Archive for the Category Orte

 
 

Verrückter Januar in Wiesbaden

In meinem Leben noch nie war
Gewitter hier im Januar,
dazu ein sanfter Frühlingsregen.

Die Wiesen Gänseblümchen hegen,
auch dort im Park, im stillen Hag
die Rose rot noch blühen mag.

Und Vögel, die zu Haus’ geblieben,
hell singend in den Bäumen stieben,
sich zwitschernd schon im Nestbau üben.

Ich fänd‘ das schön und säh’s beglückt,
wär‘ nicht die Jahreszeit ver- rückt.

© Ingrid Herta Drewing

Vor dem Kurhaus in Wiesbaden

Drei Tannenbäume, goldner Lichter Zier;
auch vor dem Kurhaus leuchtend hell erstrahlen
Römische Brunnen, deren Schalen hier
im Überborden Wasserspiele malen.

Nun, da geendet hat der starke Regen,
erglüht im Dunkel dieses schöne Bild:
der Lichter Spiegeln auf den Wasserwegen
im Becken, das die Brunnen speist und füllt.

Und unaufhörlich Wasserschleier fallen,
was überreich wird, strömt zum nächsten Rund.
Ein Geben, Nehmen weilt und fließt, kristallen
erscheinend, dort hinab in seinen Grund.

Doch wie aus heimlich unsichtbarer Quelle
ist immer wieder Wasser neu zur Stelle.

© Ingrid Herta Drewing,

Münsterlandbesuch im Herbst

Ein rotes Klinkerhaus, ein Garten,
hell aufgereiht die Landhaus- Perlenschnur;
dazwischen goldenrot Herbstbäume warten
hier auf des Sturmes wilde Blätterschur.

Jedoch, noch feiern leuchtend satte Farben
des Laubes opulent ihr schönes Fest;
wie bald schon wird im Grau die Landschaft darben,
wenn die Natur nur Nebel walten lässt.

Der Nebel, der den Morgen nun verhüllt,
um erst sehr spät am Tage sanft zu weichen,
wenn warme Sonnenstrahlen ihn erreichen
und leichter Wind die Lüfte frisch erfüllt.

Dann glänzt in Feuer-Farben dieses Land,
Willkommensgrüße, die der Herbst gesandt

© Ingrid Herta Drewing

Agave

Einmal im Leben nur blüht die Agave,
und lieblich entfaltet sie ihre Pracht,
als Kerze hell leuchtend, Traum, fern dem Schlafe,
erstrahlt sie in glühender, südlicher Nacht.

Sie spricht mir von Sommerglück und der Liebe,
und ziert Kataloniens wild’ Küstenland,
wie ein Versprechen ins Blaue geschrieben,
erinnernd an Mignons zärtliches Band.

Ich höre dies’ Sehnsuchtslied zart erklingen,
die Weise des Concierto d ’Aranjuez.
im Garten Gitarren, klangvolles Schwingen,
ein Bild aus Blanes, das ich nie vergess’.

© Ingrid Herta Drewing

Agave

Einmal im Leben nur blüht die Agave,
und lieblich entfaltet sie ihre Pracht,
als Kerze hell leuchtend, Traum, fern dem Schlafe,
erstrahlt sie in glühender, südlicher Nacht.

Sie spricht mir von Sommer, Glück und der Liebe,
und ziert Kataloniens wild felsiges Land.
Wie ein Versprechen, ins Blaue geschrieben,
ragt sie in den Himmel als zärtliches Pfand.

Noch heut‘ seh‘ ich sie, hör dies Sehnsuchtslied klingen ,
die Weise des Concierto de Aranjuez,
und hoch überm Meer in dem Garten ein Singen,
dies‘ Bild aus Blanes ich nie mehr vergess’.

Ingrid Herta Drewing

Venedig im Winter

Der Winterhimmel spiegelt sich türkis
in deinen stillen Wassern der Kanäle.
Ja, Serenissima, es ist, als hieß’
dich nun Natur, dein Märchen zu erzählen.

So sanft und lieblich deine Schönheit, klar,
die dir Touristenmassen sonst fast rauben.
Dein edler Zauber wird zart offenbar,
und nicht nur Canaletto würd‘ das glauben.

So oft schon totgesagt, dem Meer ergeben,
erstrahlst du hell in Anmut ferner Jahre,
Jahrhunderte erzählen hier dein Leben;
noch immer trägst du Gold in deinen Haaren.

