Archive for August 2024

 
 

Zahlenblendwerk

Du schreibst das tausendste Gedicht,
na und, netter Befund!

Wenn Qualität nicht spricht,
was nutzen dir die großen Zahlen?
Willst noch mit Jubiläen prahlen,
wie kleine Kinder, die mit Sand
die Burg gebaut, die doch als Tand
die Welle wird verschlingen.

So geht ’s mit vielen Dingen,
die nur aus Quantitäten leben
und sich dann manchmal kurz erheben.

Nur was sich Qualität verschreibt,
vielleicht auch länger bleibt.

© Text: Ingrid Herta Drewing,

Foto: Ingmar Drewing

Im Herzen der Blume

Im Herzen der Blume schlummern die Träume,
bis sie, zart knospend im Lichte erwacht,
erscheinen in ihrer blühenden Pracht
und lieblich duftend erfüllen die Räume.

Nach lichtem Beginn ein Wachsen und Reifen,
auch Wehren zu forschem Regen und Wind,
begrüßend jedoch die Immen gelind
und Schmetterlinge, die flatternd sie streifen.

Anmutig das, was vollkommen, erstreben,
dennoch nicht scheuen die Mühe und Last,
nährt tief im Herzen der irdische Gast
innig dies Hoffen auf Liebe und Leben.

So, als sei ’s göttlich ihm vorgegeben,
sich mit dem Ewigen hier zu verweben.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Olympische Spiele

Olympioniken
streben nur ein Ziel an,
eine Medaille.

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto: Fernsehgerät, ZDF Übertragung  des Discus-Werfens, Paris, 2024

Wettkampf

Jahrelange Plag!
Trainingstage, stundenlang,
für einen Moment
Hoffnung auf Happy-End
bei Olympischen Spielen.

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto: IHD, Fernsehgerät, ZDF Übertragung des
Hockey-Spiels der Danas gegen Argentiniens
Damen-National-Team, Paris, 2024

 

Sommer-Villanelle

Des Sommers Milde lässt sie leicht nun schweben,
die Mauersegler hoch in Himmels Licht,
als gelte es zu preisen dieses Leben.

Im Garten Blumendüfte sich verweben,
und Immen folgen ihrer Sammelpflicht;
des Sommers Milde lässt sie leicht nun schweben.

Die Rosen stolz die Blütenköpfe heben,
entfalten zart ihr blühend’ Angesicht,
als gelte es zu preisen dieses Leben.

Dort auf der Laube darf ihr Solo geben
die Amsel, deren Sang so lieblich spricht;
in Sommers Milde hell die Töne schweben.

Auch wenn mal ein Gewitter hier mag beben
und Regen folgt aus dunkler Wolken Schicht,
gilt ’s dennoch wohl zu preisen dieses Leben!

Auch mich drängt’s da nach Leichtigkeit zu streben,
füg’ Bilder, Verse, Klänge zum Gedicht.
Des Sommers Milde lass’ sie sanft nun schweben,
als gelte es zu preisen dieses Leben.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sommermorgen

Im grauen Mantel
ruht der Dämmerung Stille
über Land und Meer.

Vor Sonnenaufgang,
fern von Dunkelheit und Licht,
Tag -und Nachtträume,

Sommermorgen-Dunst;
Tau, Geschenk auf den Wiesen,
glänzt im Sonnenlicht.

©  Text: Ingrid Herta Drewing,

Foto: Ingmar Drewing