Winters Macht
Im Blütenkleid zu Eis erstarrt,
kalt klirrt es in den Lüften,
die sonst erfüllt von Düften.
Der Winter, der hier waltet hart,
schickt Schnee, der alles, was so zart,
deckt zu nun in den Grüften.
Es starb das erste sanfte Grün.
Das Lächeln in den Weiden
erlosch im weißen Kleide
und konnte leuchtend nicht erblühn.
Den Ort die Vögel meiden,
die nun ermattet weiter ziehn.
Wir, die den Frühling auch ersehnen,
sagen zum Winter ernst: Nun geh!
Wir wollen nicht mehr Frost und Schnee.
Die Sonne möge uns verwöhnen,
und linde Luft soll uns versöhnen,
vergessen lassen Winters Weh!
Ingrid Herta Drewing
Tags: