Mai
Der Mai ist da, es duften seine Glöckchen ,
zart, wo die Bäume ihnen Schatten spenden;
und auf den Wiesen wollen Wollgrasflöckchen
Frühsommergrüße an den Frühling senden.
So warm, wie nun der Mai den Tag empfängt,
fühlt man sich fast in südlichen Gefilden,
des Mittags von der Sonne heiß bedrängt,
verwöhnt von einem Abend, der sehr milde.
Nun geht man leicht gekleidet gern spazieren;
im Park und Wald lockt frisches Maiengrün,
vielleicht auch auf dem Boulevard flanieren,
im Opernhaus spielen sie Lohengrin.
Jetzt fühlen wir die Leichtigkeit, zu sein.
Die schöne Welt lädt uns hell blühend ein.
Ingrid Herta Drewing
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