Bist alt, jedoch dein edles Angesicht
ist mir an diesem Wintertag Gedicht.

Ingrid Herta Drewing

Mein Wiesbaden

DSCI0051

Wo der Fluss sich neigt,
um dann im Rheingau hinzuströmen,
dort liegst du ,meine Stadt,
am Taunushang verzweigt,
und lässt von Sonne dich verwöhnen.

Du schaust nach Süden,
deine Luft und dein Lächeln sind mild.
Deiner Quellen wärmende Kraft
hat schon viele Leiden gestillt.

Und deine Wiesen und Wälder,
erfüllt von lichtem Grün,
säumen Hügel und Felder,
bewacht von Burgen kühn.

Zwar bist du auch schöne Mondäne,
stolzierst auf der Rue gern im Nerz.
Doch nicht nur im Vorortdirndl
zeigst du ganz offen dein Herz.

Zu musikalischen Festen,
und im Mai,Magnolien im Arm,
empfängst du strahlend Gäste
im Fin de Siecle -Charme.

Auch mich hältst du umfangen
mit deinem Liebesblick.
Wohin ich auch gegangen,
ich sehnte mich zurück.

Ingrid Herta Drewing

Deutschland

farbambis

Mein Land, das ich als Heimat tief empfinde,

ich liebe deine Vielfalt, die so schön:

die Berge, Hügel, Ebenen und Seen,

die klaren Flüsse, die zum Meere finden

durch Wälder, Felder, die in Blüte steh’n.


In deinen Dörfern, Städten, Metropolen

zeigst du Jahrtausend’ alt, doch jung Gesicht.

Aus deinen Häusern, Schlössern, Kirchen spricht

der Zauber der Geschichte, unverhohlen,

sehr oft voll Poesie wie ein Gedicht.


Europas Atem ist in dir zu spüren,

hier treffen Nord und Süd, Ost, Westen sich,

und vieler Völker Geist beseelte dich.

Auch heute noch lässt du dich rühren,

schenkst vielen hier der Hoffnung helles Licht.


Deine Kultur, sie zeigt dein wahres Leben,

sogar das kleinste Dorf pflegt den Gesang.

In deinen Kirchen braust der Orgel Klang.

Hier wird Bach, Mozart, Beethoven gegeben

und andrer Meister Werke klarer Klang.


Deine Museen, Bildergalerien

sie laden ein zu wahrem Augenschmaus,

ob Dürer, Macke, Klee, das Nolde-Haus,

Gemäldekunst, der Farben Harmonien,

gar vielen Künstlern gilt zu Recht Applaus.


Vor allem aber will ich loben, preisen

die Sprache, die der Dichtung Quelle ist,

ob Goethe, Schiller, Heine, nie vergisst

du deine Muttersprache, weit auch reisend,

weil sie der Seele Geistesnahrung ist.

Ingrid Drewing

Wiesbaden im Sommer

Es grüßt die Stadt im Sommerflair,

und zahlreich sind die Gäste

bei Wein- und Straßenfesten.

Touristen kommen von weit her,

erwarten nur das Beste.


Die Rue ist blumenreich geschmückt.

Hier mag man gern flanieren,

und abends beim Spazieren

Römische Brunnen sind im Blick,

beleuchtet, faszinieren.


Das Kurhaus strahlt, Theatrium

lädt ein mit Kunst und Klängen.

Besucher sich hier drängen;

Der Stimmung Wogen sind im Schwung

Bei Tänzen und Gesängen.


Ist’s dir zu heiß? Das Opelbad,

hoch auf dem Neroberg gelegen,

schenkt Kühlung, Waldluft, Sommersegen.

Ein Panorama, ganz apart,

der Stadt wird’s dir zu Füßen legen.


Erreichst es mit der Zahnradbahn.

Damit wird schon seit hundert Jahren

ganz umweltfreundlich hier gefahren.

Das Wasser, Schwerkraft zieht hinan,

um Energie so einzusparen.


Am Marktplatz, immer im August,

goutiert man edle Rheingauweine,

auch Speisen reicht man hier, recht feine.

Die Weinwoche, sie ist ein Muss

für Kenner guter Weine.


Gesellig feiern in die Nacht,

wird schnell zur lieb gewohnten Sitte.

Hier in Wiesbadens goldner Mitte

berührt dich eine Zaubermacht,

erfüllt manch zarter Träume Bitte.

Ingrid Drewing