Archive for the Category Adventszeit

 
 

INNEHALTEN

Am Sonntag ist bereits der 2.Advent, deshalb darf ich mein Taschenbuch INNEHALTEN empfehlen.
Es lädt in Gedichten dazu ein, die Advents-Weihnachts-und Winterszeit auf beschauliche Weise zu erleben.
Verschiedene Facetten dieser besonderen Zeit werden in den Blick gerückt.Schwarzweiß-Bilder ergänzen die Texte.
ISBN: 9783754917824 / 7.99 €

Lichterglanz

Früh fällt der Tag nun in die Nacht,
doch goldne Sterne funkeln.
Die Stadt, die festlich hier bedacht,
in tausend Lichtern neu erwacht,
darf strahlen schön im Dunkeln.

Gleich Perlenschnüren, Edelstein‘
erglänzt das Fest der Lichter.
Es lädt zum Innehalten ein,
beglückt mit Farben, hellem Schein,
zeigt freudige Gesichter.

Und hemmt Hochnebel Sonnensicht,
trübt grau den Wintermorgen,
uns leuchtet der Adventszeit Licht
und lässt vergessen den Verzicht,
wir fühlen uns geborgen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Kurhaus

Adventszeit

A nkunft Christi, wir begrüßen
D iese Zeit im Glauben froh;
V orfreude auf Weihnacht, Licht
E ine uns in Zuversicht.
N icht mehr Harm und Hass uns droh‘!
T raurigkeit soll nun zerfließen,
Z agen flieh‘ uns ebenso!
E ngel Krippen-Lieder singen,
I nnig Lieben lehrt dies Kind,
T röstet, will uns Frieden bringen.

©Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Weihnachtsmarkt

Nun schwindet endlich der Nebel! Die Lüfte,
sonnendurchwirkt, hell erstrahlen in Blau.
Hier auf dem Weihnachtsmarkt locken uns Düfte,
Tannenbaum, Krippe und Sternlilien-Schau.

Ein Karussell, sehr nostalgisch, dreht Kreise.
Pferdchen und Kutsche bewegen sich mit.
Die Kinder wagen begeistert die Reise,
und Glocken-Klänge begleiten den Ritt.

Erwachsene gerne auch hier verweilen,
bewundern Kunsthandwerks Waren am Stand.
Zur Weihnacht will schenkend man Freude teilen,
ist froh, wenn sich da das Passende fand.

Besucher sich treffen zum munteren Plausch,
an Glühweinbuden die Menschentrauben.
Der gewürzte Wein wärmt, erzeugt keinen Rausch;
da darf sich jeder sein Tässchen erlauben.

Rostrot dort am Markt sich der Dom hoch erhebt,
ein Raum zu besinnlicher Stunde,
lädt ein zur Adventszeit; der Glaube, er lebt,
schenkt Freude und Frieden im Bunde.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Marktkirche

Herbstflucht

Die Kraniche hoch überm Rheintal ziehen;
des Südens Wärme gilt ihr langer Zug.
Gestärkt rauscht nun die Schar im Sieges-Flug,
als sei ihr eine Wunderkraft verliehen.

Hier würde mancher Mensch auch gern entfliehen,
wenn Spätherbst nasskalt dräut mit Nebel-Trug,
am Südsee-Strand sich füllen Glückes Krug
und träumen in der Nacht der Galaxien.

Jedoch es hindern ihn noch Arbeit, Pflicht,
und wie so viele übt er den Verzicht,
muss auf des neuen Jahres Sommer warten.

Uns aber leuchtet bald Adventszeit-Licht,
das Weihnachtsfest von Freude, Frieden spricht,
und Winters Sternchen zieren Park und Garten.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Die drei Weisen

Als sich der goldne Stern im Osten zeigte,
uns hell verkündend die Geburt des Herrn,
des Königs, den noch viele wähnten fern,
begann die Reise, da die Nacht sich neigte.

Recht mühsam und beschwerlich war der Weg.
Er führte uns durch raue Felsenklüfte.
Doch hörten wir ein Singen in den Lüften;
des Sternes Leuchten wies uns Brücke, Steg.

Und als in Bethlehem das Kind wir fanden,
dort in der Krippe, König ohne Thron,
war’n wir zunächst enttäuscht, bis wir verstanden:
Als Mensch geboren ist uns Gottes Sohn.

Wir sanken demütig auf unsre Knie
und hörten sie, die Friedensmelodie.

