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Winters Rückkehr

Heute hat der Wintermorgen
Sinn und Seele mir verschneit,
sah im Lenz mich schon geborgen,
fern von Kälte, Furcht und Sorgen;
nun hält neu sich Frost bereit.

Wo noch unlängst Frühlingsregen
weckte Krokus, Glöckchen-Klang,
sind jetzt, blass erstarrt an Wegen,
Wiese, Bäume weiß zugegen,
Raureif schritt den Park entlang.

Auch der kleine Teich trägt wieder
harsch des Eises feste Haut,
wo vor Tagen traulich, bieder
sich ein Schwanenpaar ließ nieder,
das sein Frühlingsnest gebaut.

Noch verbergen sich in Träumen
Liebeslied und Pas de Deux,
bis die Buschwindröschen säumen,
Blütensterne unter Bäumen,
was bedeckt hier ruht im Schnee.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Winters Signal

Schon schmieden Frost und Nebel hier Allianzen,
und prägen morgens kühl der Landschaft Bild.
Wo unlängst noch der Blätter wirbelnd Tanzen
so farbenfroh den Herbsttag hat erfüllt,
dort weißelt Raureif Bäume, Wiesen ein,
bis alles taut im Mittags-Sonnenschein.

Da, wo vor kurzem man die Blatt-Flotillen
in Baches Strömen und im Teich geschaut,
liegt alles nun fixiert, erstarrt im Stillen:
Der Frost verlieh dem Wasser Eises-Haut.
Es schickt der Winter wohl schon sein Signal,
dass er sehr bald wird herrschen hier im Tal.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Nerotal

Zu früher Frühling

Vom Winter träum‘ ich, obwohl Frühlingsmilde
sich hell ins Antlitz dieses Tages flicht,
und regenfeuchte Wiesen, Grüngefilde
verändern was dem Jahreszeitenbilde
im Januar als Wetter sonst entspricht.

Zu früh! Zu warm! Was soll wohl hier noch werden?
Den Bäumen schadet ’s, denn die Schädlingsbrut
vermehrt sich ohne Frost, und sie gefährden
die Wälder, Borkenkäfer; Wanzen da auf Erden,
tun auch den Garten-Pflanzen gar nicht gut.

Wird Frühling uns nun ganz vom Winter trennen,
mag man begrüßen zwar solch milde Zeit.
Jedoch, was wir als Erderwärmung kennen,
ernüchtert, nun „den Klimawandel“ nennen,
hält Schreckensseiten zukünftig bereit.

Down under, wo jetzt Sommerbrände wüten,
zeigt uns im Spiegel die Gefahr, die droht.
Wo grüne Eukalyptus-Wälder blühten,
Koalas kletterten, das Schafe-Hüten
so friedlich war, herrscht Not durch Feuertod.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Winters Zeichen

Die letzten Blätter pflückt er von den Bäumen,
Nordostwind kühlt November, hält ihn klar.
Des Nachts greift Frost harsch um sich, wehrt den Träumen
des goldnen Herbstes, der nur kurz hier war.

Die Rosen, lieblich‘, zarte Blühgeschöpfe,
hat nun der Raureif silberweiß verziert.
Sie neigen im Erstarren ihre Köpfe,
und Schönheit in Vergänglichkeit gefriert.

Dort, wo die Wasservögel jüngst noch schwammen,
trägt glasklar jetzt der Teich die Haut aus Eis.
Bald darf man Schlittschuh fahren, und zusammen
genießen wir den Winter hier in Weiß.

Auf kahlen Ästen, alles auszuloten,
nun thronen stumm die Krähen, Winters Boten.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

November

Kalter Herbstmorgen,
Raureif verziert dort im Park
des Efeus Blätter.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018