Archive for September 2024

 
 

Hochwasser-Katastrophe

Die Felder tief im Nass versunken,
die Wiesen wässrig aufgewühlt,
von Bächen, Flüssen, Regen trunken,
als sei dies nur ein Raum für Unken,
sind weite Flächen überspült.

Und von den Bergen rutscht die Erde;
die Schlammlawine rauscht ins Tal,
als wolle eine wilde Herde
zerstören, dass nichts bleiben werde,
zermalmen alles hier in Qual.

Der glucksend helle Sommerbach
tobt nun durchs Dorf als wilder Strom,
macht noch bei Nacht die Menschen wach.
Zur Rettung fliehen sie auf ’s Dach,
weil brausend ihnen Fluten droh’n.

Entfesselt der Natur Gewalten,
die Wasser stürzen durch das Tal
und reißen alles mit, kein Halten!
Vergebens scheint der Menschen Walten,
der nasse Tod lässt kaum noch Wahl.

© Text :Ingrid Herta Drewing,

Foto: Pixabay

Aprilwetter im September

Die weißen Wolkenschiffe gleiten
im Blau des Himmels licht dahin.
So mag das Wetter Freud’ bereiten,
beglückt siehst du Spätsommers Seiten,
und Sonne strahlt, belebt den Sinn.

Doch willst im Garten du ’s genießen,
verfinstert sich der Tag im Nu,
Gewitter-Dräuen, Blitze schießen,
und Regen, Hagel sich ergießen,
vorbei Beschaulichkeit und Ruh’!

Da ziehst du dich zurück, weilst drinnen,
und weichst vor diesem Wetter-Graus.
Wie im April mag ’s sich entspinnen,
ein wechselhaftes Spiel beginnen.
Du bleibst dann lieber heut’ zu Haus.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Herbstbesuch

Kleiner Kohlweißling,
gleich einer zarten Blüte
schwebst du hier im Licht.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Herbstahnen

Herbstanemonen sind bereits verblüht,
obwohl Spätsommers Wärme sich noch hält,
die Sonnenblume leuchtend uns gefällt,
ihr Strahlen-Antlitz singt des Sommers Lied.

Ein Regentag, der heut getrübt mag zeigen,
dass uns jetzt bald ein langer Abschied naht,
dem Frühherbst ebnet kühl den feuchten Pfad,
der noch gesäumt vom Klang der Erntegeigen.

Ich freue mich auf Indian-Summer-Tage,
wenn hell der Pflanzen Laub in Gold erglänzt,
die Birken, Linden grüßen lichtumkränzt.

Wenn Maler Herbst hier keine Pflichten schwänzt
und uns sein schönes Farbenspiel kredenzt,
sich lösend aus des Morgennebels Plage.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Morgenstimmung

Septembermorgen,
im Garten beglücken mich
Zypressendüfte.

Ein lautes Keckern!
Dort auf der kleinen Wiese
spielt eine Elster.

Und der Wind bewegt
den Schaukelstuhl im Garten,
grüßt als stummer Gast.

© Fotos u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Elster von Pixabay

Spätsommers Ende

Es streift der junge Herbst schon durch den Garten,
bemalt vereinzelt Bäume hier geschwind;
begleitet wird er da von frischem Wind,
der Blätter lupft, den Reigen flugs zu starten.

Doch mittags mag der Tag sich heiß noch zeigen;
Spätsommers Feuer schwelen in der Glut.
Beschaulich man im Schatten träumend ruht
und lauscht dem zarten Flüstern in den Zweigen.

Als strebe nun das Jahr, reif zu vollenden,
womit Natur hier Flora reich bedacht,
ein Ernte-Spiel vor langer Nebelnacht.

Und Früchte fallen aus dem Nussbaum sacht;
das Eichhörnchen sie sammelt mit Bedacht;
auch du birgst diesen Schatz in deinen Händen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Spätsommer-Flora

Goldruten grüßen
mit gelben Blütenfahnen
in den Vorgärten.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Spätsommer

Recht bräsig lehnt er am Geländer,
Spätsommer dümpelt in der Glut,
schürt Hitzetage im September
und zeigt sich noch mit Sonnenhut.

Uns lässt er hier ausgiebig schwitzen,
gefällt sich gar im Übermut,
wenn Donner rollt nach grellem Blitzen,
ein Spiel zur Nacht in frecher Wut.

Vergessen des Septembers Milde;
vom Klimawandel ausgebuht,
beherrscht das Wetter die Gefilde,
ein Indian-Summer-Bild wär’ gut!

Da mag man auf Oktober warten,
wenn sich der Frühherbst gütlich tut,
im goldnen Glanz beginnt zu starten,
wohltemperiert und ausgeruht.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Reisemüde

Du meinst, es sei Zeit, bald zu reisen,
da jetzt auch der Herbst schon erwacht.
Die Sehnsucht sing‘ Lieder, die leisen,
die wundervoll Wege dir weisen
in Träume von südlicher Nacht.

Doch nun, da die Schwalben entschweben,
es färben sich Garten und Wald,
will froh ich den Herbst hier erleben
und sehen sein glühendes Weben,
des Laubes farbschöne Gestalt.

Denn mich lockt nun nicht mehr die Ferne,
ich ahne, das Gute liegt nah.
Ja, früher, da ließ ich mich gerne
verlocken und glaubte, die Sterne,
die sähe ich anderswo klar.

So reise denn wohl, ich verweile,
geborgen in Garten und Haus.
Mich drängen nicht Lust, noch die Eile,
dass ich viele Meilen da teile.
Hier lebe ich, harre gern aus!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Herbstsignale

Über Hügel, grüne Wälder
weht Spätsommers warmer Wind,
streift im Tal die goldnen Felder,
die nun abgeerntet sind.

Glänzend grüßen Silberweben,
ein „Altweiber“ Spinnen-Lied,
leicht hier durch die Lüfte schweben,
Leben in die Ferne zieht.

Kühle Nebel abends steigen,
früher meldet sich die Nacht,
Nachtigallen-Abschied, Schweigen
füllt der Waldkauz, hält die Wacht.

Und schon sendet Herbst Signale;
jüngst erst zogen Schwalben fort.
Dritter Jahreszeit Spirale
dreht allmählich sich vor Ort.

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto : Pixabay