Sonntagmorgen
Ein Sonntagmorgen, licht und mild,
und sanft träumt noch die Stadt.
Verlassen grüßt das Straßenbild;
was sonst sich zeigt fast überfüllt,
sich nun vereinsamt hat.
Der Blätterteppich auf den Wegen
glänzt feucht im frühen Licht.
Es fegte rein die Luft der Regen,
und Wirbelwind, der nachts zugegen,
fuhr Bäumen ins Gesicht.
Ich gehe, sehe hier beglückt
den stillen, jungen Tag.
Mir ist, als schenke er dem Blick,
der ihn erschaut, so froh entzückt,
das Leben, das er mag.
Ingrid Herta Drewing