Spätsommergesang
Noch grünen Bäume, und die Sonnenuhren
zeichnen im Blütenrund die Stundenzeit.
Der Früchte Glanz verwischt die ersten Spuren
des Herbstes, der sich wartend hält bereit.
Wenn abends früh die langen Schatten schweifen,
schließt sanft der Tag das Sonnenfenster zu;
der Sommer mag noch schwelend Feuer greifen,
bis er als Phönix bettet sich zur Ruh.
Die Rosen leuchten dennoch rot im Garten
und warten bis des Nebels Vorhang fällt.
Mit ihrem Liebesblick, dem warmen, zarten,
beglücken lächelnd sie noch lang die Welt.
Ingrid Drewing
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