April
April und seine frechen Wetterlaunen,
wer kennt ihn nicht, ward nie von ihm gefoppt.
Auch Osterhasen bringt er flugs ins Staunen,
wenn er ihr heimlich Werk gewitternd stoppt.
Sogar mit Schnee bedeckt er wild die Blüten;
die Hagelschauer sind ihm gar nicht fremd.
Und früher riss sein gar so stürmisch’ Wüten
von Wäscheleinen Opas bestes Hemd.
Der Mensch folgt diesen Launen selbst auch scherzend,
schickt Ahnungslose keck in den April.
Am ersten Tag des Monats, nichts verschmerzend,
sogar das Fernsehen Enten senden will.
Ja, manche Lüge kommt so wahr daher,
dass sie beschworen wird noch hinterher.
Ingrid Herta Drewing
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