Wenn man uns bald im Software-Lenz
des Menschen „Dernier Cri“ kredenzt,
ganz emotionslos Texte spinnt,
die künstliche Intelligenz
semantisch, strukturell „ersinnt“,
befolgt, was man ihr eingegeben,
dann ist das wohl ein künstlich‘ Leben,
in Algorithmen eingesponnen,
aus einem Fakten-Meer gewonnen
und doch auch trügerisches Walten,
weil nur in Servern dann erhalten,
bis man beginnt, sie auszuschalten.
Doch werden, weil man ja vernetzt,
auf vieler Unternehmen Schienen,
dem Ökonom-Prinzip zu dienen,
zu wehren auch der Konkurrenz,
viel Arbeitnehmer „freigesetzt“,
Berufs-Schwund ist die Konsequenz.
Wenn die KI mit ihren Schleifen
das akademische Begreifen
im Mehrwert sodann minimiert,
wird dann nicht mehr so viel studiert?
Wird man beruflich sich hin wenden,
wo Menschen mit den eignen Händen,
Gefühlen zeichnen ihre Spur,
wertschätzen Menschlichkeit, Natur?
So vieles blieb / bleibt nicht erhalten,
das ist des Fortschritts zügig‘ Walten,
der unser Leben macht bequem.
Doch was dem einen angenehm
beschwert den andern ungeheuer.
Anpassung, sei es auch recht teuer,
wird da in großem Maß verlangt.
So mancher um die Zukunft bangt
und fürchtet – vielleicht ist ’s ja schlüssig –
es mach‘ der Mensch sich überflüssig.
© Text: Ingrid Herta Drewing
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