©  Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Krippe am Schlossplatz

Wichtels Wunsch

Da bat mich doch ein Weihnachtswichtel
um Mitternacht mit viel Bedacht:
„Ach bitte, schreib mir ein Gedichtel,
so eines, das mir Freude macht!“

Ich war erstaunt, konnt‘ gar nichts sagen,
doch er hat weiter insistiert
und klagt‘, sie seien schon seit Tagen
von unsren Bräuchen sehr frustriert.

Was sie für manche Kinderzimmer
gebastelt übers Jahr so fein,
gefalle Buben, Mädchen nimmer,
es müsse was Modernes sein.

Computerspiele, Smartphone-Handy
von Apfel aus den USA,
das sei heut bei den Kindern trendy,
kaum Spielzeug, Werk der Wichtel Schar.

Kein heimeliges Festtags-Freuen
wie früher in Bescheidenheit,
man fröne dem Konsum, dem neuen,
der ganzjährig bestimm‘ die Zeit.

Zwar gebe es noch Rituale,
den Tannenkranz und die vier Kerzen,
auch Märchenfilme, Plätzchen-Schale
und Lieder viel, die geh’n zu Herzen.

Jedoch verliere sich im Trubel
von Vorweihnachts-Geschäftigkeit
der Anlass für den wahren Jubel,
der überdauert alle Zeit.

Was sollt‘ ich ihm zum Troste sagen,
ihn muntern auf durch ein Gedicht?
Es ging mir nah des Wichtes Klagen,
denn es war wohl wahr sein Bericht.

So schrieb ich ihm ein kleines Lied,
verbrämte gar des Winters Spur
und sang, romantisch im Gemüt,
von Schnee und Zauber der Natur.

© Foto u. Gedicht: Ingrid Herta Drewing

De brennende Adventskranz

VORSICHT, wenn die Kerzen brennen!

(Mundart und Hochdeutsch)

Wie’s üblisch, hott sisch aach de Franz
gebassdelt schee sein Adventskranz
aus duffdisch griene Tannezweische,
die um den Strohkreis er deet streische.
Druff kaame Schleifscher, Kerrze,vier,
unn ferdisch war die Zimmer-Zier.

Unn jeden Sonndaach im Advent
neu für de Franz e Kerrzje brennt
Aach knisderts, knusperts im Kamin,
wo feuerrot dess Holz am Glühn.
Franz hockt dann uff de Couch, trinkt Woi,
sei Katz deneeber, schnurrt debei.

Wie schee des Kerrzelicht heut brennt!
De Franz merkt’s nitt, is eigepennt,
liescht uff de Couch, lang ausgestreckt.
De Schlof kam schnell; nitt zugedeckt,
schnarscht’s Fränzje do in Morpheus Arme,
seescht Wälder ab zum Gott erbarme.

Doch friert er nitt an Brust unn Arm;
die Kerrzeflamme strahle warm,
verströme hier ihr lauschisch Licht.
De Kranz steht uffem Disch, ganz discht,
wo jetzt zwei gut besockte Füße
sich nähern, um se zu begrüße.

Schon schubsterr mittem Fuß, wie dumm,
ans von de Kerrzjer a unn um.
Dess Wachs, dess fließt, die Katz,die rennt.
Sie sieht de Kranz, der aach schon brennt,
rieft laut de Franz,ganz furchtbar maunzt;
jedoch der Kerl, der pennt nur, raunzt.

Do, endlisch, als asch heiß bedrängt
sein linge Sogge Feuer fängt,
aach tobt unn schreit sei Katzevieh
werrderr doch wach, verdutzt wie nie.
Fluggs springder uff, bemergd dess Feuer,
die Flamme lodern ungeheuer.

Zum Glick finderr die Brandschschutzdeck‘
unn Feuerlöscher in de Eck,
unn kann dann doch den Brand noch hemme,
dess Feuer schließlich ganz eidämme.
Sei Katz sitzt derweil do vor’m Fenster
und scheut de Restrauch wie Gespenster.

Verrußt dess Zimmer, schwazz de Disch;
wass noch vor korzem grie unn frisch,
dess müffelt fies, verkohlt,verbrannt.
De Franz, jetzt widder bei Verstand,
räumt uff unn schmeißt den Asche-Dreck
schnell uff de Müll, do isser weg.

Dann streichelt er sei Katz.Noch blass
vom Schreck gezeischend, waas er, dass
sie ihn, den Leichtsinn fast geplättet,
durch ihre Wachsamkeit geretttet.
„ Ja“, säscht er sich, „ so manches Tier
iss doch oft schlauer als wie wir.“

DER BRENNENDE ADVENTSKRANZ ( hochdeutsche Version)

Es hatte Franz Ernst Anton Schanz
sich schön gebastelt einen Kranz
aus duftend grünen, jungen Fichten.
Sie sollten es nun festlich richten,
geschmückt mit roten Kerzen,vier,
für den Advent als Zimmers Zier.

Und jeden Sonntag im Advent,
für Franz nun neu ein Kerzchen brennt.
Auch knistert’s wohlig im Kamin,
wo feurig rot die Scheite glüh’n.
Versonnen sitzt er, ruht sich aus,
mit seinem Kater Stanislaus.

Wie schön der Kerzen Licht heut‘ brennt!
Er merkt’s nicht mehr, ist eingepennt,
liegt auf der Couch, lang ausgestreckt.
Der Schlaf kam schnell, nicht zugedeckt,
schnarcht er dort, tief in Morpheus‘ Armen,
sägt Wälder ab, ’s ist zum Erbarmen!

Doch friert er nicht, kennt keinen Harm;
die Kerzenflammen strahlen warm,
verströmen hier ihr lauschig‘ Licht.
Der Kranz steht auf dem Tisch, ganz dicht,
wo jetzt des Schläfers beide Füße
sich nähern, um sie zu begrüßen.

Schon stößt er mit dem Fuß, wie dumm,
dort eine Kerze an und um.
Es fließt das Wachs, der Kater rennt,
er sieht den Kranz, der hellauf brennt,
ruft laut den Franz, ganz kläglich maunzt,
doch dieser regt sich kaum und raunzt.

Da endlich, als, zu heiß bedrängt,
sein linker Fuß nun Feuer fängt,
erwacht er aus der Lethargie,
zumal der Kater schreit wie nie.
Flugs springt er auf, erkennt, dass Feuer
schon speit hier Flammen ungeheuer.

Zum Glück sind eine Brandschutz-Decke,
ein Feuerlöscher in der Ecke,
womit den Brand er schließlich hemmt,
bis ganz das Feuer eingedämmt.
Der Stanislaus sitzt still am Fenster,
er scheut des Rauches Rest-Gespenster.

Verrußt das Zimmer, schwarz der Tisch,
was kürzlich noch roch waldesfrisch,
das müffelt nun verkohlt, verbrannt,
Franz Ernst, der jetzt klar bei Verstand,
räumt auf und wirft den Asche-Dreck
schnell auf den Müll, damit er weg.

Dann streichelt er den Kater, blass
vom Schreck gezeichnet, weiß wohl, dass
der ihn, den Leichtsinn so geplättet,
durch seine Wachsamkeit gerettet.
“ Ja“,sagt er sich,“ so manches Tier
erweist sich schlauer oft als wir.“

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Advent 2021

Das erste Licht wir heut‘ anzünden;
es leuchtet hell, weist auf Advent,
die Zeit, die in der Freude Pfründen
uns Christi Ankunft darf verkünden,
die Glaube, Liebe, Hoffnung kennt.

Doch wieder scheint uns zu vergällen
Corona-Furcht die Freuden-Zeit,
es häufen sich der Seuche Wellen,
die Zahlen in die Höhe schnellen,
bekunden Tod und neues Leid.

„Kontakte meiden!“ ist Devise,
ein Lock down scheint nun nicht mehr fern.
Weil sich zu wen’ge impfen ließen,
das Virus konnte weiter sprießen,
mutierte, motzt sich auf intern.-

Da mögen Weihnachts-Sterne strahlen,
die Stadt geschmückt im Lichterglanz,
man fühlt die Furcht, in den Annalen
getrübte Freude, denn die Zahlen
zieh’n Todes traurige Bilanz.

Doch lehrt mein Glaube mich, zu hoffen,
dass wir, was uns bedroht, noch wenden,
vernünftig handeln, nicht die schroffen
Ausreden, man sei nicht betroffen
nur ignorant als Botschaft senden.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

LICHTERGLANZ

Früh fällt der Tag nun in die Nacht,
doch goldne Sterne funkeln.
Die Stadt, die festlich hier bedacht,
in tausend Lichtern neu erwacht,
darf strahlen schön im Dunkeln.

Gleich Perlenschnüren, Edelstein‘
erglänzt das Fest der Lichter.
Es lädt zum Innehalten ein,
beglückt mit Farben, hellem Schein,
zeigt freudige Gesichter.

Und hemmt Hochnebel Sonnensicht,
trübt grau den Wintermorgen,
uns leuchtet der Adventszeit Licht
und lässt vergessen den Verzicht,
wir fühlen uns geborgen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Kurhaus, Römische Brunnen