Dichten im Krieg
Dies Spiel mit Worten, Bildern, Reimen, Klängen,
ein zaghaftes Beginnen ohne Zwang,
obwohl der innren Stimme sanftes Drängen
schon hell in deinem Dichterherzen schwang,
schien zu verstummen, hüllte sich in Schweigen.
Das Grauen, das entblößt sein Angesicht
in diesem kriegerischen Todes-Reigen,
ließ dich entsetzen, sprengte das Gedicht.
Und sprachlos vor den Gräbern, den Ruinen,
Zerstörungs-Zeugen der Aggressor-Tat,
stehst du erstarrt, vermagst kaum noch zu dienen
der Poesie und ihrem schönen Pfad.
Bis deine Klage laut nach Frieden schreit,
einfordernd jenen Weg der Menschlichkeit.
© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing