Archive for Juni 2014

 
 

Beim Anblick der Schwalben

So sanft und leicht, wie diese Schwalben schweben
im hohen Blau der Himmelslüfte hin,
möcht‘ sich auch schwerelos mein kleines Leben
in dieses frühen Sommers Licht verweben,
nicht wähnen Anfang, Ende, Sinnbeginn.

Auf sanften Schwingen in den Abend gleiten,
wenn tief am Horizont die Sonne loht
und lange Schatten durch die Straßen schreiten.
Im letzten Licht noch weit die Flügel breiten,
bevor die Dunkelheit den Tag bedroht.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Unfassbar

Ein Licht flammt auf,
es knospet, blüht,
ein Wesen hell erwacht.
Des Lebens Lauf
die Kreise zieht,
erstrahlt nach langer Nacht.

Die Stimme spricht,
ein Lied erklingt,
vertreibt das stumme Schweigen.
Im Sonnenlicht
ein Vogel singt,
sitzt auf den grünen Zweigen.

Und Abend wird,
der Tag vergeht,
nimmt mit ein kleines Leben.
Ein Glas fällt,klirrt,
ein Blatt verweht,
im irdischen Verweben.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Morgen-Stimmung

Der Ringeltaube monotones Rufen
verkündet weithin nun den neuen Tag.
Die Arbeitstiere scharren mit den Hufen,
und Licht ergießt sich über Flur und Hag.

Bald rattern, knattern in der Stadt Motoren,
wo emsig nimmt das Leben seinen Lauf.
Die Händler öffnen Stände auf den Foren,
und Kunden finden sich dort ein zum Kauf.

Die Kinder lernen brav schon in der Schule,
ein Morgenlied wird fröhlich angestimmt.
Auf dem Balkon der Rentner sitzt im Stuhle,
genießt beschaulich, wie der Tag sich trimmt.

Ein heller Sommertag kehrt nun hier ein,
erweckt den Anschein, friedlich sei das Sein.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Frühsommer-Freude

Nun, da der Klang des Lichts im Mittag schwingt,
die Tage weithin in die Nächte gleiten,
ein früher Sommer in den Linden singt,
erwacht mein müdes Herz,lässt froh sich leiten.

Da glänzt der Himmel blau;wie sanfte Seide
umschmeicheln milde Lüfte Seele, Sinn.
Ein Potpourri der Düfte, Nasenweide,
schenkt sich in Park und Wald, auf Wiesen hin.

Vergessen scheinen Krisen, Ängste, Sorgen,
so hoffnungsvoll und jung beginnt der Tag.
Die Vögel konzertieren früh am Morgen,
und du siehst blühen deinen Rosenhag.

Was vormals noch in Dornen lag gefangen,
darf, schön befreit,ins Sonnenlicht gelangen.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Wetterwechsel

Ein Labsal, nach der Hitze endlich Regen!
Auch hat es sich hier fühlbar abgekühlt.
Frei kannst du atmen, Grün sprießt an den Wegen,
vom Staub befreit, den Wasser abgespült.

Es zeigt der Juni uns jetzt deutlich wieder
des frühen Sommers mildes Klar-Gesicht,
und hell erklingen muntrer Vögel Lieder;
die Luft erfüllt der Pflanzen Duft-Gedicht.

Der Ventilator darf im Schrank pausieren,
wenn möglich lange, sei es bis August,
dann mag Hochsommerhitze malträtieren;
im Urlaub fördert sie die Freibad-Lust.

Doch lob ich mir den Tag, der Morgen lacht,
erholsam war der Schlaf in milder Nacht.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Hitzewelle

Der Juni trägt schon High Heels, heiß gelenkt.
Hochsommer brennt sich ein;die grünen Fluren,
sie werden von der Hitze fast versengt.
Gewitterschwüle trübt die Sonnenuhren.

So mancher, der sich unlängst noch gesehnt
nach Sonnenlicht und warmen, hellen Tagen,
übt jetzt Verzicht und matt im Schatten lehnt,
empfindet dieses Wetter nur als Plage.

