Mein Wiesbaden
Wo der Fluss sich neigt,
um dann im Rheingau hinzuströmen,
dort liegst du, meine Stadt,
am Taunushang verzweigt,
und lässt von Sonne dich verwöhnen.
–
Du schaust nach Süden,
deine Luft und dein Lächeln sind mild.
Deiner Quellen wärmende Kraft
hat schon viele Leiden gestillt.
–
Und deine Wiesen und Wälder,
erfüllt von lichtem Grün,
säumen Hügel und Felder,
bewacht von Burgen kühn.
–
Zwar bist du auch schöne Mondäne,
stolzierst auf der Rue gern im Nerz.
Doch nicht nur im Vorortdirndl
zeigst du ganz offen dein Herz.
–
Zu musikalischen Festen,
und im Mai, Magnolien im Arm,
empfängst du strahlend Gäste
im Fin de Siècle-Charme.
–
Auch mich hältst du umfangen
mit deinem Liebesblick.
Wohin ich auch gegangen,
ich sehnte mich zurück.
©Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing, 2009
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