Gewittersturm
Der Sturm auf seinen Wolkenrossen
jagt schaurig tobend übers Land,
es peitscht sein treuer Trossgenosse,
der Regen, wild mit nasser Hand.
Sie biegen Bäume, fluten Straßen,
und mit des bösen Hagels Macht
zerstören frech sie, ohne Maße,
was Frühling schön hervorgebracht.
Die Halme auf den Feldern liegen,
die junge Frucht fällt ab vom Baum.
Die Vogelbrut reißt aus den Wiegen
der Nester dieser dunkle Traum.
Und Blitz und Donner, Kampfgesellen,
sie stecken manches Haus in Brand
und rasen weiter mit den schnellen
Geschossen in der Feuerhand.
Der Mensch, gewöhnt an die Gefahren,
kämpft gegen die Naturgewalt.
Doch muss er häufig dann erfahren
die Ohnmacht, die ihn zwingt zum Halt.
Ingrid Drewing
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