Archive for the Category Sonette

 
 

Wetterkapriolen

Gewitterwolken_o

Jetzt ist der Morgen doch schon fühlbar kühl.
Die Jacke wärmt dich, ahnst des Herbsts Signale.
Jedoch, bald wird es wieder heiß und schwül,
und du darfst dich im Freibad sonnig aalen.

Des Wetters rasche Wechsel, Kapriolen,
seit ein paar Jahren stellen sie sich ein,
und Klimawandel mahnt uns unverhohlen,
dass wir nun endlich sollten sorgsam sein.

Vermeiden, dass die Erderwärmung steigt,
der Gletscher Schmelzen deutlich reduzieren,
dass Sommer nicht zu Sturmgewittern neigt,
die Elend und Zerstörung mit sich führen.

Besonnen handeln, nicht nur sich bequemen
und, was uns allen schadet, hinzunehmen.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Sommermorgen in Wiesbaden

Morgenröte in Wiesbaden,02.08.17,o

Türkis der Himmel, und die Morgenröte
nun zaubert sanft ein Lächeln in den Tag.
Vergessen sind Gewitter und die Nöte,
die es gebracht in Stadt,Park,Feld und Hag.

Noch zeigen Äste, Stämme jener Bäume,
die hier zu früh von Blitz und Sturm gefällt,
wie des Unwetters Wüten Straßen,Räume
tief in der Nacht allseitig zugestellt.

Doch fleißig viele Helfer sich bemühen,
der Feuerwehren Einsatz richtet’s ganz,
beseitigt Schäden und lässt neu erblühen
den Alltag in der Stadt und ihren Glanz.

Begrüßen wir den Sommertag, den neuen,
der uns in seiner Milde mag erfreuen!

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Sommermittag

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Es träumt der Sommer auf den goldnen Fluren,
und Luft hier in des Mittags Hitze flirrt.
Die Zeit spielt schattig in den Sonnenuhren,
ihr Blütenkranz der Schmetterlinge Wirt.

Der Kater, sanft, ruht auf der Balustrade,
hält schnurrend nun dort seine Siesta ein.
Nach ausgedehnter Morgenpromenade
lässt er das Mausen jetzt wohl lieber sein.

Beschaulich, fast melodisch Bienen summen,
die in den Blüten, Nektar suchend, sind.
Was sonst hier lärmt, scheint zu verstummen,
und fächelnd grüßt ein leichter Sommerwind.

Da magst auch du nicht all zu emsig walten,
gönnst dir die Pause für ein Innehalten.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Sommerabend

Version 3

Die Mauersegler drehen letzte Runden,
und tief im Abendrot die Sonne träumt.
Allmählich hat sich Ruhe eingefunden;
nur Flugzeuggrummeln noch den Ausklang säumt.

Beschaulich darfst du nun den Tag beschließen,
verweilst bei Windlicht hier auf dem Balkon,
genießt der Blumen Düfte, die dort sprießen,
den Blütenhauch, auch wohl verdienter Lohn.

Erfreust dich an dem Bild der schönen Rosen,
jetzt,da die Hitze mit der Sonne geht,
und spürst beglückt des Sommerabends Kosen,
die frische Luft, die aus dem Walde weht.

Zufrieden fühlst du dieses Innehalten,
bevor die Nacht sich dunkel wird entfalten.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Abkühlung

Schwimmer_o

Der Laubfrosch klettert auf der Leiter
und quakt dann weiter, heiter, heiter.
Exakt zeigt ’s auch das Thermometer,
es ist zu heiß, so klagt fast jeder.

Wer gestern nicht zum Schwimmen ging,
für den ist ’s nun ein klares Ding:
Hinaus geht ’s an den Badesee
und rein ins Wasser mit Juchhe.

Dort kann man sich sein Köpfchen kühlen,
beim Kraulen tief im Wasser wühlen.
So hält man Hitze sehr gut aus
und geht dann recht erfrischt nach Haus.

