Archive for the Category Nikolaus

 
 

Weihnachtswunsch

„Oh, Christkind, du und deine Engel,
wann kommt ihr endlich, bringt den Baum
zur Weihnacht ?“, denkt der kleine Bengel,
schaut sehnend in den Sternenraum.

„Mein Briefchen hab‘ ich schon geschrieben
und alle Wünsche dir genannt…
ob sich die Eltern doch noch lieben,
dir ist das sicherlich bekannt.

Kannst, Christkind, du es vielleicht machen,
dass sie wieder zusammen sind?
Ich wünsch mir sonst nur wenig Sachen,
nur so ein kleines Bärenkind.

Vielleicht noch eine kleine Schwester ,
dann wär‘ ich nicht mehr so allein.
Am besten sollt‘ sie an Sylvester
schon hier bei uns zu Hause sein.

Ich werd‘ auch immer artig beten
und waschen meine Hände rein ;
mit Kläuschen nicht mehr zanken , treten
und obendrein recht fleißig sein. “

Ingrid Herta Drewing

Der falsche Nikolaus

kopie-nilausMein Onkel war der Nikolaus,
das hab’ ich gleich gesehen;
denn an der Tür zu unserm Haus
wollt’ Schnuffi zu ihm gehen.
Er wedelte froh mit dem Schwanz.
Das macht er nur bei Onkel Hans.

Ich habe aber so getan,
als hätt’ ich nichts geahnt.
Nur als der Niko-Onkel mich
mit ernstem Blick ermahnt’
und zu mir sagte: „Besser dich!“,
da musste ich doch schmunzeln
und Onkel Hans die Stirne runzeln.

Ich wollt’ ja den Erwachsenen
die Freude nicht verderben
und außerdem find’ ich es schön,
so ein Geschenk zu erben.
Der wirkliche Sankt Nikolaus,
der kommt nur nachts heimlich ins Haus.
Das weiß ich, denn ich kenn’ mich aus.

Ingrid Herta Drewing

Warten auf Sankt Nikolaus

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Nordostwind wirbelt Schnee heran,
er fällt in dicken Flocken.
Das Kind am Fenster schaut es  an
und am Kamin die Socken.

Es wartet auf Sankt Nikolaus
schon viele lange Stunden,
dass bald er komm‘ zu ihm ins Haus,
wenn er den Weg gefunden.

Doch alles liegt hier tief verschneit :
das Haus, die Wiesen , Felder.
Bevor der Weg zum Dorf wird breit,
führt er durch dunkle Wälder.

„Vielleicht ist heut sein Rentierschlitten,
dort vor dem Wald am steilen Hang,

im Schnee vom Wege abgeglitten
und hängt dort fest?“, so fragt es bang.

„Möcht‘ nachschaun gern!“Doch Vater spricht:
„Sankt Nikolaus verirrt sich nicht.
Er findet immer zu den Kindern,
ganz gleich, ob’s friert und stürmt im Winter.“

Dann endlich geht zu Bett das Kind,
schläft ein, gar müd vom Warten.
Da klingt es drauß‘ im Garten
wie Silberglöckchen hell im Wind.

Und wirklich durch des Schneesturms Mitten
kommt flugs Sankt Niklas mit dem Schlitten.
Auch seine treue Rentierschar
zieht ihn dahin so wunderbar.

Am Morgen, als das Kind erwacht,
sieht’s, dass Sankt Niklas es bedacht.
Und nicht nur prall gefüllte Socken
ihm Jubelrufe nun entlocken,
da sitzt auch noch ein Puppenkind,
sagt : „Mama, halt mich lieb geschwind!“

Ingrid Herta Drewing