Archive for the Category Sonette
Wie gut, dass wir hier hautnah noch erleben,
empfinden können alle Jahreszeiten,
dass uns Natur im Umfeld ist gegeben
und nicht nur virtuell im Bildschirm-Gleiten!
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Dass es noch Häuser gibt, wo man die Fenster
weit öffnen kann, die frische Luft zu spüren,
und nicht im Bann geschäftiger Gespenster
sich lässt das Leben weich gespült filtrieren!
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Noch ist der Mensch ein Wesen, das Natur
in Nähe braucht, nicht nur PC, Maschinen,
die leicht auch führen in des Fremdseins Spur,
obwohl die Dinge täglich nützlich dienen.
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Wir mögen die Natur mit ihrem Flunkern,
verabscheuen ein Leben, grau, in Bunkern.
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© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
Wiesbaden, Am Warmen Damm
November 13th, 2021 | Jahreszeiten, Leben, Natur, Sonette | Tags: Naturnähe | Kommentare deaktiviert für Naturnähe
Nach kalter Nacht grüßt nun ein kühler Morgen.
Doch glimmt am Horizont schon Sonnenrot.
Noch ist ihr goldnes Strahlen sanft verborgen,
bevor es leuchtend hell am Himmel loht.
Wie bald lässt sie die Landschaft hier erglänzen
und zeigt des Herbstes farbenfrohes Kleid,
der dort im Park das Schöne darf kredenzen,
den Büschen, Bäumen buntes Laub verleiht.
Da mag ich mich erfreuen; Augenweide
ist mir des Ahorns purpurroter Ton,
und auch der Birke gülden Blatt-Geschmeide
wird beim Spaziergang mittags mir zum Lohn.
Ein Abschiedslied im Kreislauf der Natur,
die Blätter schweben, zeichnen Lebens Spur.
© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing,
Oktober 28th, 2021 | Herbst, Nerotal, Sonette | Tags: Herbstschönheit | Kommentare deaktiviert für Herbsttag
Der Regen malt mir Muster auf mein Fenster,
und Tropfen perlen, tanzen trüb im Licht.
Zwar wichen Nebelmorgens Grau-Gespenster,
doch Dauerregen sieht sich in der Pflicht.
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Da schätz‘ ich mein gemütliches Zuhause,
das warme Leuchten, das im Stövchen glimmt;
und ich genieße Tee, gönn‘ mir die Pause,
das trübe Wetter mich beschaulich stimmt.
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Wenn ’s draußen dräut, fühl‘ ich mich drin geborgen,
entfliehe Kälte, folg dem schönen Klang
der Poesie und hör‘ an solchem Morgen
Musik, Konzerte, Opern, Kunstgesang.
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Auch wenn das Wetter sollte schaurig walten,
vermag ich’s, mir mein Leben zu gestalten.
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© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
Oktober 5th, 2021 | Herbst, Sonette | Tags: Beschaulichkeit, Geborgenheit, Kunst | Kommentare deaktiviert für Herbst-Beschaulichkeit
Klar blau der Himmel; nur ein Wölkchen schwebt
so weiß und weich wie Watte zart dahin.
Der Rosen Duft mir Sinn und Seel’ belebt.
Noch bürgt des Sommers Licht für Glücksgewinn.
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Zwar ist der Vögel muntres Lied verklungen,
und Krähenschatten krächzen im Geäst.
Mir fehlt die Amsel, die so hell gesungen,
am Abend dieses Melodienfest.
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Doch lass‘ ich von Gerüchen mich verwöhnen,
der Kräuter Würze und des Heudufts Milde,
der Süße, lieblich hier im Blütenbilde
der Blumen, deren Schönheit kann versöhnen.
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Und Frühherbst wird mit seinen Farbenfeuern
daran erinnern: Leben heißt Erneuern!
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© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
September 3rd, 2021 | Sonette, Spätsommer | Tags: Rosenduft, Spätsommer, Wärme | Kommentare deaktiviert für Spätsommer
Der leichte Wind, der durch die Felder streift,
lässt dieses goldne Meer im Lichte wogen.
Mein Blick vom Turm aus in die Weite schweift‘,
sah Silbervögel, die nach Süden zogen.
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Mich zieht ’s nicht fort in südliche Gefilde.
Dem späten Sommerglück hier gilt mein Sinn.
Ich freue mich auf des Septembers Milde
und auf des Herbstes Farbenspiel-Beginn.
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Die Ernte ist sodann schon eingefahren,
Kartoffelfeuer auf dem Stoppelfeld,
wo Drachenpuppen dort, den Wind in Haaren,
hoch oben tanzen in der luft’gen Welt.
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Hier in der Jahreszeiten Wechselspiel
schenken Natur und Heimat Wohlgefühl.
© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Nerotal, Frühherbst
August 23rd, 2021 | Sonette, Spätsommer | Tags: Heimat, Herbst, Sommer | Kommentare deaktiviert für SPÄTSOMMERTAGE
Als schwebten Engel in der Morgenröte,
ein Wolkenhauch in Sommers Himmelblau!
