Archive for the Category Sonette
Es reicht der Frühling uns die Blütenhände;
er kennt da keine Regel, Abstandspflicht ,
schickt Blumengrüße, Grün uns ins Gelände,
und klar erwacht die Sonnenuhr im Licht.
Den kleinen Sängern schenkt er seine Bühne.
Sie zwitschern, tschilpen froh in Wald und Feld,
und auf dem Dachfirst singt manch‘ rätselkühne,
verliebte Amsel schön ihr Solo in die Welt.
Du siehst und hörst, beglückt in stillem Hoffen,
dass das, was dich bedrückt, ist bald vorbei,
entfernst die Maske, hältst die Fenster offen
und fühlst den Augenblick im Mai fast frei.
Erfahrung lehrt, dass Böses auch vergeht,
und deine Sorgen, Ängste werden obsolet.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Mai 22nd, 2020 | Epidemie, Fauna, Flora, Frühling, Hoffnung, Sonette | Tags: Blühen, Corona, Frühling, Hofnung, Maske, Vogelgesang | Kommentare deaktiviert für Hoffnung
Ein Tag frühsommerlich, Glyzinien blühen,
verströmen ihren lieblich feinen Duft
und eifern mit des Himmels Blau, das Glühen
der Sonne golden wärmt die klare Luft.
Da wähn‘ ich mich im Mai, nicht im April,
kann leicht gekleidet nun im Park spazieren,
der hell ergrünend mir gefallen will,
beglückend auch der Vögel Jubilieren.
Es schenkt Natur zum Fest ein Auferstehen,
erneuert’s Leben meiner kleinen Welt.
Da mag ich ahnen, hoffen und verstehen,
dass Freude, Liebe alles hier erhält.
Und stimme froh ins „Resurrexit“ ein,
in Christi Obhut sei mein menschlich Sein!
© Foto u. Text : Ingrid Herta Drewing
April 13th, 2020 | Ostern, Sonette | Tags: Glyzinien, Leben, Ostern, Resurrexit | Kommentare deaktiviert für Ostermontag
Die milde Luft lässt mich den Frühling ahnen,
obwohl noch Winter im Kalender steht,
und Schneefall scheint im Süden ernst zu mahnen,
dass mein Erwarten sei wohl obsolet.
Doch goldgelb Winterlinge blüh’n im Garten,
und dort im Park grüßt zart die Zaubernuss.
Weißgrün Schneeglöckchen nun ihr Läuten starten,
erwachen durch der Sonne warmen Kuss.
Befreit vom Nebelgrau, seh ich es tagen,
und hell erklingt der Amsel lieblich‘ Lied,
als rufe sie mir zu: „ Wir wollen’s wagen,
da jetzt das Leben wieder neu einzieht!“
So halte ich auch Seele, Sinne offen,
darf freudig bald auf Frühlings Ankunft hoffen.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
Januar 30th, 2020 | Ermunterung, Frühling, Sonette | Tags: Amsel, Erneuerung, Frühling, Hoffnung, Leben, Schnee, Schneeglöckchen, Sonne, Zaubernuss | Kommentare deaktiviert für Frühlingsahnen
Das Fenster blickt hinaus in Nebels Grau,
ein trüber Morgen dümpelt vor sich hin.
Seit Tagen Dauerregen, Himmels Blau
schreibt sich als Wunsch mir hier in Seele, Sinn.
Zwar schätzt man nach der Trockenheit den Regen,
der Bächen, Flüssen, Strömen stärkt den Lauf.
Doch wochenlang beglückt der nasse Segen
uns nun; ich wünschte, er hört bald mal auf.
Noch träume ich von goldenem Oktober,
der Landschaft Farbenpracht, die licht gefällt,
gelb seiden Birke, Ahorn in Zinnober,
im Park dies Leuchten herbstlich schöner Welt.
Auch warten Sonnenblumen hier im Garten,
dass Sonne scheint, lässt helles Tagen starten.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
Oktober 11th, 2019 | Ahornbaum, Herbst, Sonette, Sonne, Wetter | Tags: Ahorn, Dauerregen, Herbst, Nebel, Nerotal, Oktobergold, Park, Sonnenblumen, Zinnober | Kommentare deaktiviert für Herbstwunsch
Das Sommerlied verklungen, Nebel weben
die Landschaft fahl in feuchte Schleier ein.
Vom Krähenruf durchdrungen, Hauch von Leben,
das graue Spiel von Tod und einsam sein.
Der helle Traum vom goldenen Oktober
erwacht am Mittag, wenn hier unverstellt
die Sonne scheint und glühendes Zinnober
des Ahorns leuchten lässt in klarer Welt.
Da wirken Abschied dir, auch Herbst nicht bitter,
du siehst die Farbenschönheit dieser Zeit,
die doch vor Blätterwelken, Raureif-Flitter
hier Park und Wald schenkt noch ein Festtags-Kleid.
