Archive for Januar 2025

 
 

Winters Gruß

Es hat der Winter heute Nacht
uns seine weiße Pracht gebracht.
Die Straße ruht im Schnee,
die Bäume der Allee
bemäntelt weich nach Kälte, Regen
als schön Geschenk der Sternchen-Segen.

Wie unter dicken Kuscheldecken
die Autos sich jetzt tief verstecken.
Noch wirkt des Sonntags Ruh,
und keines Menschen Schuh
schien diesen Teppich zu berühren,
auch keine Pfote durft’s schon spüren.

So unberührt ist ’s weit und breit;
mir ist, als stünde still die Zeit.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Arme Poeten

Es streben die Armen Poeten
mitnichten nach Ruhm und Moneten.
Zur Freud vieler hier,
poetisch Plaisier,
pflanzen sie Verse in Beeten

Gewiss mag man da auch mit Neffen
und Limericks albern und äffen.
Im Wörterspalier
mit dem Schalk im Revier
darf man sich gut gelaunt treffen.

© Text: Ingrid Herta Drewing

Skizze: Ingmar Drewing

Dritter Januar in Wiesbaden

Das junge Jahr, heut sonnig, klar,
verschönt uns diesen Wintermorgen,
schenkt frische, kühle Luft; doch war
Frau Holles Handeln recht bizarr,
hält ihren Schnee vor uns verborgen.

Man muss schon ins Gebirge fahren,
die Eifel hat ’s, auch Schwarzwalds Höh’;
dort lockt ’s zum Wintersport schon Scharen.
Im Taunus auf der Platte sparen
noch alle Wölkchen ihren Schnee.

Im Tal nach Regen klare Sicht,
da geh’ ich gern im Park spazieren.
Vielleicht wird Winter bald im Licht
bemänteln Nebel und Verzicht,
lässt weiß sein Sternchen-Kleid brillieren?

© Fotos u. Text: Ingrid Herta Drewing