Archive for the Category Feste

 
 

Herbstflucht

Die Kraniche hoch überm Rheintal ziehen;
des Südens Wärme gilt ihr langer Zug.
Gestärkt rauscht nun die Schar im Sieges-Flug,
als sei ihr eine Wunderkraft verliehen.

Hier würde mancher Mensch auch gern entfliehen,
wenn Spätherbst nasskalt dräut mit Nebel-Trug,
am Südsee-Strand sich füllen Glückes Krug
und träumen in der Nacht der Galaxien.

Jedoch es hindern ihn noch Arbeit, Pflicht,
und wie so viele übt er den Verzicht,
muss auf des neuen Jahres Sommer warten.

Uns aber leuchtet bald Adventszeit-Licht,
das Weihnachtsfest von Freude, Frieden spricht,
und Winters Sternchen zieren Park und Garten.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Martins Gans

Die Kinder baten
Vater Hans:
„ Lass sie leben
unsre Gans!“

Und statt tot,
als Martins-Braten,
watschelt Emma
nun im Garten.

Dieb bei Nacht,
schleicht heran,
denkt, er kann
Werte stehlen
und verhehlen,
Mitternacht
keiner wacht.

Falsch gedacht!
Vor dem Haus
Gans laut schnattert,
Licht entfacht.
Dieb, verdattert,
nimmt Reißaus.

Familie froh,
Gans sowieso!

© Text: Ingrid Herta Drewing
Foto: Pixabay

Wiesbaden im Sommer

Es grüßt die Stadt im Sommerflair,
und zahlreich sind die Gäste
bei Wein- und Straßenfesten.
Touristen kommen von weit her,
erwarten nur das Beste.

Die Rue ist blumenreich geschmückt.
Hier mag man gern flanieren,
und abends beim Spazieren
Römische Brunnen sind im Blick,
beleuchtet, faszinieren.

Das Kurhaus strahlt, Theatrium
lädt ein mit Kunst und Klängen.
Besucher sich hier drängen;
Der Stimmung Wogen sind im Schwung
bei Tänzen und Gesängen.

Ist’s dir zu heiß? Das Opelbad,
hoch auf dem Berg gelegen,
schenkt Kühlung, Sommersegen.
Ein Panorama, ganz apart,
wird’s dir zu Füßen legen.

Erreichst es mit der Zahnradbahn,
erlaubt seit hundert Jahren
ein umweltfreundlich’ Fahren.
Des Wassers Schwerkraft zieht hinan,
um Energie zu sparen.

Am Marktplatz, jährlich im August,
goutiert man Rheingauweine,
auch Speisen gibt’s, recht feine.
Die Weinwoche, sie ist ein Muss
für Kenner guter Weine.

Gesellig feiern in die Nacht,
wird lieb gewohnte Sitte.
In froher Runde Mitte
und Freude stets hier neu erwacht,
beschwingt manch zarte Schritte.

© Ingrid Herta Drewing