Archive for the Category Sonette
Der Herbst fasst heut‘ mit nassen, kalten Händen
den sommermüden Bäumen ins Gesicht,
die ihren Blättern nun das Grün entwenden.
Diffus nur schenkt sich dieses Tages Licht.
Doch noch hält reiche Ernte die Natur:
Kastanien, Eckern, Eicheln, Nüsse fallen.
Eichhörnchen sind hier flink auf Sammel-Tour;
man sieht sie, wenn vorbei der Nebel Wallen.
Mich fröstelt dieses trübe Regenbild;
ich sehne mich nach goldenem Oktober
und klarem, blauem Himmel, sonnenmild,
der Bäume Farbenspiel hell in Zinnober.
Damit wir aus den milden Frühherbst-Zeiten
nicht gleich in graue Nebelfänge gleiten.
© Ingrid Herta Drewing
Oktober 18th, 2015 | Herbst, Landschaft, Licht, Natur, Nebel, Regen, Sonette, Stimmungen | Tags: Blätter, Goldener Oktober, Herbst, Kälte, Nebel, Regen | 0 Comments
Der Ventilator wandert auf den Speicher,
hat ausgesummt, wird nun nicht mehr gebraucht.
Des Sommers Hitze, kaum in Jahren reicher,
hat schon vor ein paar Wochen ausgehaucht.
Hier blickt der Herbst jetzt Morgens kühl ins Fenster.
Die Sonnenuhr zeigt an die Stunden spät,
weil Nebel graue Spinnen-Kleid-Gespenster
ihr in das helle Licht des Tages sät.
Noch glühen leuchtend rot die letzten Rosen,
doch Kraniche, laut rufend, südwärts ziehen.
Von Abschied künden auch die Herbstzeitlosen;
und du, du würdest gar zu gern entfliehen.
Doch bleibst du, hältst dein Haus hier wohl bestellt,
sorgst für das kleine Glück in deiner Welt.
© Ingrid Herta Drewing
Oktober 13th, 2015 | Abschied, Herbst, Landschaft, Licht, Natur, Nebel, Sonette, Stimmungen | Tags: Abschied, Dunkelheit, Fernweh, Herbst, Herbstzeitlosen, Kraniche, Nebel, Sonnenuhr, Verantwortung, Zugvögel, ZUhause | 0 Comments
Heut zeigt der Tag sich hell in Feierlaune;
zur Silberhochzeit schenkt er himmlisch‘ Blau,
die Rose grüßt im Garten, und ich staune,
wie alles passt zur Jubiläums-Schau.
Es scheint, als weile Sommer in den Bäumen,
dort,wo der Rambach Richtung Kurpark fließt,
um silbern noch im Mittagslicht zu träumen,
obwohl uns schon des Herbstes Malkunst grüßt.
So hell, als wolle sie zur Hoffnung mahnen,
wo mancher nur von Wandel, Welken spricht,
lässt hier Natur in ihrer Schönheit ahnen,
dass in das Dunkel dringt auch immer Licht.
Und mögen bald auch dichte Nebel wallen,
wird Sonne dafür sorgen, dass sie fallen.
© Ingrid Herta Drewing,2015
Oktober 4th, 2015 | Besinnliches, Deutschland, Flora, Frühherbst, Garten, Herbst, Hochzeit und Jubiläen, Lebensfreude, Licht, Natur, Rosen, Sonette, Vergänglichkeit, Wiesbaden | Tags: Blauhimmel, Garten, grüne Bäume, Herbst, Hoffnung, Licht, Neubeginn, Rambach, Rose, Silber, Sommergefühl, Vergehen, Welken | 0 Comments
Ja, Tage gibt es, die sich zart entfalten,
wie Rosenblüten sich im Licht bereiten.
Die Sonne wird am Himmel zärtlich walten,
im Abendrot erglühen, sinkend gleiten.
Den Sternen-Mantel darf die Nacht ausbreiten.
