Archive for Januar 2020

 
 

Die Trennung

Ernst meinte Emma jüngst zu Kurt:
„Sag, findest du nicht dies Geplänkel
mit unsrer Nachbarin absurd?
Mir geht ’s gehörig auf den Senkel,
wie du mit Komplimenten schleimst,
dir welche dann von ihr einheimst.
Ich flirte auch nicht mit dem Pitter,
bin sehr prosaisch, wenn ich twitter.“

„Ach , wenn ein Kater gerne schnurrt,
ist das doch kein Grund so zu keifen.
Ich mag das Kätzchen, das nicht murrt,
lass klangvoll gern die Worte schweifen.
Und bei der Nachbarin, dort drüben
kann ich im Voraus schon mal üben,
wie ich dich später kann bezirzen,
um uns den Abend schön zu würzen.“

„Das rat ich dir, mein lieber Kurt,
kein Süßholzraspeln mehr verwende!
Denn, wenn du da nicht ausgeschnurrt,
ist hier dein Katerglück zu Ende.
Dann magst du irgendwo dort draußen
mit andern Katzen sorglos mausen.
Ich lebe lieber hier allein,
als deine zweite Wahl zu sein.“

Da schaute Kurt, doch recht verdutzt
und mochte es zunächst kaum glauben,
dass Emma ihn zurechtgestutzt,
die er gezählt zu zahmen Tauben.
Was sie aus Eifersucht tat sagen,
engt ihm gewaltig ein den Kragen;
drum hat er danach, wohl bedacht,
das Haus verlassen in der Nacht.

© Text: Ingrid Herta Drewing

Geburtstagsgruß für Ingmar

Der Dreizehnte im Januar
mir immer gut gefällt,
denn da kamst Du, so wunderwahr,
mein lieber Sohn zur Welt.

Drum wünsch‘ ich Dir ein gut Geschick,
viel Freud‘ in Deinem Leben.
Es soll für Dich Gesundheit, Glück
und ganz viel Schönes geben.

Bewahr Dir Güte und Humor,
lass Dich durch nichts verdrießen!
Was Dich beglückt, das leucht‘ hervor,
soll Dir den Tag versüßen!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Wintersonntagmorgen in Wiesbaden

Ein blauer Morgen steigt aus grauem Matt’,
und weckt die kleine Stadt, die regenmüde
noch gestern träumend sich verborgen hat
und sich nun freundlich zeigt in ihrer Güte.

Die goldnen Türme auf dem Berge leuchten;
das Denkmal einer Liebe, das schön spricht,
sich hell erhebt aus allem Nebelfeuchten,
die Stadt hier überstrahlt im Sonnenlicht.

Am Taunushang im Immergrün geborgen,
mit ihrer warmen Quellen sanftem Hauch
begrüßt Wiesbaden diesen kühlen Morgen.
In Pirouetten tanzt ein zarter Rauch.

Und rostrot ragt am Markt dort hoch empor
der Dom.Zu Orgelklang singt klar der Chor.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Griechische Kapelle,

Ende und Beginn

Das Leben, das hier in der Endlosschleife
der Zeit in seinen Kreisen irdisch schwingt,
uns unaufhörlich trägt in Blüte, Reife,
im Welken noch von Werden, Wachsen singt,
es scheint zu bergen eine Zauberkraft,
die Phönix gleicht, sich Neubeginn erschafft.

Im weiten All mit seinen Myriaden
an Galaxien, Sternen, die bei Nacht
mit hellem Leuchten unsren Blick einladen,
wenn unser Fragen andächtig erwacht,
erscheint das Dasein hier mir als Geschenk,
und ich bin mir des Wunders eingedenk.

Wohl wissend, dass mein eignes kleines Leben
sich kurz ereignet, führt zum Ende hin,
darf ich als Glied der Kette dennoch geben
im „Stirb und Werde“ ihm den eignen Sinn.
Zwar flüstert irdisch mir die Zeit von Tod,
doch glaub‘ ich an das Licht, das ewig loht.

© Text: Ingrid Herta Drewing,2020
© Foto: Ingmar Drewing

Kalligrafisches Geschenk

© Text : Ingrid Herta Drewing
© Kalligrafie: Heidrun Stallwanger

Jahreswechsel

Nun legt ermüdet dieses Jahr, das alte,
zufrieden seine Tage in den Schoß.
Das neue naht.Ob es sich reich entfalte?
Die menschlichen Erwartungen sind groß.

Da sind die Wünsche, das naive Hoffen,
es bringe Gutes nur, was man begehrt,
dass sich Probleme lösen, die hier offen,
und Fragen, schlimme Plagen dann geklärt.

Da wirkt die Ratio plötzlich klitzeklein,
Vernunft beseelt, und doch an Schicksal glauben
wir zur Silvesternacht, als wollt‘ das Sein
von guten Wünschen sich die Zukunft klauben.

Auf Gottes Hilfe lasst uns dennoch bauen,
das neue Jahr gestalten, ihm vertrauen!

© Ingrid Herta Drewing, Üb. v. 2013

Geburtstagsgruß für Andreas

Es ist der zweite Januar
uns eine Ehre, Freude;
wir feiern gern wie jedes Jahr
Deinen Geburtstag heute.

Wir wünschen Dir ein gut Geschick
und lassen hoch Dich leben;
es soll für Dich Gesundheit, Glück
und ganz viel Schönes geben.

Bewahr Dir Güte und Humor,
lass Dich durch nichts verdrießen,
was Dich beglückt, empfang‘ Dein Ohr,
soll Dir den Tag versüßen!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Kaleidoskop


ISBN: 9783750268432 / 9.99 €

Dieses Buch lässt den Lesenden in poetisch spielerischer Weise in ein KALEIDOSKOP des Lebens blicken. Wie man in dem gleichnamigen optischen Gerät „schöne Formen sehen“ kann, die aus farbigen Kristallen Bilder erzeugen, so spiegelt die Autorin ( überwiegend in Erzählgedichten)
Impressionen aus verschiedenen Bereichen der realen und irrealen Welt.

I Mensch und Natur
II Märchen-und Sagenhaftes
III Fabelhaftes
IV Verliebtes, Seltsames, Ver-rücktes
V Besinnliches

Fotos und Skizzen illustrieren einige Texte.

Neujahr

Der Neujahrsmorgen grüßt in sanfter Stille.
Nach lautem Trubel der Silvesternacht
zeigt sich in Klarheit nun Vernunft und Wille
zum Neubeginn bereit, recht gut bedacht.

Was alles mag sich wohl zum Bessern wandeln?
Der Vorsatz lässt uns wirken darauf hin.
Es soll im neuen Jahr doch unser Handeln
stets folgen einem klar bestimmten Sinn.

Zwar wissen wir, dass vieles wird nur vage
entsprechen jenem hohen, hehren Ziel,
doch stellen wir die Absicht nicht in Frage
und frönen jedes Jahr dem gleichen Spiel.

Erneut uns tragen Zuversicht und Hoffen,
und wir, erfreut, wähnen die Türen offen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Am Warmen Damm