
in schöner Schau.
Mich zieht’s hinaus;
es locken Lenz, die milden Lüfte;
Schneeglöckchen, Krokus blühen schon im Garten,
sogar Maßliebchen, kleine Veilchen starten,
und Hyazinthen schenken Düfte
hier vor dem Haus.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
Hoch auf Südwinds leichten Schwingen
flogen Kranich, Storch ins Land,
konnten uns die Kunde bringen,
dass den Frühling sie erkannt,
der nun bald ist hier zurück,
uns beschenkt mit Blütenglück.
Schneeglöckchen und Krokus sprießen,
auch die Wiese zeigt ihr Grün,
und der Bach darf gluckern, fließen,
mag jetzt eisfrei talwärts zieh’n.
Lieblich in den Lüften klingt
der Amsel Lied, das schön sie singt.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing