Archive for the Category Adventszeit

 
 

Dezembermorgen

Ein Wintermorgen, sonnig, klar,
und überm Dache tanzt der Rauch
ins Blaue seine Pirouetten.
Dort, wo noch gestern Nebel war,
erglänzt nun Raureifs zarter Hauch.

Ein Tag der Helligkeit, sonst rar,
und Frische, die den Sinn jetzt auch
belebt, lässt winterlich die Stätte,
geschmückt adventlich, wunderbar
erscheinen hier im Festtagsbrauch.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Freude

Die Weihnachtsfreude lässt sich Zeit,
scheint fast im Nebel zu ertrinken,
obschon im Trubel wir bereit,
in satter Flitter-Seligkeit
und Lichterglanz ihr zuzuwinken.

Es ist Adventszeit jedes Jahr
der Anlass dieser Feierlaune.
Jedoch geschäftig und bizarr
wird dominiert vom Handel klar,
was uns der Glaube lehrt zu staunen.

Doch Kinder tragen im Erwarten
des Christkinds Freude hell im Blick;
Verliebte auch;sie seh’n den Garten,
der Hoffnungsblüten, wunderzarte,
nun reichlich schenkt als sel’ges Glück.

Wir andern warten auf die Stille,
wenn uns, dem Treiben ganz entrückt,
fernab von sorgbemütem Willen
die Andacht innig schenkt die Fülle,
die in der Christnacht froh beglückt.

© Ingrid Herta Drewing, 2012

Adventszeit-Morgen

Der Morgen neblig, und der Tag
zeigt heute nur ein trüb‘ Erwachen.
Damit das Leben mir behag‘,
werd‘ ich mir selbst mein Licht entfachen.

Im Stövchen warm das Teelicht brennt,
auch strahlt der zweiten Kerze Schein.
Beschaulich, wie ’s Adventszeit kennt,
stimm‘ ich mich auf mein Tagwerk ein.

Genieße froh die Wärme, Licht,
den heißen Tee, mag wohlig träumen,
bevor des Alltags ernste Pflicht
erfüllt sein will in klaren Räumen.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Winter-Sonnenwende

Noch stellt der Spätherbst hier die Uhren,
und Regen, Nebel, Sonnenschein
verwischen kurzen Frostes Spuren;
sie pendeln grau und feucht sich ein.

Da zeigen Tulpen grüne Spitzen,
als sei ihr Frühling schon erwacht;
doch Tannenbäume, Lichter blitzen,
Adventszeit zeigt auf Weihnacht sacht.

Und bald erscheint zur Sonnenwende
der Winter hier in hellem Kleid,
schenkt weiße Weihnacht, dass auch ende
des grauen, trüben Nebels Zeit.

Dann darf der Tag so klar erstrahlen,
der Himmel blau, das Sonnenlicht
und Schneekristalle glitzern, malen
ihm Diamanten ins Gesicht.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Wintermorgen in der Adventszeit

In klarem, hellem Morgenlicht
erstrahlt ein Wintertag.
Schneeweiß erglänzt das Angesicht
der Landschaft, wie ich ’s mag.

Und Stille sanft die Weite füllt,
wo hie und da ein Baum,
ins Raureif-Glitzerkleid gehüllt,
gewährt den Raben Raum.

Die dort, hoch in der Bäume Kronen,
bewachen stumm ihr Reich,
wie Nornen über allem thronen,
ein Schicksalslied zugleich.

Da werden Kindheitsmärchen wach,
denk‘ an „ Die sieben Raben“,
ihr Schwesterlein, das sie bedacht
erlöst‘ durch Liebesgaben.

Ja, mehr als Sonne wärmt die Liebe,
verheißt den alten Menschheitstraum,
dem Christkind folgend, Frieden üben,
sich schenkend unterm Weihnachtsbaum.

© Ingrid Herta Drewing

Innehalten

Die Tage im Nebel verstrickt,
und kalt die Nässe schleicht
aus Grauem, das nicht weicht;
Adventszeitlichter entrückt.

Zu Hause stört’s mich nimmer.
Hier wärmt ein Feuer; Licht
der Kerzen wohlig spricht
und Tannenduft im Zimmer.

Gemütliches Gestalten,
fern jeder Hektik, leise;
es lässt des Winters Weise
beschaulich innehalten.

Und Freude in der Stille
gewinnt nun ihren Raum,
da kein gestresster Wille
vergisst den Weihnachtstraum.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Morgenspaziergang

Dezembertag, so blau und klar!
Die Sonne lässt die Hausfassaden
in ihrem hellen Lichte baden.
Was unlängst grau und dunkel war,
grüßt nun, befreit von Nebelschwaden.

Die Stadt, geschmückt, adventlich heiter,
erstrahlt wie neu im Winterlicht,
und auch der Frost, sonst hart Gericht,
schenkt Glanz, den Raureif als Begleiter,
verschönt der Bäume kahl Gesicht.

Da mag ich gern im Park spazieren,
in morgendlicher, stiller Welt.
Ihr zarter Zauber mir gefällt,
und Eiskristalle hier brillieren,
als hätten Engel sie bestellt.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Erinnern

Advent,
Schneeflocken tanzen.
Weihnachtsmarkt,Kinderaugen glänzen
Das Karussell dreht sich,
Hoffnungslächeln.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Advent

Frost hat geklöppelt heute Nacht
des Nebels Hauch zu zarten Spitzen,
die, in der Sonne hell erwacht,
weiß glitzernd an den Zweigen blitzen.

Verzaubert wirkt hier die Allee,
der Baumparade Winterpracht,
auch Buschwerk, dort am stillen See,
zeigt filigrane Schönheit sacht.

Und lächelnd träumst du; zärtlich, leise
regt Hoffnung sich, Advent bedacht;
des Sternenliedes sanfte Weise
hat Freude, Frieden mitgebracht.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Zeit der Erinnerung

Des warmen Kerzenlichtes Schimmer
und würzig frischer Tannenduft
erfüllen der Adventszeit Zimmer,
ein Hauch von Zimt streift zart die Luft.

Es wecken diese Wohlgerüche
den Zauber längst vergangner Zeit,
als damals wir in Mutters Küche
zum Plätzchen Backen reingeschneit.

So manches Lied ward da gesungen,
gescherzt, gelacht; beim ersten Schnee
in sel’gem Taumel, ungezwungen
die Schlittenfahrt aus steiler Höh‘.

Kalt waren Hände, rot die Wangen;
erst abends zogen wir nach Haus,
von Mutter liebevoll empfangen,
erquickt mit einem warmen Schmaus.

Erinnerungen: Fern der Plage,
trotz Nachkriegszeit dies‘ Kinderglück,
ein Fest der Freude, Weihnachtstage!
Ich denke gern daran zurück.

© Ingrid Herta Drewing,2013