Archive for August 2012

 
 

Warnende Vorzeichen

Behäbig, träge fließt der Fluss dahin.
Die starke Hitze hält das Land im Griff;
und seit der großen Trockenheit Beginn
fahren nur Boote, nie ein großes Schiff.

Das Laub der Auenwälder, sonst so grün,
hat hier zu früh nun seinen Herbst erfahren.
Grundwasserspiegel sank, und kein Erblüh’n
färbt dort der Weiden welke Trauer-Haare.

Der Gletscher, der den Fluss im Sommer speiste,
er ist geschmolzen vor geraumer Zeit,
und karge, schroffe Berge, Schnee verwaiste,
sie speichern kaum mehr Wasser, das bereit.

Der Klimawandel, den der Mensch beschworen,
weil er in Unvernunft und Blindheit weilt,
zeigt uns jetzt bitter, was wir da verloren.
Die Strafe der Natur uns hart ereilt.

Noch scheint’s ein böser Traum zu sein, ein Mahnen.
Jedoch die Zeichen sehen wir weltweit.
Drum hisst jetzt endlich alle Rettungsfahnen,
beachtet sorgsam stets Nachhaltigkeit!

© Ingrid Herta Drewing

Hitzepause

Ein zarter, weißer Schleier lässt das Blau
des Himmels heute etwas blass erscheinen,
und auch die Sonne blickt nur ungenau,
kann ihrer Strahlen Kraft nicht recht vereinen.

Mild aus Südwest ein leichtes Lüftchen weht.
Es gönnt uns eine kurze Hitzepause;
und kein Gewittermann am Himmel steht,
von Donner kündend oder Sturmes Brausen.

Beschaulich gibt sich dieser Sommertag,
da wird man gerne durch den Park spazieren,
vielleicht auch in der Innenstadt flanieren
und schauen, was es Neues geben mag.

Wer ’s kann, der sollte diesen Tag genießen,
zu rasch wird uns die Sommerzeit zerfließen.

© Ingrid Herta Drewing

Sommermorgen-Idylle

Ein Sommertag im Sonnenkleide
erglänzt in Wiese, Wald und Feld,
und blauer Himmel schirmt die Welt.
Der Tau licht funkelt; sein Geschmeide
aus Perlen Pflanzen wohl gefällt.

Der Lerche dient ’s zum Morgentrunke,
bevor sie sich in Höhen schwingt,
ihr Lied hell in die Lüfte singt.
Die Frösche und im Teich die Unke
still schweigen, hören wie ’s erklingt.

Auch du erfährst es, hingerissen,
wie alles hier sich neu erhebt,
im Lichte krabbelt, läuft, fliegt, schwebt;
die Erde, trunken noch von Küssen
des Morgens, nun erwacht und lebt.

© Ingrid Herta Drewing

Da sein

Ich lebe in den Tag hinein
wie eine grüne Pflanze,
mich freuend hier am Sonnenschein
und Regentropfentanze.

Mich plagt nicht ständig das Warum,
verschwende nicht mein Sinnen
auf Ende und Beginnen,
nicht Gier noch Ehrgeiz treibt mich um.

Ich lebe, bin dem Augenblick
des Tages sanft verbunden
und habe so mein kleines Glück,
Zufriedenheit gefunden.

Wie schön sind doch Natur und Welt!
Wir dürfen sie erleben
die Wunder, die das Leben stellt,
die Schöpfung, die gegeben.

© Ingrid Herta Drewing

Vor dem Schloss im Sommer

So blau der Himmel, keiner Wolke Grau
verhindert heut’ der Sonne goldnes Strahlen.
Die Farben leuchten, Maler sieht ’s genau,
wie sich hier wieder neu Kontraste malen.

Da zeichnen sich der grünen Bäume Schatten
klar in den weißen Kies des Weges ein.
Zypressen, die Parade hier abstatten,
dort steh’n Spalier im hellen Sonnenschein.

Und Wasser sprudelt, springt, und die Kaskade
ergießt sich schäumend, füllt ein Beckenrund,
das überfließt; des Wasserschleiers Gnade
strömt weiter in zwei großer Schalen Grund.

Römischer Brunnen, er erfrischt den Blick,
das müde Auge, das zu viel gesehen.
Das kühle Nass die Hitze weist zurück,
zeigt hier im Kreislauf Werden und Vergehen.

© Ingrid Herta Drewing

Unwetter

Nun wird es bald aus grauen Wolken brechen,
hier dies’ Gewitter, wofür Schwüle spricht;
lässt Donner krachen, grelle Blitze sprechen,
und Regen prasseln laut in fahlem Licht.

Jetzt tobt sich aus geballte Energie.
Am Himmel zeichnen Blitze ihre Adern;
im Zickzack gleißend dort, vollführen sie
ein Gruselschauspiel, hell in ihrem Hadern.

Die Wolke hochgeschnellt in Eisregionen,
milliardenfach nun Hagelbälle speit.
Selbst dort, wo du geborgen glaubst zu wohnen,
bist du vor den Geschossen nicht gefeit.

Zerstören Dächer, auch Automobile,
der Feldfrucht Halme knicken sie im Sturm.
In dem chaotischen Wettergewühle
fühlst du dich machtlos wie ein kleiner Wurm.

Und atmest frei erst, wenn der Spuk beendet,
der Himmel endlich klart auch wieder auf,
die Sonne ihre warmen Strahlen sendet,
der Tag nimmt wieder seinen ruhigen Lauf.

© Ingrid Herta Drewing

Sommertag

Die kleine Wolke,
am blauen Himmel schwebend,
weiß, weich wie Watte.

Wasserperlenschmuck
am filigranen Leinhalm,
vergängliche Zier.

Oleanderbusch,
Blütenrausch, rosafarben,
ein Südsommertraum.

© Ingrid Herta Drewing

Naturverbunden

Rotweiß gestreift zwei Sonnenschirme stehen,
sie zieren hier im Hochhaus den Balkon;
und Blütenzweige sanft im Winde wehen.
Ihr Duft verbreitet sich, des Gärtners Lohn.

Es drängt des Menschen Sinn hin zur Natur.
Selbst in der Großstadt weiß er sie zu pflegen,
erfreut sich so an ihrer zarten Spur,
will noch auf kleinstem Raum ein Gärtchen hegen.

Im Blumentopf die Kräuter: Rosmarin,
Basilikum und Schnittlauch, Lorbeerbäume;
Tomaten, Salbei, Erdbeeren zu ziehn,
so mag er sich erfüllen grüne Träume.

Schafft sich im Grau der Stadt sein Paradies,
wo er die Sommertage froh genießt.

© Ingrid Herta Drewing

Tagesbeginn II

Dunst über dem Tal,
die ersten Vögel zwitschern,
und Sonne geht auf.

Klare Perle, Tau
auf einem Huflattichblatt,
Geschenk des Tages.

Löwenzahnsonnen
strahlen im Grün der Wiese,
erhellen den Tag.

© Ingrid Herta Drewing

Tagesbeginn

Ich lieb’ den Sommermorgen, sitz’ im Schatten,
in seidig’ weicher Luft auf dem Balkon,
genieß’ mein kleines Paradies, die satten,
hellfrohen Farben, Duft, der Blüten Lohn.

Und blick’ ins Grüne; dort der kleine Garten
schenkt Vögeln und dem Eichhorn Lebensraum.
An Sträuchern locken Beeren, viele Arten,
und auch die Frucht am Apfel-Pflaumenbaum.

Hoch an der Pforte sich die Rosen ranken,
die rot in ihrer zarten Pracht erblüht’.
Da wird mir leicht das Herz, und Gramgedanken
betrüben nun nicht mehr mein froh’ Gemüt.

Gelassen grüße ich des Tags Beginnen,
erleb’ die Sommerzeit mit allen Sinnen.

© Ingrid Herta Drewing