Ahnst schon den Neubeginn und lernst verstehen
des Lebens Kreislauf, Werden und Vergehen.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,2019
Oktober 2nd, 2019 | Ahornbaum, Herbst, Nerotal, Park, Sonette | Tags: Ahorn, Farbenpracht, Herbstnebel, Mittag, Park, Sommerende, Sonne, Vergehen, Werden, Zinnoberrot | Kommentare deaktiviert für Herbststimmung im Park
Wie hingetuscht das Gelb, das Grün und Rot.
Es malt der Herbst mit allen seinen Farben,
die der Natur da stehen zu Gebot,
bevor sie muss im Nebelkleide darben.
Noch zaubert er die Träume hell ins Licht,
die uns erfreuen, goldner Farben Töne;
das Rouge erfrischt der Bäume Laubgesicht
und leuchtend hier erstrahlt nun alles Schöne.
Wie bald wird Müdigkeit den Glanz ersticken,
der Nebel alles nass und grau verhängen,
wo Blätter jetzt mit frohen Lichtgesängen
uns, Aug’ und Seele wärmen, reich beglücken.
Darum lasst uns genießen diese Zeit,
die jetzt der Herbst hier hält bereit!
© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,
September 19th, 2019 | Farben, Herbst, Lebensfreude, Nerotal, Sonette | Tags: Blätter, Farbenpracht, Herbst, Nebel, November | Kommentare deaktiviert für Herbstfreude
Gesungen hast du, wunderschön gesungen,
ein altes Lied, das tief ins Herz mir drang,
erinnernd weckte, was längst schien bezwungen,
in Bildern tauchte auf, ein süßer Klang.
Und zart bewegt von einem tiefen Sehnen
sah ich mich wieder in dem stillen Hain,
wo wir als Kinder ahnungslos und rein,
von Wundern träumend an den Bäumen lehnten.
Es gibt ihn nicht mehr diesen Wald, den schönen,
und viele Jahre sind ins Land gegangen.
Am andern Ort, ein Lied in fremden Tönen,
ein neues Leben hatte angefangen.
Jedoch bewahrt die Seele noch den Blick,
und schenkt uns zärtlich im Erinnern Glück.
© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing
August 25th, 2019 | Erinnerungen, Sonette | Tags: Erinnerung, Heimat, Kindheit, Lied, Wald | Kommentare deaktiviert für Erinnerung
Schon sammeln sich die Kraniche im Tal,
als wollten sie den großen Flug beginnen.
Noch ist August, doch trüber Tage Zahl
mir gaukelt vor, dass Herbst nun wird gewinnen.
Zwar lechzt dies trockne Land nach reichlich Regen,
doch Unwetter, vereinzelt nur vor Ort,
zerstören, machen Flüsse aus den Wegen
und spülen wild von Hängen Erde fort.
Da hoffe ich auf späten Sommers Tage,
wohl temperiert die Lüfte, sonnig mild,
ein Indian-Summer-Spiel als Lustansage,
das hell erglänzt in Floras goldnem Bild.
Des Nachts mag sanft erquickend leichter Regen
im Herbstgewand die Landschaft sorgsam hegen.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,2019
August 18th, 2019 | Sommer, Sonette | Tags: August, Blattgold, Herbst, Indian summer, Kraniche, Regen, Sommer | Kommentare deaktiviert für Spätsommerträume
Es weht der Wind mir Schleier vor den Blick;
mein langes Haar geriet in seine Fänge.
Auflandig strömt er, wirbelnd wie verzwickt,
befreit, was leicht sich löst aus engen Zwängen.
Da stieben Möwen schreiend über Land.
Die Dünen rauchen, wo Strandhafer fehlt.
Auf meinen Lippen fühl’ ich feinen Sand,
und dort im Lee der Hügel Hitze schwelt.
Die Sommersonne bald im Mittag steht,
und auf dem Meer blinkt gleißend hell das Licht.
Es wächst der Strand, denn mit der Ebbe geht
das Wasser, bis es wieder flutend spricht.
Und ich spaziere hier durch Niedrigwasser hin,
den Strand entlang, und frön’ dem Sammlersinn.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
August 11th, 2019 | Erleben, Lebensfreude, Licht, Meer, Sonette, Urlaub | Tags: Dünen, Ebbe, Meer, Möwen, Wellen, Wind | Kommentare deaktiviert für Vormittag am Strand
Kohlweißlinge, wie Kirschenblüten zart,
sie tanzen hier zu zweit im Sonnenlicht.
Anmutig, lieblich, wie es ihre Art,
umschwirren sie als Paar einander dicht.
Gemeinsam, selbst verloren, leichthin schwebend,
als gebe es sonst gar nichts, was sie hält,
im Pas de Deux, ein Schwingen, licht belebend
die kleine Bühne dieser Gartenwelt.
So fern der Furcht vor jeglichen Gefahren
lässt Liebe hier auf Erden Wesen sein,
wenn sie einander zugetan als Paare.
Im siebten Himmel singen sie allein.
Vergessen dabei Zeit und Todes Spur,
erlegen diesem Zauber der Natur.
© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,
Juli 28th, 2019 | Fauna, Liebe, Sonette | Tags: Kohlweißling, Liebe, Natur, Paar, Zauber | Kommentare deaktiviert für Schmetterlingspaar