Archive for März 2010

 
 

Hasenfisch

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Der sanft mutierte Hasenfisch
lebt in der Phanta-See,
ernährt von grünen Algen sich
und Hundertwasser-Klee.
An Ostern wird er gern mit Stangen
vor Osterinseln eingefangen.

Ingrid Herta Drewing

Foto:Ingmar Drewings Zeichnung Nr.127

(www.drewing.de)

Winters Macht

Weiße Rose Kopie

Im Blütenkleid zu Eis erstarrt,
kalt klirrt es in den Lüften,
die sonst erfüllt von Düften.
Der Winter, der hier waltet hart,
schickt Schnee, der alles, was so zart,
deckt zu nun in den Grüften.

Es starb das erste sanfte Grün.
Das Lächeln in den Weiden
erlosch im weißen Kleide
und konnte leuchtend nicht erblühn.
Den Ort die Vögel meiden,
die nun ermattet weiter ziehn.

Wir, die den Frühling auch ersehnen,
sagen zum Winter ernst: Nun geh!
Wir wollen nicht mehr Frost und Schnee.
Die Sonne möge uns verwöhnen,
und linde Luft soll uns versöhnen,
vergessen lassen Winters Weh!

Ingrid Herta Drewing

Hundefreuden

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Flipp und Flapp, zwei kleine Hunde,

gehen Gassi, auf und ab,

schnüffeln munter in der Runde

alle Bäume gründlich ab.

Flipp ist schneller im Markieren.

Flapp bellt lauter als der Flipp,

und ihr Herrchen schikanieren

sie recht gern auf ihrem Trip.

Ziehen zottelnd an der Leine,

kreuz und quer im Straßenlauf,

wickeln sie um seine Beine,

Herrchen, Achtung, pass doch auf!

Doch der ist noch reichlich müde,

war es spät doch gestern Nacht.

Schwupp, da springt zur Seit’ der Rüde,

Stolperstein, schon hat’s gekracht.

Auf der schneebedeckten Straße,

an der Leine ausgerutscht,

liegt das Herrchen auf der Nase.

„Flipp“, sagt Flapp,“ das hat geflutscht!“

Um das Herrchen zu versöhnen,

wird die Zeitung apportiert.

Flapp schaut treu, Flipp fiebst in Tönen,

Nachbar Hans ist indigniert.

Schimpft:“Herr Schnauz, das sag’ ich Ihnen,

diese Zeitung gehört mir,

Ihre Hunde holen Ihnen

stets das Blatt von meiner Tür!“

Herrchen, kleinlaut, schaut betreten,

bittet höflich um Pardon.

Hundehalter, nun in Nöten,

geht mit Flipp und Flapp davon.

Ingrid Herta Drewing

Tintentiefe

Tinti

Aus Tintentiefen lockt die Feder,

Gestalten wirkend, Spatz und Schaf.

Treuherzig schauen sie, ob jeder

nun ihnen auch begegnet brav

.

Was mag noch dort im Dunkel warten

und drängt durch Zeichners Hand ans Licht,

will spielen in der Formen Garten,

wo er sein Handwerk gut verricht’t?

Ingrid Herta Drewing

Foto von

Ingmar Drewings Zeichnung Nr. 131

(www.drewing.de)

Mein Wiesbaden

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Wo der Fluss sich neigt,
um dann im Rheingau hinzuströmen,
dort liegst du ,meine Stadt,
am Taunushang verzweigt,
und lässt von Sonne dich verwöhnen.

Du schaust nach Süden,
deine Luft und dein Lächeln sind mild.
Deiner Quellen wärmende Kraft
hat schon viele Leiden gestillt.

Und deine Wiesen und Wälder,
erfüllt von lichtem Grün,
säumen Hügel und Felder,
bewacht von Burgen kühn.

Zwar bist du auch schöne Mondäne,
stolzierst auf der Rue gern im Nerz.
Doch nicht nur im Vorortdirndl
zeigst du ganz offen dein Herz.

Zu musikalischen Festen,
und im Mai,Magnolien im Arm,
empfängst du strahlend Gäste
im Fin de Siecle -Charme.

Auch mich hältst du umfangen
mit deinem Liebesblick.
Wohin ich auch gegangen,
ich sehnte mich zurück.

Ingrid Herta Drewing

Frühlingsfreude

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Die Sonne nimmt uns sanft in ihre Arme,
ihr helles Strahlen mild den Tag verschönt.
Verheißungsvoll beglückt uns nun dies warme
Versprechen, dass sie bald den Frühling krönt.

Auch Schneeglöckchen erfreuen uns im Garten,
und sie sind dort, weiß blühend, nicht allein.
Des Krokus Farben, leuchtende Standarten,
hier weihen neues Blütenleben ein.

Und in dem zarten Bild der Frühlingsbühne
besingen Vögel lieblich ihre Welt.
Nur hin und wieder spielt der wetterkühne
April den Clown, wirft Schnee, der nicht bestellt.

Doch uns soll das die Laune nicht verdrießen;
wir werden froh die Frühlingszeit genießen.

Gelbe Tulpen

DSCI0007 KopieTulgel

Drei Tulpenknospen blick’ ich hier
seit ein paar Tagen prüfend an,
und es will wohl erscheinen mir,
dass ich sie wachsen sehen kann.

Schon strahlt in gelblich heller Blüte
eine, entfaltend sich im Raum.
Als ob sie ein Geheimnis hüte,
die andere sich öffnet kaum.

Andächtig schaue ich, wie Leben,
hier werdend, sich im Lichte regt.
Es zeigt Natur ihr zartes Weben,
wie sie erneuernd sich bewegt.

Ingrid Herta Drewing

Wandlung des Frosches

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Und hoffend sprangst du munter auf die Stufen,

wähltest den breiten Weg zum Festtagssaal.

Von Ferne warnte dich zwar noch ein Rufen,

die Mahnung, dies sei nicht die rechte Wahl.

Ersehnend Wandlung, endlich ein Erlösen,

befreit zu sein von dunklem Zauberbann,

entfliehend  aus der Macht des Ruinösen

ins Leben, das die Liebe schenken kann.

Ach hoffnungsgrünes, kleines Froschgesicht,

wie kämpftest du, welch sehnendes Verlangen!

Sie blickte dich befremdet an, dein Bangen,

dein klopfend Herz, sie sah und fühlt’ es nicht.

Doch als Fortunas Abscheu dich verwarf,

du dich dort wieder fandest an der Wand,

erwachten klar, dich heilend, messerscharf

erkannt, Selbstwertgefühl und dein Verstand.

Ingrid Herta Drewing

Kurpark im März

Regenbogen

Ein kühler Wind, doch blau und klar
sein Lächeln dieser Sonntag schenkt.
Im Park die grüne Sittichschar,
für die der Winter sonderbar,
recht lautstark meine Blicke lenkt.

Sie sitzen auf dem Sonnen-Ast
der hohen Eiche dort am See,
dicht beieinander; böig fasst
der Winterwind als wilder Gast
ins Wasser, wirft es in die Höh’.

Aus der Fontäne hochgeflogen,
millionenfach, der Tropfen Vlies
wird farbenschön zum Regenbogen,
glänzt überm See, ins  Licht gezogen,
ein Blick ins Frühlingsparadies.

Ingrid Herta Drewing

Frühlingsbefreiung

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Auch du trugst Schnee in deinen Haaren.

Als dich der Sonne Strahl erfasst’,

erkanntest du die Last der Jahre,

befreitest sorgsam Ast für Ast.

So wird der junge Frühling greifen

ins Herz dir, lässt dich leicht nun gehen.

Wohin auch deine Blicke schweifen,

siehst du das Leben neu entstehen.

Des Tages blaue Augen strahlen,

die Silberfähre Mond, zur Nacht

sich Sterne klar ins Dunkel malen,

du schaust beglückt, im Licht erwacht.

Und leise tönt ein zartes Klingen,

wird zum Crescendo, füllt den Raum.

Das Lied, das schlief, beginnt zu singen

in dir, es blüht dein Frühlingstraum.

Ingrid Herta Drewing