Vielfältig, schön ist das Antlitz der Erde,
hell erscheinend im Glanze des Lichts.
Jeder Strahl, der in Farben sich bricht,
enthüllt es mit Zaubergebärde,
dies liebliche Leben und Werden,
das im Dunkel als Hoffnung noch spricht.
Vielfältig, schön sind die Klänge der Erde,
leise ertönend, tiefbrausend,laut.
Jedes Lied, das erklingt, zart vertraut,
entkleidet mit Geigergebärde
die Seele der stummen Beschwerde,
Harmonie wird in Liebe erschaut.
Vielfältig, schön sind die Düfte der Erde,
herb und würzig, süß, lieblich und mild.
Jede Blüte, sich öffnend, erfüllt,
weithin duftend, die Wiesenmeere,
und die Bäume, Kräuter und Ähren
verströmen sich zärtlich und wild
in der Erde betörendem Bild.
Der Mai schenkt uns die sonnigmilden Lüfte
und lässt die Pflanzen grünen, blühend strahlen.
Bereits am Morgen dringen ihre Düfte
zu mir herein, Aromen auszumalen.
Ein Labsal sind Lavendel, Rosmarin,
Basilikum und Thymian, Salbei, auch
Petunien, die in süßer Sehnsucht blühn,
und, lieblich fein erwacht, der Rosenstrauch.
Es schwingt ein Lächeln in den Rosenblüten,
die sich entfalten hier im Sonnenlicht.
Ihr Duft, ein zarter Hauch, der von Behüten
des Lebens durch des Schöpfers Gnade spricht.
Wir danken, Herr, für deine Gaben,
erwachsend aus der Erde Schoß,
denn alles Leben, was wir haben,
wird nur aus deiner Güte groß.
Du lässt die Sonn‘ am Himmel scheinen,
den Mond, die Sterne in der Nacht,
schenkst Regen uns, lässt Pflanzen keimen
und blühen, was uns glücklich macht.
Du gabst die Schöpfung uns zur Pflege,
nun bitten wir, gib uns die Kraft,
sie auch in deinem Sinn zu hegen,
nur das zu tun, was Frieden schafft!
Goldruten grüßen,
und zart in den Wiesen
erwachen die Herbstzeitlosen.
Der Hagebutten rot Gesicht,
dort zwischen Heckenrosen,
verheißt uns Ernte, nicht Verzicht,
mag uns den Tag versüßen.
Die Blätter schweben,
und seidene Weben
erglänzen silbern in Lüften.
Der Sommer nun von Abschied spricht,
doch schenkt er seine Düfte
und in Septembers sanftem Licht
ein mild gestimmtes Leben.
Der Rose Lied, das fein und leise klingt,
trägt ihre süßen Düfte in die Weite,
auf dass sich diese Lieblichkeit ausbreite,
die Freude in das Grau des Alltags bringt.
Es singt von Frühling, Sommer, Reife-Träumen.
Im Sonnenschein erglänzt ein Blütenbild,
das dieses Lebens Zeitlichkeit mag säumen,
die schöne Melodie im Licht enthüllt.
Noch scheint das Welken fern, und sanft entfaltet
die Rose ihre Blüten Blatt um Blatt.
Der Schöpfung Atem, der da zärtlich waltet,
sie zum Erblühen aufgerufen hat.
Ein Sinnbild, das auch unsrem Leben gilt,
das sich in seinem Dasein hier erfüllt.
Wie sich im Sonnenschein die Rosen,
nun duftend, reich im Licht entfalten,
die Schmetterlinge, tändelnd zart,
auf lieblich‘ federleichte Art
des Lebens Anmut lind gestalten,
so mag uns hier der Sommer kosen!
Gewitter, wilder Stürme Toben,
das sei uns fern,soll uns verschonen.
Wer will schon grellen Blitzes Licht,
wenn er zerstörend Bäume bricht,
und Regen peitscht die Wipfel,Kronen?
Den sanften Sommer woll’n wir loben!
Warm soll er sein, die Schwüle meiden
und unter klarem Himmel wohnen;
auch Schäfchenwolken dürfen sein.
Und lädt sie uns zum Bade ein,
mag strahlend hell die Sonne thronen,
ohn‘ Hitzeorgien, mild, bescheiden!