Archive for the Category Pflanzen

 
 

Schöne Erde

Vielfältig, schön ist das Antlitz der Erde,
hell erscheinend im Glanze des Lichts.
Jeder Strahl, der in Farben sich bricht,
enthüllt es mit Zaubergebärde,
dies liebliche Leben und Werden,
das im Dunkel als Hoffnung noch spricht.

Vielfältig, schön sind die Klänge der Erde,
leise ertönend, tiefbrausend,laut.
Jedes Lied, das erklingt, zart vertraut,
entkleidet mit Geigergebärde
die Seele der stummen Beschwerde,
Harmonie wird in Liebe erschaut.

Vielfältig, schön sind die Düfte der Erde,
herb und würzig, süß, lieblich und mild.
Jede Blüte, sich öffnend, erfüllt,
weithin duftend, die Wiesenmeere,
und die Bäume, Kräuter und Ähren
verströmen sich zärtlich und wild
in der Erde betörendem Bild.

© Ingrid Herta Drewing

Frühlings Erwachen

Der Krokus strahlt in satten Farben,
deckt blütenreich des Winters Narben,
weiß, lila, gelb beglückt.
Nun muss der Blick nicht länger darben.
Wo jüngst noch Winters Flocken warben,
zeigt Lenz sich gut bestückt.

Schneeglöckchen zart uns Freude bringen.
Der Blüten-Röckchen sanftes Schwingen
im Sonnenlicht erglänzt.
Hoch in den Wipfeln Amseln singen.
Weithin die Melodien klingen,
die hier so hell kredenzt.

Und Störche in den Lüften schweben.
Die Rückkehr konnte Kunde geben,
dass Frühling wird einziehen.
Auch du fühlst nun dies’ junge Leben,
das sich erneut darf hier verweben,
im Lichte schön erblühen.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Herbstmittag im Park

Der Tag, befreit aus grauer Nebel Hüllen,
erglänzt in Herbstes goldner Blätter-Pracht.
Als gelte es, Versprechen zu erfüllen,
erstrahlt die Sonne mittags jetzt mit Macht.

Da tanzt im Park das Eichhörnchen um Bäume
und folgt hier emsig seinem Sammel-Sinn.
Du schaust ihm zu, genießt die weiten Räume,
die nebelfrei gewähren Blick-Gewinn.

Es schenkt Natur sich nun als Augenweide,
ihr Farbenspiel, erwacht nach Nebelnacht,
zeigt leuchtend‘ Gold, Gelb,Rot und Tau-Geschmeide,
lässt Blätter schweben aus den Wipfeln sacht.

Obwohl es dir nicht neu, dies herbstlich‘ Spiel,
empfindest du ein tiefes Glücksgefühl.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Herbstgeschenk

Gefangen noch in Nebeln,bleichen,
die Landschaft hier im Morgen liegt.
Doch bald wird Sonne sie erreichen,
und dieses Graugespinst muss weichen,
ein warmes Leuchten hell obsiegt.

Befreit von dichter, feuchter Hülle
erglänzt der Bäume Blätter-Pracht,
zeigt Herbstes Malkunst in der Stille,
ein Farbenspiel in reicher Fülle,
das uns das Auge trunken macht.

Die Birken schimmern,goldne Seide
ziert Linden auch; der Amberbaum
zeigt sich im roten Sternenkleide,
ein jedes Blatt wird zum Geschmeide:
Erwacht ist nun ein Farben-Traum,
den die Natur ins Licht gerückt.

Wir stehen, schauen, tief beglückt.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Lindenblätter auf nassem Asphalt

Auf dem Asphalt ein Aquarell
aus goldnen Lindenherzen.
Der Regen, der als Herbsts Gesell
die Blätter raubte, war zur Stell,
bereit zu rauen Scherzen.

Doch du setzt sorgsam deinen Schritt,
willst nicht das Bild zerstören.
Als teile dir der Baum hier mit,
dass man sein Herzblatt nicht zertritt,
magst du’s als Bitte hören.

