Sturmesnacht
Tobend braust der Sturm um’s Haus
und lässt die lock’ren Läden klappern
wie aufgeregter Menschen Plappern,
die Mut sich machen, wenn es graust.
Aufflackern Lichter der Laternen,
und heulend pfeift es im Kamin,
die dunklen Wolken vor den Sternen
so rasend schnell vorüber ziehn.
Bedrohlich biegen sich die Bäume,
Gewitter naht, es blitzt und kracht,
vorbei sind Schlaf und sanfte Träume;
das ganze Haus ist aufgewacht.
Schon prasselt Hagel gegen’s Fenster,
und Regen klatscht fest an die Wand.
Es sind Äquinoktialgespenster,
die wüst hier rauschen über Land.
Gar ängstlich nun die Kinder schauen
und flüchten zu den Eltern hin.
Sie finden Schutz in dem Vertrauen,
dass sie bei ihnen sicher sind.
Im Bett der Eltern,dicht zusammen,
gekuschelt, finden sie den Halt;
zwar leuchten Blitze hell wie Flammen,
doch hier im Nest ist’s wohlig bald.
Mag es dort draußen stürmen,wüten,
bald schlafen sie ,geborgen, ein .
Die Eltern werden sie behüten
und stets in ihrer Nähe sein.
Ingrid H. Drewing
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