Am Grab

Nun, da die goldnen Klänge schweigen
und nebelgrau der Tag erbleicht,
will ich dir meine Liebe zeigen,
wie mich die deine stets erreicht.

Mit dieser Rose, knospenoffen,
die sanft hier blüht auf deinem Grab,
verbinde ich ein sel’ges Hoffen,
dass ich dereinst dich wieder hab.

Denn alles, was uns einend fand,
weit über Glück und Körper Schein,
der Geist, der liebend uns verband,
war mehr als unser beider Sein.

© Ingrid Herta Drewing


Tags:

 
 
 

Schreibe einen Kommentar