Archive for the Category Licht

 
 

Winterintermezzo

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Des Morgens Kälte streift mir Kinn und Wange.
Und wieder herrschen Fröste im Revier,
obwohl des Frühlings Boten uns schon lange
beglückten hier mit ihrer zarten Zier.

Verwandelt, was jüngst blauer Himmelsspiegel,
wo erste Schwanenpaare tanzten traut,
erneut der See, ein weißes Jade-Siegel,
ruht blass, erstarrt in trägen Eises Haut.

Doch ich mag noch von neuem Leben träumen,
denn Sonne strahlt, erfüllt die Welt mit Licht,
weckt flüsternd Knospen hier in Büschen, Bäumen,
wo bald mit Blühen, Grünen Frühling spricht.

Des Winters Rückkehr, kurzes Gastspiel nur;
bald wirkt der junge Lenz in Wald und Flur!

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Die “ Griechische Kapelle“

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(Russisch-Orthodoxe Kirche in Wiesbaden)

Noch mag die Stadt vom Frühling träumen.
Jedoch vor Himmels zartem Blau
lässt Sonne zwischen Tannenbäumen
erglänzen goldnen Kuppelbau.

Das Zeugnis einer großen Liebe,
die hier in hellem Licht besingt,
dass sie trotz bitt’ren Todes Trübe
auf ewig ihre Saiten schwingt.

Jelisaweta zu gedenken,
die achtzehnjährig schon verstarb,
als sie ihm wollt‘ ihr Kindchen schenken,
erbaut‘ der Herzog dieses Grab.

Dort auf dem Neroberg, erhaben,
erstrahlt Wiesbadens „ Taj Mahal“
und zeigt, dass reiner Liebe Gaben
bezwingen des Vergessens Wall.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,

Vorfrühling

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Im grünen Haar der Weide
spielt noch ein kühler Wind.
Doch Sonnenstrahlen lind
im See als Lichtgeschmeide
schon glitzernd,funkelnd sind.

Zwei weiße Schwäne schweben
und tanzen auf dem See.
Ihr zärtlich Pas de Deux
begrüßt ein neues Leben
nun mild nach Frost und Schnee.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Jahresende im Regen

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Recht trostlos ist mein Blick hier aus dem Fenster.
Die kahlen Bäume triefen regennass
und wirken leicht benebelt wie Gespenster,
die sich versammelten dort fahl und blass.

Doch Meisen dieses trübe Bild beleben,
im alten Kirschbaum stieben, zwitschern sie.
Als sei der Frühling ihnen schon gegeben,
ein schnäbelnd‘ Taubenpaar in Harmonie.

Der Anblick mag ein freudig‘ Hoffen schenken,
selbst wenn das Wetter weiter gräulich dräut,
und lässt mich froh an all das Schöne denken,
das für uns hält das neue Jahr bereit.

Verhängt der Wolken Grau auch noch Verzicht,
beglückt bald neues Tagen, Sonnenlicht.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Zweiter Weihnachtsfeiertag

Version 2

Der Tag ist klar, lässt uns die Sonne sehen.
Vorbei, was uns im Nebel hat verwirrt.
Was jüngst noch trüb, erschließt sich dem Verstehen
und findet Wege, vormals fast verirrt.

Erwacht auf grünen, weihnachtlichen Pfaden
schaust du vom Berg hinab ins Tal; dein Blick
streift in die Weite, und du fühlst die Gnaden
die Gott als Leben hier ins Licht gerückt.

Es wird jetzt nach der Wintersonnenwende
ein jeder Tag ein wenig länger spielen,
in Winter, Frühling, Sommer sich verschwenden
und uns geleiten hin zu neuen Zielen.

Und hält sich auch die Nacht noch an der Macht,
ist Hoffnung mit dem Licht, das wächst, erwacht.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Tagen im November

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Nicht mehr nur nebeltrüb und grau,
nicht dies Novemberbild
den Tag heut hier erfüllt!
Aus hell besternter Nacht
der Morgen klar erwacht,
die Luft fast frühlingslau.

Der Himmel weitet sich in Blau,
im Osten Morgenrot
am Horizont verloht,
wo nun der Sonne Licht
in goldnem Strahlen spricht
von schöner, reiner Schau.

Auch du, nicht mehr gefangen, müd‘,
noch alltagstrist erschlafft,
fühlst wieder, wie dir Kraft
in Körper, Seele dringt
und singst so, neu beschwingt,
nun froh dein helles Lied.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Septemberlicht

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Noch liegen Nebelschleier auf den Fluren,
es träumen Wald und Park im Morgenhauch.
Vergebens schaust du auf die Sonnenuhren,
denn deren Schattenzeiger ruhen auch.

Als sei tief im Dornröschenschlaf gefangen,
was sonst bewegt, beflügelt hier die Welt,
die durch den Kuss der Sonne kann erlangen,
dass sie erwacht zum Leben, das gefällt.

Wenn dann der Tag sich zeigt in warmen Tönen,
ein himmlisch‘ Blau wird sühnen den Verzicht,
darf Farbenspiel auch deinen Blick verwöhnen,
und hell erstrahlt die Stadt in klarem Licht.

Ja, so erweist September sich als mild,
und es erglänzt der Landschaft golden Bild.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Sommerregen

Jeder Tropfen fällt als Segen
auf dies dürstend trockne Land.
Bäche, Flüsse trinken Regen,
dort, wo unlängst noch zugegen
nur Geröll und heißer Sand.

Pflanzen dürfen wieder grünen,
Früchte reifen, und es blüht
auf den Wald-und Wiesenbühnen,
wo Natur mag lächelnd sühnen,
was zuvor war fast verglüht.

Mit des Wassers Lebens-Tänzen
wirkt ein Zauber in der Welt.
Auch der See mag nun ergänzen,
was sein Spiegel lässt erglänzen,
Regenbogenspiel gefällt.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Urlaubswunsch

Groet, Strand bei Ebbe,2014

Noch einmal diesen Sommer fühlen, spüren
der Sonne heiße Hände auf der Haut,
dies Sehnen, jenen Meerblick zu erküren,
wo Wind und Wogen wilde Tänze führen,
die Weite bis zum Horizont erschaut!

Dort, wo sich endlos scheint der Strand zu ziehen,
und Ebbe nach der Flut die Muscheln sät,
die Möwen flugs des Wassers Gischt entfliehen,
nachdem erfolgreich sie gefischt mit Mühen;
auch Aufwind Drachen steigen lässt und bläht.

Bei leichter Brise alle Segel hissen,
sanft durch die Wellen gleiten mit dem Boot,
der Insel Bucht erreichen und auch wissen,
dass dort im Hafen nicht nur leckrer Bissen
lädt zum Verweilen ein im Abendrot.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Endlich

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In jedem zarten Beginnen
wohnt das Ende; die Zeit
zähmt jeden Flug, und dein Sinnen,
dem träumend doch zu entrinnen,
spannt nur die Flügel weit.

Im Lichte der Illusionen
siehst du den hellen Schein,
würdest gern Himmel bewohnen,
die Kraft der Schwere entthronen
in deinem kleinen Sein.

Die Phantasie leiht dir Schwingen,
schildert den fremden Stern.
Dein irdisch’ Los, alle Dinge,
die dir im Tagwerk misslingen,
erscheinen nichtig, dir fern.

Doch auch dieses kühne Sinnen
kennt das Ende; die Zeit
zähmt jeden Flug, kein Entrinnen,
kannst du auf Dauer gewinnen,
spannst nur die Flügel weit.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing