Winterfastnacht
Schneereste, schmutzig,
verlorenes Unschuldsweiß,
Winters Verkleidung.
Doch buntes Treiben
tobt närrisch in den Gassen,
Konfetti im Schnee.
© Ingrid Herta Drewing
Schneereste, schmutzig,
verlorenes Unschuldsweiß,
Winters Verkleidung.
Doch buntes Treiben
tobt närrisch in den Gassen,
Konfetti im Schnee.
© Ingrid Herta Drewing
Heute tanzt nicht nur die Grille,
heute steppt sogar der Bär;
denn vorbei ist’s mit der Stille.
Es muss ein Orchester her!
Wunderschön soll es dir spielen,
alles, was dir gut gefällt.
Sollst gefeiert werden, fühlen,
wie dich lieb hat alle Welt.
In der Gratulanten Schlange
stehe ich, sing’ dir ein Lied,
wünsche,dass dir niemals bange,
stets viel Gutes, Freude blüht.
Doch vor allem Gottes Segen,
dass du froh und glücklich bist
und auf der Jahrzehnte Wegen
nie deinen Humor vergisst.
© Ingrid Herta Drewing
Aus den Kaminen
steigt zarter Rauch auf und tanzt
in Pirouetten
sich kräuselnd in den Himmel,
ein weißes Fähnchen im Blau.
© Ingrid Herta Drewing
Ich kämpfe täglich hier mit meinem Cursor,
er tanzt mir in den Zeilen dumm herum.
Ein fester Klick,fast stößelhaft im Mörser,
stimmt seine frechen Launen auch nicht um.
So zaubert er mir Wirrwarr in die Zeilen,
verhunzt der Worte wohl bedachten Sinn.
Schnell huscht er weg, ich muss mich stets beeilen,
wenn ich hier tippe meine Verse hin.
Ihn kümmert’s nicht,dass Silben wild entgleisen,
wenn er vertauscht den Wortstamm, das Präfix,
und ich muss prüfend stets zurück dann reisen;
sonst wird in Reihenfolgen U zu X.
Auch stört mich dieser vorlaute PC,
der ständig meint, mir einsagen zu müssen,
mir Wörter wirft in meiner Zeile Schnee,
die, blau markiert, sich aufzudrängen wissen.
Jedoch ganz schlimm wird’s, wenn er korrigiert,
weil er Metaphern nicht im Sinn erkennt,
auch Inversionen,Genitiv geführt,
er gar zu gern hier fälschlich falsch benennt.
Nostalgisch denk‘ ich an die Schreibmaschine
und ihre folgsam‘ schlichte Klappermiene.
© Ingrid Herta Drewing
Als sei sie irgendwie hier festgetackert,
so sitzt sie auf der Bank in Stille, stumm.
Sie hat jahrzehntelang sehr schwer geackert,
sich, wie es heißt, nur ständig abgerackert
und nahezu vergessen das Warum.
Nun ist sie in ein Sinnen tief versunken,
und stoisch fast erscheint ihr blauer Blick.
Sie wirkt entrückt, als sei sie schlafestrunken,
in Träume der Erinnerung versunken,
erstaunt erschauend eigenes Geschick.
Jedoch aus ihrem Antlitz spricht die Würde,
Erfahrung, Weisheit eines Lebens schlicht,
das sich gefunden trotz der schweren Bürde,
inmitten eines Alltags Sorgen-Hürde;
bereit jetzt auch für letzte, sanfte Sicht.
Und leicht wie eines Frühlingswindes Fächeln
schwebt zart in ihren Zügen nun ein Lächeln.
© Ingrid Herta Drewing
Das Gipfeltreffen,
eins der besonderen Art
am Fuß der Alpen;
viele Fragen jonglierend.
Wird die Welt dadurch sich’rer?
© Ingrid Herta Drewing
Sehnsucht nach Frieden!
Der Hunger, der Tod Alltag,
nicht endendes Leid.
Des Krieges Fratze
schreit in der Syrer Gesicht.
Wann wird dort Frieden?
© Ingrid Herta Drewing
Erfroren der Klang,
goldene Fische dümpeln
in des Sees Tiefe.
Dort dicht am Eisloch
eine Entenversammlung,
von Krähen beäugt.
Brotstückchen fliegen
aus der kleinen Kinderhand
ins Wasser hinein.
Und ich träume vom Frühling,
der uns die Singvögel bringt.
© Ingrid Herta Drewing
Der Sonne Licht fällt in die Ritzen,
dringt in die alte Hütte ein;
wie Speere ihre Strahlen blitzen.
Sie bringt den schönen Tag nun ein.
Verbreitet golden ihre Helle,
die graue Wolkenwand verschwand;
der Himmel hat an ihrer Stelle
jetzt klar gehisst sein blaues Band.
Ein Wintertag schenkt Freude, Leben,
zeigt alles neu in warmem Licht.
Ein weißes Wölkchen darf noch schweben,
wo sonst nur kühle Klarheit spricht.
© Ingrid Herta Drewing
Weggespült der Schnee!
Müd in regennassem Grau
zeigt sich die Landschaft.
© Ingrid Herta Drewing