Novembernebel
November herrscht mit trostlosem Gehabe,
die Bäume regennass, schwarz, unbelaubt.
Es trug der Herbst ihr Blattgold welk zu Grabe,
von Wind und Regenpeitschen wild geraubt.
Nun hat der Nebel schon das Tal geschluckt,
im Grau ertrinkt, was vordem farbig blühte.
Die Sonne hinter Wolken weggeduckt;
kein Strahl verrät, wie hell sie gestern glühte.
Das Leben scheint zu schlafen, rührt sich nicht,
und auch kein Krähenruf durchbricht die Stille.
Nur hinter Fenstern glimmt ein schwaches Licht,
verrät wie auch der Rauch des Menschen Wille.
Ingrid Drewing
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