Archive for the Category Nachdenkliches
Sind wir zu satt und matt, uns zu empören,
die Hände vor den Augen, spielend blind,
weil wir uns fast schon selbst nicht mehr gehören,
und längst verbucht, verkauft, vermarktet sind?
Ein jeder unsrer Schritte wird geortet,
das Navi sucht uns passend Wege aus.
Wir werden gläsern, ahnungslos gehortet
und rufen die Gespenster noch ins Haus.
Wir hängen in der netten Spinne Netze,
die unsichtbar in ihren Bann uns zieht.
Willfährig sind wir ihre Beute, Schätze,
die dafür sorgen, dass ihr Mammon blüht.
Entflechten sich, selbst denken, sich befreien!
Die neue Aufklärung stünd’ zu Gebot;
die Fäden lösen, Leben nicht verleihen,
entkommen einem Marionettentod.
© Ingrid Herta Drewing
März 11th, 2012 | Gesellschaftskritisches, Nachdenkliches | Tags: Aufklärung, Facebook, Manipulation, Naivität, Selbstbestimmung, Verfügbarkeit | 0 Comments
Wer sich so aus dem Fenster wagt
mit Thesen, die verworren sind,
Klischees bedient und ungefragt
Präzeptor spielt für Leut’ und Kind,
kann sicher sein, dass dieses Schwallen
recht bald im Winde wird verhallen.
Nach kurzer Zeit im Medien-Glanz
versinkt er ganz in Ignoranz.
Ihm scheint ’s egal, darf sich bequemen,
genüsslich zählen die Tantiemen.
© Ingrid Herta Drewing
Februar 25th, 2012 | Gesellschaftskritisches, Nachdenkliches | Tags: Hetzschrift, Ignoranz, Lügen, Medien Buch, Sarazin, Tantiemen, Vorurteil, Vorurteile | 0 Comments
Bevor Begriffe kennt sein Hirn,
muss Mensch mit Händen erst begreifen,
die Welt ertasten, fassen, reifen
im Fühlen; denkend kann er schweifen
sodann in Welten, die ihm fern.
© Ingrid Herta Drewing
Januar 30th, 2012 | Gedankenlyrik, Nachdenkliches | Tags: Begreifen, Begriff, Denken, Hände, Handeln, Leben, Welt | 0 Comments
Niemals, Vielleicht und Gewiss
sich trafen zu nächtlicher Stunde.
Die Frage, bereit zum Verriss,
nahm Hoffnung mit in die Runde.
Und Niemals ergriff das Wort,
sehr hart nur von Ablehnung sprach,
von gänzlich falschem Ort,
die Hoffnung nähre nur Schmach.
Da lächelte Hoffnung. Vielleicht:
Dies’ sei doch zu dunkel gedacht;
ein Wagen zeige sogleich,
ob man sich verstiegen zur Nacht.
Gewiss führt‘ die Frage ins Licht,
erklärte besonnen, bedacht,
dass Niemals, zu hart im Gericht,
nur predige Ende, Verzicht;
so sei kein Leben gemacht.
Gewiss seien Liebe und Güte;
man möge die Hoffnung behüten!
© Ingrid Herta Drewing
Januar 15th, 2012 | Leben, Nachdenkliches | Tags: Ablehnung, Besonnenheit, Güte, Hoffnung, Leben, Liebe | 0 Comments
Erstarrte Lava, Wüste, graue,
so weit das Auge reicht.
Schnell wird es müde, dies’ zu schauen,
der Blick zum Meere weicht.
Wo nimmermüde, blauen Wellen
im Horizont zerfließen,
am steilen Fels in Gischt weiß schwellen,
das Festland zu begrüßen.
Als sei’s ein früher Schöpfungstag,
in den ich träumend fiel,
noch bar der Flora, hart und karg,
mich fast verloren fühl’.
Da find’ ich in der Felsenspalte
den grünen Pflanzenwicht.
Ein Sukkulent sich hier entfaltet,
verleiht der Öde Licht.
So ist’s, wenn wir schon fast verzagen,
uns grün die Hoffnung scheint,
und schenkt uns dieses Wohlbehagen,
das mit der Welt uns eint.
© Ingrid Herta Drewing
Januar 3rd, 2012 | Nachdenkliches, Pflanzen | Tags: Hoffnung, Licht, Pflanze, Wüste | 0 Comments
Ein neues Jahr in unsrem Erdenleben,
es rauscht heran; wie schnell das alte schwand,
dem Strome gleich, der fließt, verlässt das Land,
um sich dem großen Meere hinzugeben.