Mal heiß und trocken, dann ein Sintflut-Regen,
der Haus und Habe, Menschen bringt in Not.
Des Klimawandels Boten sind zugegen;
von Jahr zu Jahr das Wetter schlimmer droht.

Das sollte Ignoranten doch belehren,
damit sie sich zum Klimaschutz bekehren.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Pfingstfreuden

Die Sonne schreibt mit ihrem Licht
ins klare Blau ein Pfingstgedicht
und lässt den Sommer strahlen.
Da lockt der Fluss, der Wald; im Freien
kann Festtagsfreude hell gedeihen,
sich in die Mienen malen.

Bevölkert wird des Sees Gestade,
ein heißer Tag ruft heut‘ zum Bade,
auch eine Bootsfahrt darf es sein.
In Baumes Schatten manche grillen,
um ihren Hunger, Durst zu stillen,
zum Picknick lädt man gerne ein.

Die Nacht lässt unter Sternen träumen.
Im milden Duft der Lindenbäume
mag finden traut ein Ich zum Du.
Als hätt‘ ein guter Geist hienieden
uns Frieden alle Zeit beschieden,
gewähre sanft und sicher Ruh‘.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Fußball-WM-Limericks

Die Medien im Welt-Fußball-Fieber,
sie bauten’s Programm um wie Biber.
Es kommt schier zum Stau,
WM-Fußballschau
verdrängt, was so mancher säh‘ lieber.

Doch Fußball-WM in Brasilien
begeistert sehr viele Familien.
Zum Tag wird die Nacht.
Wer Urlaub nun macht,
fährt deshalb nicht nach Sizilien.

Jetzt regen sich viel Fußball-Kenner.
und ihr Kommentar stets ein Renner.
Sie sehen die Bälle
oft falsch an der Stelle,
sind selbst Couch-Potatoes und Penner.

Beim Public-Viewing die Massen
sich gerne begeistern lassen.
Schießt Deutschland ein Tor,
singt alles im Chor
und kann’s vor Freude kaum fassen.

Politiker, oft im Gedränge,
gern nehmen ein Bad in der Menge.
In Stadien sich zeigen,
dem Wähler was geigen,
den Fußballfan in den Fängen.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Frühsommer -Impressionen I

Mohnfeuer leuchten in den Wiesen,
und Sommer summt sein Liebeslied;
ein leichter Wind die Gräser wiegt.
An Baches Ranft ein golden Grüßen;
der Hahnenfuß hier hell erblüht.

Und dort am See die Weiden neigen
zum Wasser hin ihr grünes Haar;
geschützt das Nest, ein Schwanenpaar,
das sich nur ab und zu will zeigen,
betreut die Brut, wehrt der Gefahr.

Der Himmel strahlt in klarem Blau.
Gemächlich nur zwei Wölkchen weben
sich in ihr watteweiches Leben
hoch hier zur Wald- und Wiesenschau,
um weiß im Lichte zu entschweben.

( Fassung 2012, geändert)
© Ingrid Herta Drewing

Pfingstsonett

Nicht Mauer sein, nicht Wall, der alles trennt,
die Tür sein, die in Freiheit, Weite führt,
die Brücke, die verbindet, was getrennt,
ein Mensch sein, den die Nächstenliebe rührt.

Nicht Feuer sein, im Wahn die Welt zerstören;
doch Frühlingsregen, der die Erde netzt,
sie hegen, auf des Lebens Stimme hören,
der Sonne gleich, die sie ins Blühen setzt.

Mit wachen Augen durch das Leben gehen
und Fehler nicht nur bei den Andern sehen,
von Eitelkeit geblendet und gehemmt.

Sich nicht im Starrsinn dumpf ums Ego drehen,
versuchen, andre Menschen zu verstehen,
erscheinen sie zunächst auch noch so fremd.

© Ingrid Herta Drewing