Vielleicht erinnert die Natur
dich an dein endlich‘ Wesen,
und du erhoffst, dass deine Spur
erhalten bleib‘ auch, sei es nur
als Bild, das wer wird lesen.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Septembermorgen

Im Regenkleid zeigt dieser Tag doch nun
recht wenig von des späten Sommers Milde.
Da mag man morgens noch ein Weilchen ruh’n,
bevor des Tagwerks Pflichten sind im Bilde.

Und auch die Tauben, die dort auf dem Dach
so tief verkrochen sind im Grau-Gefieder,
ob die wohl werden durch die Dusche wach?
Sie sitzen stoisch da und wirken bieder.

Jedoch die Pflanzen jetzt schon frisch erglänzen
im Regen, der so lange ausgeblieben.
Bevor der Herbstwind ruft zu wilden Tänzen,
wird noch ein Blätterlied in Grün geschrieben.

Auch uns erschreckt nicht Herbstes trüb‘ Gesicht;
nach Regen strahlt bald wieder Sonnenlicht!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Hochsommer-Abschied

Ja, es verheißt August ein sonnig‘ Ende,
zeigt einmal noch sein schwüles Sommer-Sein.
Doch Nebelweben, morgens im Gelände,
uns stimmen schon auf Frühherbst, Milde ein.

Nun naht sie, jene Zeit der sanften Träume,
die Farben glänzen lässt in klarem Licht,
wenn „Indian-Summer“ Blätter, Büsche,Bäume
rot-golden färbt und Himmels Blau verspricht.

Da liebst auch du es, dieses Innehalten,
bevor der Herbst-Sturm alles will verwehen,
und in Alleen, schwarz befrackt, Gestalten,
vermummt im Nebel, kahl die Bäume stehen.

Drum lasst uns den September froh begrüßen
und Schönheit, Farben-Vielfalt hier genießen!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Floras Welt

Auf diesem Foto strahlt noch Flieder hell.
Doch heute sah ich dort verwelkte Blüten.
Auch wenn der Mai nun endet viel zu schnell,
lockt uns ab Montag Junis schöne Güte.

Vereinzelt blühen schon die Lindenbäume,
und bald beherrscht ihr Duft hier die Allee,
beschert den Bienen Nektar, Honigträume;
ich schnupper nasenselig in die Höh’.

Und da, wo jüngst in zarten,weißen Träumen
sich zeigten blühend Kirsch-und Apfelbaum,
mag nun das Reifen nicht die Zeit versäumen,
schenkt grünen Früchtchen ihren Wachstums-Raum.

Es birgt der Augenblick,ein jeder Tag
in Floras Reich ein wundersames Raunen.
Und Rosenknospen öffnen sich im Hag;
wir dürfen ihre Schönheit still bestaunen.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Mai-Festspiele

Wie die Blüten überfließen,
überschäumen, Rausch im Rund!
Farbenfroh will sich ergießen
nun des Frühlings lichter Fund.

Hoch am Himmel Schwalben schweben,
schwarz befrackt und hier zu Gast.
Jetzt wird Sonne Feste geben,
strahlend sie den Tag erfasst.
.
Leuchtend glänzt der Fluren Grünen,
Garten, Park und Wald erhellt.
Frühlings neue Lebensbühnen
spielen, wie es uns gefällt.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Mai

Der Mai zeigt sich als kecker Wicht,
sprüht frech mit frischem Regen.
Die Bäume duscht er im Gesicht,
zupft Blüten ab verwegen.

Doch hat er prächtig über Nacht
als Gärtner großer Güte
den grünen Glanz hervorgebracht
aus seiner Wundertüte.

Die Erde blütenreich geschmückt,
den Brautstrauß lieb gebunden.
Das Vogelvolk im Nestbauglück
hat singend sich gefunden.

Wir Menschen fühlen, leicht und frei,
auch uns lacht jetzt das Leben;
trotz Krise, Sorgeneinerlei
woll’n wir nur vorwärts streben.

© Ingrid Herta Drewing