Westwind
Ein Wind aus West fährt durch die Bäume.
Er rüttelt, schüttelt sie gar fest,
weckt rau sie aus den Frühlingsträumen,
vorbei das zarte Blütenfest.
Und brausend saust er durch die Felder,
neckt wild die jungen Pflanzen dort,
springt sausend durch die grünen Wälder,
holt letztes Braun der Hölzer fort.
Den See lässt er in Wellen schäumen,
der Schwan gar flugs zum Ufer flieht,
der Fischer muss den Fang versäumen,
sein Boot er schnell an Land nun zieht.
Nach zwei, drei Tagen legt sich wieder
der Wind, und friedlich grüßt das Land.
Nun klingen hell der Vögel Lieder.
Es streichelt warm der Sonne Hand.
Ingrid Drewing
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