Am Warmen Damm ergrünt der Mai
und lässt die Vögel singen.
Doch ist manch’ Misston auch dabei,
der nicht so recht will klingen.
Vom Wipfel hoch in den Platanen
tönt fortwährend Gekrächze.
Die Krähenküken lauthals mahnen
und hungrig fordern, ächzen.
Gar emsig ist der Eltern Mühe,
die Pflicht gut zu erfüllen
Sie fliegen los in aller Frühe,
die Zeternden zu stillen.
Und auch der grüne Papagei
schwirrt keckernd in den Bäumen.
Sein heller Laut, Stakkato-Schrei,
ist kaum hier zu versäumen.
Im Teich schwimmt Mutter Ente schon
mit ihren Küken, leise.
Die Nilgans warnt im Schnatter-Ton
die Jungen vor der Reise.
Inmitten einer Taubenschar
die Gänschen, ganz verwegen
auf Futtersuche; droht Gefahr,
will sie die Henne hegen.
Am Abend kehrt dann Ruhe ein,
und traumhaft hörst du’s klingen.
Nun darf die Amsel wunderfein
ihr schönes Solo singen.
© Fotos u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Am Warmen Damm