Sperlings auf Reisen
Herrn und Frau Sperlings Urlaubsreise
ging nun per Schiff bequemer Weise.
Sie fuhren auf dem Rhein hinunter
und landeten in Köln recht munter.
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Ähnlich den anderen Touristen,
damit sie später nichts vermissten,
schossen sie Fotos ohne Ende
an jeder Ecke im Gelände.
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Hoch auf dem Dom vor der Chimäre
posierte Sperling, meint, das wäre
ein wunderschönes Bildmotiv,
weil jetzt der großeVogel schlief’.
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Sagte zur Spätzin:“Tritt zurück,
ich lache jetzt, dann machst du klick!“
Jedoch der Rücktritt war zu knapp,
so stürzte dann Frau Sperling ab.
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Zum Glück fiel ’s ihr noch ein, zu fliegen,
sah unter sich den Domplatz liegen
die Kamera und auch die Tauben.
Die Fotos mussten daran glauben.
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Herr Sperling war zunächst entsetzt,
dann sah er, dass sie nicht verletzt
und flatterte zur Spätzin hin;
Domspatz zu sein, war nicht sein Sinn.
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Von dem Erlebnis eingeschüchtert,
zugleich touristisch auch ernüchtert
nahm man den nächsten Flug nach Hause
und ruhte aus bei einer Jause.
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© Text: Ingrid Herta Drewing
© Skizze: Ingmar Drewing
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