Archive for the Category Verrücktheiten

 
 

Sprichwörter-Gerangel

Not kennt keine Morgenstund’,
Dem Glücklichen Gebot.
Hochmut kommt,
hat Gold im Mund.
Vor dem Fall
sind viele Hunde.
Keine Stunde,
schlägt
des Hasen Tod.

Wer andern eine Grube gräbt,
ist noch kein Meister.
Lüge mit Weile,
vom Himmel gefallen,
Eile.
Der blinde Übermut
hat kurze Beine,
ist der einäugige König,
fällt selbst hinein,
tut es selten gut.

© Ingrid Herta Drewing

Tierische Limericks

Amanda, die Weinbergschnecke,
kriecht oft in die Rebenhecke.
Im Herbst liebt sie’s Rauben
vergorener Trauben,
und liegt berauscht in der Ecke.

Pieksie, recht eitel und Igel,
sah neulich mal in den Spiegel;
statt stachlig zu hocken,
wünscht er sich nun Locken
mit einem Dauerwell-Siegel.

Drei Frösche aus Wimpfen am See,
die quakten auf Hessisch, wie schee!
Sie suchten ’ne Bühn‘,
wo sie, Rot-Rot-Grün,
verabschieden Volker Bouffier.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Knarz-Gedicht

Blaff schnurzen schnacke Schranzenblauzen,
verknarzen frammig Schland un Plicht,
bedrahtig brunzelnd dee verdauzen
bilühtes, blühfig‘ Slühngelicht.

Maff mepplepp Michi offig moost,
quamquiemeln Blauzen, murr biknitten,
mischmickern deimelnd,blämen Doost,
biwickig warzelnd, morngesplitten.

Meu teu mi ka glan glitze Li,
si blende seu mi Florifri!

© Ingrid Herta Drewing

Sprichwörter abgeklopft

Lügen haben kurze Beine?
Lange haben sie ,wenn Scheine,
Macht ihr Dasein fein kaschieren,
während viele arme Schweine
selbst bei Wahrheit nur verlieren.

Morgen,morgen, nur nicht heute!
Heute machen wir noch Beute,
morgen sind wir ehrlich,
meinten unverschämt die Räuber,
sonst sei’s zu beschwerlich.

Wer Andern eine Grube gräbt,
dem wünscht man, er fiel‘ selbst hinein.
Doch leider lehrt uns die Erfahrung,
dass dies dann trifft nur selten ein.

Statt dessen darf da triumphierend
er stolz mit seinem Blendwerk stehen,
weil trickreich er,manipulierend,
verschleiern konnte sein Vergehen.

Es lassen sich viel‘ Schafe locken
von dem, der grünes Gras verspricht;
zu spät beginnen sie zu bocken,
wenn schon besiegelt ihr Verzicht.

© Ingrid Herta Drewing

Tierisch ver-rückt

Da springt der Hamster aus dem Rad,
der Laubfrosch aus dem Glas.
Das Hausschwein probt im Feld Spagat.
Die Schnecken geben Gas.

Die Katzen tanzen im Ballett
mit Mäusen Schwanensee,
und Krähen spielen ganz adrett
hier Pinguin im Schnee.

Hoch auf dem Drahtseil schwebt die Kuh;
ein Esel bläst Posaune.
Der Elefant und auch sein Gnu
sind heute guter Laune.

Und auf der Rue spazieren Tiger,
gefolgt von Nerzen,Leoparden.
Die Schwäne hier als Überflieger;
Hyänen scherzen aus Mansarden.

Die Enten schnattern, steh’n Spalier
gemeinsam mit den Gänsen.
Die Füchse mimen Kavalier
und laden ein zu Tänzen.

Die Hunde freudig, leinenfrei,
nun ziehen durchs Gelände.
Ein Affe laust sein Konterfei,
und Wölfe schütteln Hände.

Der Maulwurf tanzt mit seiner Grille.
Zwei Schlangen sich umwinden.
Ein Bär lupft die Designerbrille,
hofft Honig hier zu finden.

Die Löwen, wie aus Stein gehauen,
bewegt der Mumpiez nicht.
Sie ruhen majestätisch, schauen
mit stoischem Gesicht.

© Ingrid Herta Drewing

Martins Gans ( Plot-Reimerei)

Die Kinder baten
Vater Hans:
„ Lass sie leben
unsre Gans!“

Und statt tot,
als Martins-Braten,
watschelt Emma
nun im Garten.

Dieb bei Nacht,
schleicht heran,
denkt, er kann
Werte stehlen
und verhehlen,
Mitternacht
keiner wacht.

Falsch gedacht!
Vor dem Haus
Gans laut schnattert,
Licht entfacht.
Dieb, verdattert,
nimmt Reißaus.

Familie froh,
Gans sowieso!

© Ingrid Herta Drewing

Der Unfall ( Plot-Reimerei)

Vaters Auto,
flotter Flitzer.
Sohn wär’ gern
mal Besitzer,
führe fern.

Vater fort.
Sohn vor Ort.
Auto lockt;
Sohn drin hockt.
Er gibt Gas;
Motor heult;
Auto rast
gegen Mauer.
Splitter, Glas,
Blech verbeult;
Fahrt verbockt.

Vater sauer.
Sohn jetzt schlauer.

© Ingrid Herta Drewing

Krimi (Plot-Reimerei)

Schriller Schrei,
schrecklich’ Kreischen
zum Erbleichen.
Mitternacht.
Frieda wacht,
denkt an Leichen,
kann erreichen
Polizei.

Sie rückt an
mit zwei Mann,
stürmt das Haus,
findet raus:
Keine Leichen,
deutet Zeichen.
Otto Malte
sah „ Der Alte“.

© Ingrid Herta Drewing

Unpassend

Ein Vers und eine Ferse
sich trafen um halb Acht;
er hatte ihr diverse
Versfüße mitgebracht.
Doch sie sprach nur von Schuhen
und wirkte aufgeblasen.
Da ließ er sie in Ruhe
dort bar Fuß auf dem Rasen.

© Ingrid Herta Drewing

Mysteriös

Ein Mensch, der ging ins Internet
und hat sich da verkrochen.
Man sagt, dass man ihn seitdem hätt’
nie wieder hier gesprochen.

Wo er im Netz verschwunden ist,
weiß niemand zu berichten;
sogar bei Facebook, so ein Mist,
war er nicht mal zu sichten.

Vielleicht hat er zu viel gegoogelt
und ist ganz einfach weggekugelt?

© Ingrid Herta Drewing