Früher Abend im November
Kein Stern am Himmel, auch kein Mond,
nur noch im Nebelhauch diffus
Laternen glimmen.
Ich geh’ die Straße, wie gewohnt,
vermisse dort den lieben Gruß
der alten Dame, die hier wohnt,
und Kinderstimmen.
Auf deren Platz spielt nun der Wind
des Herbstes wildes Blätterspiel
im Nebelschleiertanz.
Ich eile da vorbei geschwind,
will schnell erreichen noch mein Ziel,
zu Haus mich wärmen, wohlig lind,
bin durchgefroren ganz.
So grau Novembers Angesicht
ward lang genug gesehen.
Es nährte banges Fragen.
Ich sehne mich nach Luft und Licht
und munterem Geschehen,
was Lebensfreude uns verspricht.
Die Hoffnung hab’ das Sagen!
Ingrid Herta Drewing
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