Wintergedanken

Der Winter hat sie aufgefressen
die pralle , runde Lebenskraft.
Es liegt ein lähmendes Vergessen
auf allem , was sonst sprudelnd schafft.

Der Mensch , der zwar in Wärme lebt,
wirkt irgendwie auch eingefroren,
im Mantelgrau,dick eingewebt,
im Pelz versteckt den Kopf,die Ohren.

Noch deckt der Schnee die kahlen Bäume,
die einsam dort am Wege stehn.
Es sind nur zarte Frühlingsträume,
Schneeglöckchen, die wir einzeln sehn.

Doch wissen wir , hier wird gar bald
die Welt erglühn im Farbenklang,
und singen wird der Frühlingswald,
ergrünend blühn im Vogelsang.

Ingrid Drewing


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