Wir stehen staunend, seh’n den Lauf der Jahre
an uns vorüber gleiten; Freud und Leid
empfinden wir, und langsam löst die Zeit
das Dunkel, webt uns Licht in Herz und Haare.
Es lehrt Erfahrung uns, nun tief zu schauen,
und Flügel tragen uns jetzt ohne Hast.
Wir wissen, dass wir hier nur kurz zu Gast.
Und Wehmut unsre Seele zart erfasst,
auch wenn wir dann, befreit von Angst und Last,
bereit sind, ganz dem Herrgott zu vertrauen.
© Ingrid Herta Drewing
Dezember 31st, 2011 | Glauben, Nachdenkliches | Tags: Erfahrung, Glaube, Jahreswechsel, Neujahr, Weisheit | 0 Comments
Ein altes Lied aus Kindertagen
irrlichtert mir noch im Gemüt
und lässt auch heut’ naiv mich fragen,
wie wir beim Flor der Sterne wagen
zu sagen, wie die Welt erblüht’.
Unkundig leben wir im Wissen
und Glauben, dass im großen All
ein Gott uns liebt, der Mensch, sein Fall,
so einzigartig mit Gewissen,
erweckt ward nach dem ersten Knall.
Werd‘ schwindlig, denk‘ ich an Milliarden
der Sterne und der Galaxien,
an jene Kräfte, Energien,
die leuchtend dort im dunklen Garten
des Nicht-Nichts ihre Bahnen ziehen.
Doch weiß ich mich als Menschenkind
in meinem Glauben aufgehoben,
als Wesen, das im Gotteslobe
sich ortet, menschlich wieder find’t,
ein Funke, liebend, hier verwoben.
© Ingrid Herta Drewing
Dezember 29th, 2011 | Glauben, Leben, Nachdenkliches | Tags: Galaxien, Geborgenheit, Glaube, Gott, Schöpfung, Sterne, Weltall | 0 Comments
Wie sich das Herbstblatt löst vom Baume,
so fällt das Jahr in seine Zeit,
die wir in unsrem Erdentraume
erfasst als Los im Sonnenraume
und sind zum Neubeginn bereit.
Ein neues Jahr weckt neues Hoffen,
erwartend einen guten Lauf,
dass sich Probleme lösen auf,
die schmerzvoll uns zuvor betroffen;
Silvesterwünsche gibt ’s zuhauf.
Und vieles, was wir selbst gestalten,
soll besser werden, sagt man sich
und macht deshalb nun reinen Tisch.
Doch vor Unwägbarem, Gewalten,
davor schütz’ Gott auch dich und mich!
© Ingrid Herta Drewing
Dezember 28th, 2011 | Besinnliches, Glauben, Leben, Nachdenkliches, Sylvester | Tags: Gottesgnade, Hoffnung, Neujahr, Probleme, Schutz, Unwägbares, Wünsche | 0 Comments
Des Nebels blasses, feuchtes Tuch
liegt auf der kleinen Stadt,
die sich beharrlich hat
gelöst von diesem Fluch.
Adventszeitlichter, warmer Glanz,
sie strahlen in den Straßen.
Noch fehlt hier Schnee, der Flocken Tanz,
den Winter sie vergaßen.
Denn Spätherbst thront im Nebelfrack;
nachdem hier der November
gespielt so schön September,
steckt Herbst Dezember in den Sack.
Jawohl, das Klima ist ver-rückt!
Wer braucht noch andre Zeichen?
Wär’s endlich zu erreichen,
dass alle Welt es hätt’ im Blick,
vom falschen Weg abweichend!
© Ingrid Herta Drewing
November 29th, 2011 | Nachdenkliches, Winter | Tags: Adventszeit, Klimawandel, Licht, Nebel, Schnee | 0 Comments
Wer folgte der falschen Fährte,
führte die Hoffenden
in den Morast der Sümpfe?
Noch immer
irrlichtert hier
sorglos die Maßlosigkeit,
und das feiste Lachen des Vollmonds
verspricht versilbernd
die Rettung.
Doch die Retter,
getarnte Räuber,
lauern.
Idyllisch der Hinterhalt.
Am Rande des Waldes
träumende Schafe,
bereit für die Schur.
© Ingrid Herta Drewing
Oktober 27th, 2011 | Nachdenkliches | Tags: Hoffnung, Maßlosigkeit, Räuber, Retter, Sumpf | 0 Comments