Des Mondes Silber fließt auf Stadt und Land,
mag sanft die Schwäne auf dem See geleiten,
und Weiden träumen dort an Ufers Rand.
Da wähnst auch du dich jenseits aller Zeiten,
gebannt von diesem schönen Augenblick,
und deine Seele fühlt die stillen Weiten
des wunderbaren Lebens, irdisch‘ Glück.
Du hörst dein Herz, folgst nicht dem Takt der Uhr,
verzaubert schaust du: Schön ist die Natur!
© Ingrid Herta Drewing,2015
Oktober 2nd, 2015 | Abendstimmung, Erleben, Fauna, Flora, Friede, Geheimnisvolles, Glücksgefühl, Heimat, Landschaft, Leben, Licht, Mond, Natur, Park, See, Sonette, Sonne | Tags: Abendrot, Andacht, Augenblick, Leben, Lebensfreude, Magie, mildeLuft, Naturschönheit, Schwäne, Seele, Silber, Sternennacht, Traum, Vollmond, Weiden | 0 Comments
Nein,Tod, ich mag nicht in die erste Reihe,
obwohl ich sehe, vor mir wird es licht.
So viele gingen, gehen jetzt; verzeihe,
noch lockt das Leben hier mich in die Sicht.
Schön wäre es, du wartest noch Jahrzehnte,
bis du mich holen kommst, bringst aus dem Tritt!
Der Erde helles Leben, das ersehnte,
es lockt noch immer mich und nimmt mich mit.
So lass mich bitte hier die Zeit noch bleiben,
erbeben in der Jahreszeiten Spur,
um in Gedichten, Bildern zu beschreiben
die schönen, kleinen Wunder der Natur!
Ich weiß, anmaßend klingt sie, diese Bitte:
Lass mich verweilen, zähl‘ nicht meine Schritte!
© Ingrid Herta Drewing,2015
September 30th, 2015 | Besinnliches, Geborgenheit, Herbst, Leben, Lebensfreude, Licht, Natur, Sonette, Tod, Vergänglichkeit, Wünsche | Tags: Alter, Berühmtheiten, Bitte, Freunde, Gedichte, Lebensfreude, Lebenswille, Naturschönheit, reihe, Tod, Verstorbene, wahrscheinlichkeit | 0 Comments
Schön leuchten sie in seidig‘ goldnem Glänzen,
die Bäume; Maler Herbst die Farben schenkt,
und manche mag er feuerrot umkränzen,
wenn er im Künstler-Licht den Pinsel schwenkt.
Bald lässt der Wind die hohen Bäume raunen,
wenn übermütig er nach Blättern greift,
sie löst und raubt, in wilden Tanzes Launen
und Wirbeln weit hinweg mit ihnen schweift.
Gesellt sich zu ihm noch ein starker Regen,
sind alle Äste eines Morgens kahl.
Die Blätterpracht liegt achtlos auf den Wegen,
und Nebel hüllen ein die Bäume fahl.
Doch spendet Trost der Kreislauf der Natur:
Was welkte, fiel, kommt wieder, schläft wohl nur.
© Ingrid Herta Drewing,2015
September 26th, 2015 | Farben, Flora, Herbst, Kreislauf des Lebens, Natur, Nebel, Sonette | Tags: Blätterpracht, Blättertanz, Blattfärbung, Herbst, kahleBäume, Kreislauf der Natur, Nebel, Neubeginn, Regen, Sturm | 0 Comments
Erneut erglänzt mein Goldlack nun in Blüte,
hellgrüne Blättchen treibt Klematis aus.
Der Viola Nachwuchs wächst und blüht in Güte,
als komme jetzt der junge Lenz ins Haus.
So der Petunien schönes Blühgesicht
zeigt duftend sich, als sei ein Frühlingsmorgen
erwacht und hätt‘ in mildem, warmem Licht
hier Flora sanft auf dem Balkon geborgen.
Jedoch des Apfelbäumchens Äpfel künden
rotbackig Reife, Ernte, Herbstzeit an,
und der Tomaten sonst so pralle Pfründen
nun bieten letzte, kleine Früchtchen an.
Auch mag kein Amsel-Lied den Herbst verhehlen,
nur Krähenvögel üben krächzend ihre Kehlen.
© Ingrid Herta Drewing,2015
September 25th, 2015 | Flora, Frühherbst, Frühling, Herbst, Jahreszeiten, Licht, Natur, Sonette | Tags: Apfelbäumchen, Ernte, Früchte, Frühling, Goldlack, Herbstzeit, Krähen, Petunienduft, Reife, Viola | 0 Comments
Ein warmer Regen lässt noch Sommer grünen,
obwohl auch Gelb schon aus den Bäumen fällt.
Allmählich richtet her der Herbst die Bühnen
und übt sein Farbenlied in Park und Feld.
Schon längst entflog die Schwalben-Schar nach Süden,
und auch der Kranich-Zug beginnt nun bald.
Der Tag erwacht verspätet, nebel-müde;
die Krähen zieht’s zur Stadt am nahen Wald.
Hier locken Feste, Licht und pralles Leben.
Nicht nur der Dörfler kennt sein Ernte-Bild.
Musik,Theater, Dicht-und Malkunst geben
uns Städtern Muße, die Kultur erfüllt.
Mag auch Natur mit Nebel-Dichte dräuen,
wir finden stets den Anlass, uns zu freuen!
© Ingrid Herta Drewing,2015
September 17th, 2015 | Besinnliches, Geselligkeit, Herbst, Kultur, Kunst, Lebensfreude, Licht, Musik, Natur, Nebel, Sonette, Stadt | Tags: Geselligkeit, Herbst, Konzerte, Kultur, Lebensfreude, Malkunst, Muße, Nebel, Stadt, Theater | 0 Comments
Im Regenkleid zeigt dieser Tag doch nun
recht wenig von des späten Sommers Milde.
Da mag man morgens noch ein Weilchen ruh’n,
bevor des Tagwerks Pflichten sind im Bilde.
Und auch die Tauben, die dort auf dem Dach
so tief verkrochen sind im Grau-Gefieder,
ob die wohl werden durch die Dusche wach?
Sie sitzen stoisch da und wirken bieder.
Jedoch die Pflanzen jetzt schon frisch erglänzen
im Regen, der so lange ausgeblieben.
Bevor der Herbstwind ruft zu wilden Tänzen,
wird noch ein Blätterlied in Grün geschrieben.
Auch uns erschreckt nicht Herbstes trüb‘ Gesicht;
nach Regen strahlt bald wieder Sonnenlicht!
© Ingrid Herta Drewing,2015
September 16th, 2015 | Ermunterung, Fauna, Flora, Frühherbst, Hoffnung, Leben, Licht, Natur, Pflanzen, Regen, Sonette, Spätsommer | Tags: Blattgrün, Müdigkeit, Pflanzen, Regen, September, Spätsommer, Tauben | 0 Comments
Es fließt des Mondes Silber in das Tal,
als wolle es verzaubern diese Nacht,
ihr Sommerträume schenken ohne Zahl,
bevor der Herbst beginnt die kühle Wacht.
Die Schönheit lässt uns andächtig erschauen
das Spiel des Erdtrabanten, das bekannt.
Obwohl wir meist nur auf Verstand vertrauen,
sind fasziniert wir, von Magie gebannt.
Was tags uns birgt und schirmt als Firmament,
der Himmel, zeigt das weite All nun offen,
und demütig so mancher Mensch erkennt,
wie klein wir sind und unser irdisch‘ Hoffen.
Doch fühlt er sich als Teil einer Natur,
die ihn begeistert durch des Lebens Spur.
© Ingrid Herta Drewing,2015
August 29th, 2015 | Besinnliches, Kosmos, Leben, Licht, Mond, Natur, Sommer, Sonette | Tags: Andacht, August, Bescheidenheit, Demut, Faszination, Leben, Licht, Sommerende, Sternenhimmel, Vollmond, Weltall | 0 Comments