Die IFA, jedes Jahr ein Hit,
zeigt, dass die Technik hier ist fit,
beglückt Besucher mit Finesse,
medial erweckt sie Interesse,
regt Kauflust an, verlockt die Kunden
mit Neuem, was man hat erfunden.
Vom Publikum , dort reich umringt,
befragt, was Zukunft mit sich bringt,
verkündet ein Professor stolz,
Objekte lieben, dieses soll’s
in Kürze ganz alltäglich geben,
Gefühl mit Robotern erleben.
Statt menschlicher Geselligkeit
sei elektronisch stets bereit
zum Knutschen, Knuddeln,
weich im Wuscheln,
ein künstlich Wesen,
schön zum Kuscheln.
Ein Knopfdruck, in Sekundenzeit
sei man befreit von Einsamkeit.
Er sprach dies mit Verheißungsblick,
als läge darin größtes Glück.
Ich sah und hört es mit Entsetzen;
wie kann man daran sich ergötzen,
anstatt sich menschlich zu begegnen,
ein Surrogat so abzusegnen !
Was wäre das für eine Welt,
in der der Mensch sich so verhält,
wenn er, dem Leben fern, allein,
verstrickt im Automatensein,
ohne Gefühl und ohne Liebe
nur ein Modul im Schaltkreis bliebe?
Ingrid Drewing ,2008 |
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