Archive for the Category Winter

 
 

Wintermorgen

Nun, da die Nacht ins Dämmern flüchtet, schwindet,
am Horizont der Morgenröte Schein
im Osten zärtlich fast von Sonne kündet,
uns lädt in diesen Wintertag hell ein,
steh‘ ich, als bräuchte ich kein andres Ziel,
beglückt von diesem schönen Farbenspiel.

Am Himmel reicht ein Rosa ins Türkise,
wär‘ es gemalt, stuft‘ man’s als kitschig ein,
Verzaubert wirkt wohl auch der Schnee der Wiese,
nimmt glitzernd, schimmernd meine Blicke ein
hier im vertrauten Park, der mir gefällt,
und ich erschaue neu des Winters Welt.

© Ingrid Herta Drewing, 2018

Vor Winters Ankunft

Hochnebel macht den Himmel dicht,
belässt den Tag im Trüben.
Doch wir verschmerzen den Verzicht,
denn heißen, trocknen Sommers Licht
ließ Regensehnsucht üben.

Allmählich füllen sich die Flüsse
und führen Schiffe hin zum Meer.
Willkommen sind die Regengüsse,
so manches Flussbett war fast leer.

Da darf im Tal der Frost noch warten,
obwohl sich Winter kurz gezeigt,
um auf dem Berg mit Schnee zu starten,
dort seinen Sportlern zugeneigt.

Mag er zur Weihnacht uns beglücken
mit seinem weißen Flocken-Heer,
mit Sternchen Kinder hier entzücken;
sie freuen über Schnee sich sehr.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Winters Zeichen

Die letzten Blätter pflückt er von den Bäumen,
Nordostwind kühlt November, hält ihn klar.
Des Nachts greift Frost harsch um sich, wehrt den Träumen
des goldnen Herbstes, der nur kurz hier war.

Die Rosen, lieblich‘, zarte Blühgeschöpfe,
hat nun der Raureif silberweiß verziert.
Sie neigen im Erstarren ihre Köpfe,
und Schönheit in Vergänglichkeit gefriert.

Dort, wo die Wasservögel jüngst noch schwammen,
trägt glasklar jetzt der Teich die Haut aus Eis.
Bald darf man Schlittschuh fahren, und zusammen
genießen wir den Winter hier in Weiß.

Auf kahlen Ästen, alles auszuloten,
nun thronen stumm die Krähen, Winters Boten.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Winter

Am Berg, im Tal, an Busch und Baum
zeigt nun der Winter seine Spuren.
Alles versinkt in weißem Traum,
es scheint, als schwiegen alle Uhren.

So zeitlos still ruht nun das Land,
sanft hat der Schnee es zugedeckt.
Mir ist, als habe eine Hand
sich, alles segnend, ausgestreckt.

Und wiege nun die Welt in Träumen
in diesem weichen Sternenbett,
bis sie in Frühlings hellen Räumen
ein fröhliches Erwachen hätt’.

© Ingrid Herta Drewing, 2009

Schnee

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Des Winters Katze heimlich kam zur Nacht
und hat mit weichen, weißen Sammetpfoten
hier Wiesen, Busch und Baum im Tal bedacht.
Und dort, wo Frost und Eiseskälte drohten,
liegt sie beschaulich, hält im Schnee die Wacht.

Dachgauben prangen nun mit weißen Hauben
sogar die Schornsteine in hellen Mützen,
und auf dem Dachfirst putzen sich die Tauben
ihr zart Gefieder, das sie nachts soll schützen,
wenn Fröste sich den Zugriff noch erlauben.

Mir kommt ’s so vor, als sei‘ s ein Abschiedsspiel,
das Winter jetzt noch einmal schön hier gibt,
Aufmerksamkeit auf seine Kunst mag lenken,
bevor er hoch im Norden sucht sein Ziel.
Dann wird der junge Lenz, ins Licht verliebt,
die Landschaft zieren, wecken Blüten viel
und uns mit Vogelliedern reich beschenken.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Erster März

Version 2

Und es erstarb der Pflanzen Blütenleben,
das unlängst noch genährt durch milde Luft.
Denn Winters Rückkehr stoppte grünes Streben,
verfrühten Glanz und Hyazinthen-Duft.

Was uns an Lenzlicht denken ließ im Garten,
liegt nun von Frost und Eis im Beet gefällt,
sogar der Gänseblümchen mutig‘ Starten
verblich im Raureif kalter Wiesenwelt.

Die Vögel, die sich leichthin aufgeschwungen,
schon sangen in der frühen Morgenstund,
verstummten, von der Kälte hier bezwungen,
trotz Himmelblau und goldner Sonne Rund.

Obwohl sich wetterwendisch Winter zeigt,
will ich doch noch auf Frühlings Nahen hoffen.
Der Sonnenbogen täglich höher steigt,
bald steh’n dem Südwind alle Türen offen!

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Winternacht

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Die Nacht, den Sternenmantel ausgebreitet,
streift silbern mit des Mondes Licht den Schnee,
wo dunkelblaue Kälte weithin gleitet
und winterstarr ruht, sanft vereist, der See.

Als habe hier der Zauber einer Fee
die kleine Welt in ihren Bann gehoben,
erscheint mir fast unwirklich, was ich seh,
es glänzt die Landschaft, magisch neu verwoben.

Ein Wintertraum, durch den ein Lächeln schreitet.
Gemeinsam finden wir den Weg nach Haus,
das Bild vor Augen, das den Blick uns weitet,
und kosten diese stille Schönheit aus.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Winterintermezzo

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Des Morgens Kälte streift mir Kinn und Wange.
Und wieder herrschen Fröste im Revier,
obwohl des Frühlings Boten uns schon lange
beglückten hier mit ihrer zarten Zier.

Verwandelt, was jüngst blauer Himmelsspiegel,
wo erste Schwanenpaare tanzten traut,
erneut der See, ein weißes Jade-Siegel,
ruht blass, erstarrt in trägen Eises Haut.

Doch ich mag noch von neuem Leben träumen,
denn Sonne strahlt, erfüllt die Welt mit Licht,
weckt flüsternd Knospen hier in Büschen, Bäumen,
wo bald mit Blühen, Grünen Frühling spricht.

Des Winters Rückkehr, kurzes Gastspiel nur;
bald wirkt der junge Lenz in Wald und Flur!

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Krähe am Wasserloch im Winter

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Ach könnt‘ ich wie die Vögel hier
nur auch im Wasser schwimmen!
Ja ganz gewiss geläng‘ es mir,
beim Futterfangen im Revier
mich schneller abzustimmen.

Hier auf dem Eis heißt es wohl warten
für meine Brüder und für mich,
wenn neu den Wurf ein Kind wird starten,
dass dann auch für uns Vogelarten
das Futter fällt auf unsren Tisch!

So lauer ich, hab keine Eile,
fang auf Brotkrumen noch im Flug,
und dauert es auch eine Weile,
find ich doch meine Futterzeile,
wir Krähen sind geduldig, klug.

© Fotos u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Am Warmen Damm im Winter

Wies,Warda, Eisloch Kopie

Es griff des Winters kalte Hand
der Landschaft ins Gesicht,
amphibisch Bach und Teich er fand.
Die Haut aus Eis noch nicht verschwand
trotz heller Sonne Licht.

Am Wasserloch die Vogelschar
Nilgänse,Krähen, Enten
sich sammeln, heischen Futter gar,
das hier manch kleines Kind,fürwahr
erfreut mag ihnen spenden.

Sogar die Möwen, die am Rhein
sind eigentlich zu Haus,
sich mischen munter da mit ein
und picken auch die Krumen fein,
nicht gehen leer so aus.

Das alles schwimmt und watschelt dort
Am Warmen Damm; Wiesbaden
wird hier zu vieler Vögel Hort,
die friedlich warten brav vor Ort
auf neue Futter-Gnaden.

© Fotos u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018