Archive for Juli 2016

 
 

Sommermorgen in der Stadt

Es fließt der Sonne warmes Licht
herab von Dächern zu Fassaden
und lässt der Straße grau’ Gesicht
alsdann in hellem Scheine baden.

Die Mauersegler stieben, schwirren
laut fiepend durch die Häuserschlucht.
Insekten, die sich dort verirren,
gelingt da kaum die Rettung, Flucht.

Hoch auf dem First die Ringeltaube
stimmt an ihr Gurren, monoton.
Ein Blütenlied im Lindenlaube,
der Bienen Surren, Honiglohn.

Der Morgen schließt die Türen auf,
und Leben regt sich in der Stadt.
Ein Sommertag nimmt seinen Lauf,
der vieles hier zu bieten hat.

© Ingrid Herta Drewing,

Sommerabend-Impressionen

Als wolle sie in liebendem Gedenken
nun, da der Tag tief in den Abend taucht,
beim Untergehen zärtlich sich noch schenken
in sanftem Rot, das sie ins Blaue haucht,
so lässt die Sonne Wolken noch erstrahlen
und rosafarben Aquarelle malen.

Es trägt der Himmel eines Lächelns Züge,
ein Bild das Schönheit, Freude zugesellt,
und zeihe Lasten, Leiden hier der Lüge,
da sich nun traulich Friede eingestellt.
Du blickst hinauf, genießt dies‘ Abendrot,
fühlst, deine kleine Welt ist jetzt im Lot.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Sommermorgenbild

Lupinenlichter,
Sommers leuchtende Farben,
Blütengesänge!

Schwirrende schwarze Schatten,
Mauersegler auf der Jagd.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Wider den Terror

(Anlässlich des erneuten Terroranschlags in Frankreich,
wo gestern am Nationalfeiertag in Nizza
84 Menschen auf so grausame Weise starben)

Fast schon alltäglich, diese Terrortaten,
der Hass und Wahn, Gewalt, dem Tod verschrieben.
Verwundet, kläglich in den Sog geraten,
auf Leides Bahn dies Leben, das wir lieben.

Der Freiheit Räume werden arg beschnitten,
wenn Sicherheit und Schutz, trotz Argusaugen,
nur vage Zäume denen, die, entglitten,
bestrebt in bösem Nutz, uns auszulaugen.

Da heißt es mutig sein, zusammenhalten,
einander stehen bei, was sich bewährt,
denn keiner kann alleine sicher walten,
und Menschlichkeit, sie sei uns hoher Wert!

Sollten’s auch viele sein, dem Todeswahn ergeben,
langfristig siegen Hoffnung, Freude, Leben!

© Ingrid Herta Drewing,2016

Sommermorgen

Recht kühl gibt sich der Sommermorgen.
Die Wiesen träumen noch, und Tau
glänzt dort, wo nachts geruht, geborgen,
der Blumen sanfte Blütenschau.

Es hat der Sonne helles Strahlen
die Wassertröpfchen aufgeweckt,
lässt Prismen hier brillieren,malen;
ein Glitzern,Funkeln alles deckt.

Doch bald schon löst sich das Geschmeide
im warmen Schein des Lichtes auf.
Die Wiese wird der Schafe Weide,
der Hirtenhund beginnt den Lauf.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Naturwidrig

Bewaffnet lauern nun die Zwerge,
dort wo man eindrang in ihr Reich,
nicht sicher mehr dort in den Bergen
und weit entfernt vom großen Teich.

Der Mensch,von Märchen weit entfernt,
den schert nicht Wiese, Wald und Wicht,
hat auszubeuten gut gelernt,
übt selten nur noch den Verzicht.

Spielt sich hier auf als Herr der Erde,
mäht alles nieder, was ihn stört,
und glaubt, dass er im Recht wohl wäre,
weil ihm das alles ja gehört.

Die kleinen Trolle, sanfte Elfen,
sie wirken zart zwar mit Magie
doch wissen sie sich kaum zu helfen,
erfleh’n, Natur behüte sie!

Natur verleiht der Erde Macht,
zeigt es dem Menschen, Kräfte sprechen.
Was Hochmut hier zu Fall gebracht,
könnt sich bald bitter an ihm rächen.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Mittagspause am Rhein

Der Sonne Strahlen tanzen auf den Wellen,
jetzt da der Rhein im Licht des Mittags glänzt.
Du sitzt am Ufer, magst dir Wein bestellen,
den man zum Mahle freundlich dir kredenzt.

Hier darf der Sommer seine Lieder singen,
ein frischer Wind das heiße Mütchen kühlt,
flussauf,flussabwärts weiße Schiffe bringen
Touristenscharen, Rheinromantik blüht.

Du weilst beschaulich, siehst die Schiffe fahren,
ein wenig Fernweh mischt sich in den Blick;
die Wellen plätschern in den Tag,den klaren,
doch Pflichten rufen dich abrupt zurück.

Wenn Vater Rhein auch noch so funkelt, blendet,
musst du nun gehen, deine Pause endet.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Moppelmodell

Die Fettreserven auf Schenkeln und Hüften,
getarnt recht sorgsam mit Kleidern und Düften,
damit sie nicht gar ein Neider erblicke
und nehme Einfluss auf unsre Geschicke,
womöglich uns wünsche in Hungers Klüfte
wenn unser Ernährungsgeheimnis er lüfte,
so schreiten wir wohlstandsbemäntelt dahin
und suchen im Catwalking eigenen Sinn.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Impressionen des EM-Halbfinales

Kombinationsstark
der Weltmeister!
Pressing,im Ballbesitz.
Gespannt verfolge ich’s, Schuss –
Torlatte!

Spielbeherrschende
Mannschaft,dann
Fehler, Ecke,Handspiel!
Griezmann schießt den Elfmeter,
Halbzeit-1:0

Siegessicher
Les Bleus,
Boateng verletzt,raus!
Ich beobachte den Abwehrwirrwar,
2:0-Ende!

© Ingrid Herta Drewing,2016

Kurz nach dem Halbfinale

Die Traurigkeit, sie singt ihm nun das Abschiedslied,
dort wo er hoffnungsfroh den Sieg erkoren.
Die Trikoloren tanzen, da Les Bleus erblüht‘.
Der Fan,der matt mit schwarz-rot-goldnem Fähnchen zieht,
er wirkt, als habe er sein Glück verloren.

Mit leerem Blick, erstarrt, als sei’s ein böser Traum,
fühlt er sich wie von aller Welt verlassen.
„Komm, nimm es nicht so schwer!“steht wie ein Hohn im Raum
und tröstet seine wunde Fußballseele kaum,
denn Niederlagen sind sehr schwer zu fassen.

Die Kamera im Schwenk fängt alle Bilder ein,
enttäuscht die einen, andre jubilieren.
Ich denke mir:“ Wer weiß,vielleicht sollt’s gut so sein,
dass dies‘ gebeutelt‘ Land nun darf bei sich daheim
jetzt Meister werden, freudig reüssieren.“

© Ingrid Herta Drewing,2016