Erster Mai
Nun ist es Mai, und Tränen tropft der Regen,
doch Hoffnung auf die hellen Tage bleibt.
Für Pflanzen ist dies Wetter wohl ein Segen,
ein schwacher Trost, den Frühlings Laune schreibt.
Wer in den Mai heut’ wollte fröhlich tanzen
im Freien, trauend auf das Sonnenglück,
muss leider nun im Saale sich verschanzen,
darf Strahlen suchen in der Liebsten Blick.
Die Arbeitnehmer, die sich draußen finden,
sind gut beschirmt und feiern ihren Tag.
Die Kundgebung, Spaziergang unter Linden,
man steht zur Tradition, weil man es mag.
So kann uns auch das Wetter nicht verdrießen,
weil wir für uns den Sonnenschein beschließen.
Ingrid Herta Drewing
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