Ein guter Trunk zur Abendstunde
mag schön den Urlaubstag abrunden.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Meerblick

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Es rauscht das Meer, die Brandung an den Buhnen
verwirbelt weiß sich in der Gischt, die schäumt.
Dort, wo die Küste steil, verwischt es Runen
im Felsgestein, das blank und hoch sich bäumt.

Gefräßig nagt die Brandung hohle Kehlen,
und in den Lüften stürzt die Möwe, schreit
wie einstmals dort beim Schiffbruch arme Seelen.
Die Sturm gepeitschte See an Land hier speit.

Und unablässig spielen die Gezeiten,
die, folgend dieses fernen Mondes Lauf,
im Kommen, Gehen weit in Wellen schreiten,
den Strand und seine Sande wühlen auf.

Wie alles hier der Zeit anheim gegeben
und dennoch auch erfüllt vom Wunder Leben.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Es lebe die Illusion

Rose, Dufti,2014

Mir war, als würde ich in Träumen wandern,
in einer lichten Welt, die Frieden kennt,
wo keiner neidet, hasst das Glück des andern,
und Freundlichkeit der Taten Amen nennt.

Erwacht erkannte ich die Illusionen,
es fiel die Wirklichkeit da laut ins Schloss,
und düster warfen Krieg und Mörderdrohnen
das Elend in das Land, den Tod im Tross.

Und dennoch will ich mir den Traum bewahren,
die Güte der geschwisterlichen Welt,
wo man dem Nächsten hilft, der strauchelt, fällt,
und die Natur auch hegt in allen Jahren.

Denn nur, wenn wir auch Gutes sinnen, denken,
wird unser Weg uns in die wahre Richtung lenken.

© Ingrid Herta Drewing

Sonntag

Version 3

Im Osten blinzelt Sonne ins Gelände,
ein Sommertag erwacht mit blauem Blick.
Der Sonntag ruht noch sanft und hält die Hände,
die sonst geschäftigen, nun still zurück.

Vom Turm der Kirche läuten hell die Glocken,
und mancher Schläfer wünschte sie gern fern.
Doch Gläubigen gefällt’s; wie ein Frohlocken
der Engel ruft es sie zum Haus des Herrn.

Ermuntert, in Bewegung jetzt geraten,
spaziert man durch den Park; des Sonntags Ruh‘
tut gut nach einer Woche Arbeit, Taten.
Man kommt zu sich und hört der Seele zu.

Und selbst dem Atheisten es beliebt,
dass es den siebten Tag, den Sonntag gibt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nassauer Dom ( Marktkirche)

Leben

Wenn ich bedenke, wie unfassbar groß
die Welt, das All, so gänzlich alles ist,
erkenne ich, wie klein mein irdisch‘ Los,
das sich an Nichtigkeiten täglich misst.

Und dennoch ist dies‘ eine kleine Leben
in sich etwas, das wirklich ist und wahr,
auf dieser schönen Erde mit zu schweben
im dunklen All und doch im Lichte klar.

Ein „Spiel der Zeit“, so nannten es die Alten,
dies‘ Menschenleben, das sich hier erfüllt
im Sinnen, Lieben, Walten und Gestalten,
ein helles Dasein, Fragen ungestillt.

Geschenk des Schöpfers, das auch ich gewann
und freudig, dankbar darf ich’s nehmen an.

© Ingrid Herta Drewing

Winter

winterweite-nerotal2017jpgDes Winters Sternenglück, die sanfte Stille
liegt auf der Landschaft wie ein weißes Tuch,
als wolle hier ein unbedingter Wille
die Erde schützen vor des Frostes Fluch.

Damit das, was sonst üppig wächst, mag ruhen
und in sich kehren, sammeln neue Kraft,
bis Frühling naht auf Zefirs Flügelschuhen,
es zart erweckt, sein blühend‘ Reich erschafft.

Hell wird der Sonne goldnes Lied erklingen,
das nun im Nebelspiel oft grau verwebt,
der Amsel Melodien zärtlich schwingen,
und lindes Leben in den Lüften schwebt.

Doch noch währt hier des Winters karge Zeit;
auch wir zum Innehalten sind bereit.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing