Winternebel
Ein müder Morgen tritt auf Tages Schwelle,
in grauem Kleid mit tristem Angesicht.
Die Hoffnung auf der Sonne warme Helle
erstirbt im milchig weißen Nebellicht.
Tief im Dornröschenschlaf liegt noch die Welt.
Die Nebelhecken wachsen hoch, umschließen
das Haus; sogar der Farbe Fülle fällt.
Kein Strahl will uns hier von der Sonne grüßen.
Wo ist der Frühlingsprinz, der kann erlösen
mit seinem Liebeskuss die kleine Welt,
sie holt aus diesem Graugespinst des Dösens,
damit sie lebhaft, farbig uns gefällt.
Ingrid Herta Drewing
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