Es ist, als ob der junge Tag hier böte
den früh Erwachten eine lichte Schau.
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Noch liegt die Stadt im Schlaf, fast herrscht hier Stille;
doch bald weckt Sonne alle Schläfer auf.
Die Fenster blinken in der goldnen Fülle,
und Leben nimmt allmählich seinen Lauf.
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Ich sitz auf dem Balkon, blick in die Runde,
genieße froh gestimmt den Augenblick,
der mir zum Frühstück in der Morgenstunde
beschert beschaulich dieses kleine Glück.
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Es schenkt Natur uns Schönes auch zur Zeit,
wenn wir es sehen, halten uns bereit.
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© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
August 15th, 2021 | Morgen, Natur, Schönheit, Sonette | Tags: | Kommentare deaktiviert für Morgenröte
Noch schmückt des Morgens Tau die Blütenwiese,
ein Glitzern, Schimmern hell im Sonnenlicht,
als ob ein Elfenreigen sanft verhieße,
dass hier ein goldner Tag von Wonne spricht.
Schon bald ertönt das Zirpen einer Grille,
das wie ein Weckruf gilt dem Jubelchor,
der nun erwacht, erklingt, durchdringt die Stille:
die Immen summen, Lerche steigt empor.
Ein Lobgesang, die Schöpfung schön zu preisen,
stimmt Kuckucks Ruf und Amsel-Lied mit ein;
auch der Gesang der kleinen blauen Meisen,
schallt aus dem Schlehen-Busch am Wiesenrain.
So mag ein Sommertag beschaulich nun beginnen,
den ich genießen darf mit allen Sinnen.
© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto: Waltraud Katherina Schwefer
Juli 6th, 2021 | Sommer, Sonette, Wiesbaden, Wiese | Tags: Rabengrund, Schöpfung, Sommer, Vogelgesang | Kommentare deaktiviert für In Wiesbadens Rabengrund
Es ruht der Mittag auf den Fluren,
in Park und Garten, Wald und Feld.
Der Sommer träumt, hat Sonnenuhren
hier wieder grünend, schön erhellt.
Ein leichter Wind streift durch die Linden,
trägt weithin süßen Duftes Hauch.
Die Immen, die nun Nektar finden,
sie summen sanft im Blütenstrauch.
Im Park, auf einer Bank am Teiche
wird Ruhe, Schatten mir gewährt;
dort, wo in ihrem Wasserreiche
ein Entenpaar sich gründelnd nährt.
So fern ist mir geschäftig’ Treiben;
des Mittags Ruhe mag so bleiben!
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Am Warmen Damm
Juni 11th, 2021 | Lebensfreude, Licht, Linde, Park, Sommer, Sonette | Tags: Bank, Innehalten, Park, Schatten, Sommer, teich | Kommentare deaktiviert für Sommermittag
Der dunkle Wolkenrand wächst in die Weite,
und bald schon ist des Himmels Blau bedeckt.
Der Sonne Strahlen, nun ermattet, gleiten,
bis sie sich ganz im Wolkenmeer versteckt.
Es heult der Sturm und kündet an mit Brausen,
dass hier gleich ein Gewitter toben wird.
Die Vögel stieben schnell in ihr Zuhause,
bevor der Äste Peitschen sie verwirrt.
Da plötzlich zucken Blitze, zackig gleißend,
und wütend, krachend, laut der Donner rollt,
als wollten sie die Erde schier zerreißen,
ein feuriges Inferno, das wild grollt.
Doch du als Mensch trotzt den Naturgewalten,
siehst, wohl geborgen, wie sie Kraft entfalten.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
Juni 5th, 2021 | Gewitter, Sonette | Tags: Blitz, Donner, Gewitter, Naturgewalt | Kommentare deaktiviert für Gewitter
Vereinzelt baumeln welke Blüten-Blätter
an kleinem Apfelrund, das wächst mit Macht,
dort wo noch unlängst hier bei Brautschau-Wetter
die Zweige zierte weiße, zarte Pracht.
So schnell verläuft dies‘ Blühen, Wachsen, Reifen
und auch Vergehen, eilt mit Jahres Zeit!
Es lehrt dich sehen, lässt dich wohl begreifen,
dass auch dein Leben findet dies‘ Geleit.
Ein stetes Wandeln zeigt sich da auf Erden.
Sogar den Stein erfasst’s, nicht nur das Leben.
Was heut‘ vergeht, weicht einem neuen Werden,
das zur Vollendung wiederum mag streben.
Und dennoch mischt sich Wehmut mir ins Bild,
wenn etwas Schönes endet, ist erfüllt.
© Fotos u. Text: Ingrid Herta Drewing
Mai 25th, 2021 | Flora, Leben, Sonette, Vergänglichkeit | Tags: Apfelbaum, Blüte, Frucht, Reife | Kommentare deaktiviert für Beim Betrachten des Apfelbaumes